- Sparring für Start-ups: Boxen als Vorbild
- Storytelling als Erfolgsfaktor
- Frischwasser aus dem Fluss
- Sichtbarkeit durch starke Pitches und Feedback
- Diese Fehler sollte man beim Pitch vermeiden
- Ein Norweger wird zum Star der ISPO 2024
- Mutig sein und ab in den Ring
- Nützliche Tipps: So können Start-ups ihre Chancen im Pitch maximieren
Die Idee für dieses interaktive, dynamische und direkte Pitch-Battle hat sich Gründer und Host Jan C. Küster aus dem Boxring abgeschaut – und das aus gutem Grund. Ähnlich wie im Ring müssen sich die Teilnehmer*innen blitzschnell auf ihre Gegner*innen einstellen und auf kritische Fragen spontan reagieren – eine Schlüsselkompetenz im Gespräch mit potenziellen Investor*innen. Doch trotz des Wettkampfcharakters ist das Format nicht nur konfrontativ, sondern auch konstruktiv: Selbst wer scheitert, gewinnt wertvolle Kontakte und kann sich weiterentwickeln. Seit der Entstehung des Formats in München vor über 15 Jahren hat Jan C. Küster bereits rund 10.000 Pitch-Präsentationen gesehen. Als erfahrener Start-up-Experte weiß er genau, worauf es bei einem überzeugenden Pitch ankommt.
Ein gutes Produkt allein reicht nicht – die Geschichte dahinter entscheidet oft über Erfolg oder Misserfolg. Die besten Start-ups wissen, wie sie ihre Idee mit einer emotionalen Story erlebbar machen. Ein beeindruckendes Beispiel dafür lieferte das norwegische Start-up VITALOOP auf der ISPO 2024.
„Pitch, please!“ – mit diesen Worten startet jede Runde des Founders Fight Club, und sowohl Moderator Jan C. Küster als auch das Publikum warten gespannt darauf, was in den nächsten 60 Sekunden passiert. Gründer Arild Vikingstad betrat am ersten Messetag unaufgeregt die Yellow Stage, stellte sein neues Produkt vor – und ließ mit nur einem Satz die Konkurrenz alt aussehen. Wer dachte, es gäbe bereits genug Outdoor-Flaschen, wurde hier eines Besseren belehrt.
„Diese Flasche löst das Wasserproblem auf der gesamten Welt“, so die Ansage von Vikingstad. Bang! Das hat gesessen. Das Publikum war hellwach und hörte der Story des Norwegers aufmerksam zu.
Mit VITALOOP hat der Norweger einen tragbaren Wasserfilter entwickelt, der auf Knopfdruck sauberes und geschmackvolles Trinkwasser liefert. Das Geheimnis liegt in der Technologie: Ein mehrstufiges Filtersystem entfernt Schadstoffe, während wertvolle Mineralien erhalten bleiben. Bakterien, Parasiten, Chemikalien, Schwermetalle und Mikroplastik – all das wird herausgefiltert.
Frischwasser aus Elbe, Isar oder Donau? Kein Problem. Schon nach wenigen Sätzen war klar: In dieser schlichten 480-ml-Flasche steckt enormes Potenzial.

Start-ups stehen vor zahlreichen Herausforderungen – doch mit den richtigen Strategien können sie sich durchsetzen. Sichtbarkeit, Netzwerke und Storytelling sind dabei entscheidende Erfolgsfaktoren. Formate wie der „Founders Fight Club“ bieten jungen Unternehmen die Möglichkeit, sich mit potenziellen Investor*innen und Partner*innen zu vernetzen.
Doch ein überzeugender Pitch ist mehr als nur eine Präsentation – er ist ein Werkzeug, um sich am Markt zu positionieren und langfristige Kooperationen aufzubauen. Netzwerke sind der Schlüssel zum Wachstum. Ebenso wichtig ist jedoch der richtige Umgang mit Kritik und Niederlagen.
Küster sagt augenzwinkernd:
Unsere Teilnehmer*innen wissen, dass nicht zwangsläufig der beste Pitch gewinnt. Das Abstimmungssystem ist genauso korrupt, wie der Boxsport selber. Wer die meisten Freunde mitbringt, gewinnt meistens.
Doch genau das sei Teil des Spiels. Denn oft entsteht maximale Sichtbarkeit gerade durch kritische Auseinandersetzung. Start-ups, die offen für Feedback sind und daraus lernen, gewinnen nicht nur Investor*innen, sondern auch wertvolle Erkenntnisse für ihre Weiterentwicklung.
„Unsere Aufgabe besteht auch darin, die Gründer*innen mit Wissen auszustatten. Und ob sie am Ende erfolgreich werden oder nicht, liegt letztlich an ihnen selber“, erklärt Küster.
Die Annahme, dass ein gutes Produkt den Pitch allein trage, ist grundlegend falsch. „Der Pitch ist nicht der Hauptfokus sondern der Übergang in ein fundiertes Q&A. Wer es nicht schafft, Fragen souverän zu beantworten oder auf kritische Rückfragen überzeugend zu reagieren, riskiert das Vertrauen der Investor*innen“, warnt Küster.
Erfolgreiche Pitches zeichnen sich durch starkes Storytelling, überzeugende Fakten und eine klare Struktur aus. Emotionen spielen dabei eine entscheidende Rolle. Emotionen spielen dabei eine ganz entscheidende Rolle. Und letztlich darf der Pitch auch nicht zu technisch sein. Ein Beispiel? Schuhe aus Hanf mögen ein großartiges Produkt sein, doch ohne eine packende Story bleiben sie für Investor*innen uninteressant. Sie investieren nur, wenn sie eine klare Markt-Differenzierung erkennen.
Gerade im Sportartikel-Sektor zeigt sich: Start-ups müssen entweder auf Technologie oder auf Nachhaltigkeit setzen, um sich von der Konkurrenz abzuheben. Küster sagt:
Wer sich nicht klar für eine Richtung entscheidet, bleibt austauschbar und kommt letztlich auch nicht zum Erfolg.
Der Gründer von VITALOOP, Arild Vikingstad, hat vieles richtig gemacht. Vor einigