Um wettbewerbsfähig zu bleiben, müssen sich Marken, Zulieferer und Hersteller mit Nachhaltigkeit, der Rückverfolgbarkeit der Lieferkette, den Unternehmenswerten und der Förderung von Mitarbeitern und Kooperationspartnern beschäftigen. Denn nur wer transparent alles offen legt, zeigt, dass ihm neben Erfolgen auch die Auswirkungen des eigenen Handelns sowie eine damit einhergehende Verantwortung bewusst sind.
Die Herausforderung für Marken wie Unternehmen besteht darin, als Love Brand wahrgenommen zu werden und gleichzeitig auch eine Care Brand zu werden, die sich gegenüber Kund*innen transparent zeigt. Und genau hier kommen Zertifizierungen ins Spiel, die für Endkund*innen heute eine riesige Rolle - auch bei der Kaufentscheidung oder Markenwahrnehmung - spielen:
*Basierend auf einer branchenübergreifenden Umfrage, die auf 33.000 Verbraucherinterviews in 32 Ländern basiert. Aus dem Kantar Nachhaltigkeitsindex 2022.
Auf einem sich ständig wandelnden Markt, der auch noch mit immer neuen Herausforderungen konfrontiert ist, sind Zertifizierungen eine Art modernes Qualitätssystem für Unternehmens-Werte, das seine Beurteilung und Zertifizierung auf objektiven Kriterien stützt. Allerdings haben auch anerkannte Zertifizierungen ihre Grenzen, denn die meisten betrachten eben ganze Unternehmen, jedoch nie das einzelne Produkt.
Eine Idee, die dieses Problem in Europa lösen soll, ist der Impact Score, der als Basis für einen öffentlich zugänglichen Transparenzbericht dienen soll. Zertifizierungen wie Ecocert™, Bluesign™, Lucie2600™ oder B Corp™ können ihn nutzen, um in Zukunft Produkte noch transparenter, genauer und objektiver einschätzen zu können - unterstützt von den neuen Vorschriften in Europa für Brands und Unternehmen im Textil- und Outdoorbereich.
Mithilfe des IBM (Impact Business Model), das sich unter anderem auf die SDG (Sustainable Development Goals) stützt, können Brands ihren eigenen Zertifizierungs-Fahrplan festlegen. Eine Zertifizierung garantiert nicht nur eine positive Markenwahrnehmung, sondern auch verbesserte Ergebnisse für die Lieferkette und das Management. Die Zertifizierung liefert zudem Antworten auf Fragen zu Vorschriften und Normen. Da sie nicht einen bestimmten Schritt der Produktionskette (Sourcing, Spinnerei, Weberei oder Herstellung) kennzeichnet oder zertifiziert, hat sie einen vertikalen, systemischen Ansatz. B Corp ist hierbei die einzige internationale Zertifizierung, die bisher sowohl die Auswirkungen von Prozessen als auch von Produkten berücksichtigt.
Einige Zertifizierungen zielen auf eine Verbesserung des Geschäftsmodells für Modemarken und den Textilbereich ab. Manche von ihnen, wie Lucie 2600 in Frankreich oder die neuen B-Corp-Spezifikationen, verlangen im Falle einer Neuzertifizierung eine kontinuierliche Verbesserung des Unternehmens. Wenn ein bestehendes Unternehmen beschließt, die Herausforderung der Zertifizierung anzunehmen, sind Flexibilität und ein starkes Engagement für Veränderungen gefragt. Daher ist bei einem ersten Zertifizierungsantrag eine interne Struktur in Bezug auf CSR, Kreislaufwirtschaft, Personalmanagement und alle ESG-Belange offenzulegen, wie es bei der amerikanischen Snowboardmarke Burton der Fall war.
"Unsere Werte rund um Gemeinschaft, Nachhaltigkeit und Frauenförderung sind ebenso Teil unserer Identität wie die Pionierarbeit im Sport. Mehr denn je müssen sich Unternehmen zu Themen äußern, die die Welt, die wir alle teilen, betreffen. Deshalb sind wir alle sehr stolz darauf, der B-Corp-Gemeinschaft beizutreten, die unser Engagement für ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Zweck und Gewinn teilt”, sagt Donna Carpenter, Co-CEO und Vorstandsvorsitzende von Burton.
Als nachhaltiges Unternehmen ist es einfacher, konsequent zu sein und bei Null anzufangen, wie es das führende Outdoor-Unternehmen Patagonia bewiesen hat.
Bei einigen Zertifizierungen ist das Ressourcenmanagement, einschließlich der Faktoren Wasser und Biodiversität, existenzsichernde Löhne und Abfallmanagement, für die Outdoor-Branche von zentraler Bedeutung. Infolgedessen wird im Rahmen der Zertifizierung das Management begutachtet. Themen wie Einkauf, die Umverteilung wie Verwendung von Energiequellen sowie die Transparenz und Rückverfolgbarkeit werden im Rahmen einer Zertifizierung nach dem Vuca-Antizipationsmodell (Volatilität, Unsicherheit, Komplexität und Mehrdeutigkeit) begutachtet. Der Vorteil einer Zertifizierung ist die Objektivität, um so nicht nur das Unternehmen im Bezug auf die einzelnen Vuca-Faktoren zu managen, sondern auch einige Herausforderungen zu antizipieren. Objektivität sollte zu einem ernsthaften Geschäfts-KPI werden. Zudem ist es an der Zeit, von einer Mengenstrategie zu einer Wertstrategie überzugehen. Die Verwendung recycelter Stoffe und die Herstellung in einer zertifizierten Fabrik reichen nicht mehr aus, um gute Ergebnisse wie eine positive Markenwahrnehmung zu erzielen, wenn das globale Geschäftsmodell nicht proaktiv auf Objektivität ausgerichtet ist.
Neben einer ehrlichen Kommunikation muss die Sportbekleidungs- und -ausrüstungsindustrie eine angemessene Datenerfassung vorweisen, um die Herausforderungen bei Einkauf und Produktion erfolgreich zu meistern. Alle digitalen und technischen Lösungen wie beispielsweise Kreislaufwirtschaft oder Tools für das Management der Wertschöpfungskette, Saas und Blockchain unterstützen diese schwierige Aufgabe. Daher hilft eine transversale Zertifizierung bei der Gestaltung des Zertifizierungs-Fahrplans, da Unternehmen eine Strategie vorbereiten können, während sie die Bia (Business Impact Assessment of B Corp) erfüllen und die Daten vor dem Abschlussaudit nachweisen. In einer systemischen Vision der Zertifizierung werden Energieverbrauch, Abfallmanagement, HR-Herausforderungen und LCA-Management als Aktiva betrachtet.
Um eine Zertifizierung zu erlangen, ist es zwingend erforderlich zu verstehen, dass es sich um eine klare Positionierung von Unternehmensverbänden handelt, die für eine Unternehmensmission eintreten. Aus diesem Grund muss die Mission vor dem Zertifizierungsprozess intern definiert werden. Eine indirekte Rolle der Zertifizierung kann darin bestehen, dass sie Einfluss ausübt und den Umweltschutz vorantreibt. Zertifizierungen kosten Geld und sind eine Verpflichtung, aber sie bringen auch ein Netzwerk und ein offenes Kommunikationsinstrument, das Investoren und Markenbotschafter anziehen kann.
Bei solchen Zertifizierungsinvestitionen kommt es auf Ehrlichkeit und Transparenz in einem kohärenten Markenmanagement mit engagierter Führung an. Zertifizierungsvorbereitungen wie B Corp oder Lucie 26000 in Frankreich sollten unternehmensintern getroffen werden. Denn genau darauf basiert der Erfolg des Impact Managements.
Letztendlich ist die Idee, eine einfache CSR-Strategie zu verfolgen, für eine Veränderung des Geschäftsmodells und für eine Verschmelzung von Natur und Kultur zu kämpfen. Im Outdoor-Bereich trägt diese Vision weitgehend zur Erhaltung von Ressourcen bei. Pure Outdoor™, ein B-Corp-zertifiziertes Unternehmen, bietet Outdoor-Erlebnisse, die die Umwelt schonen, ebenso wie die Agentur für Outdoor-Tourismus in Slowenien, Visit good places.
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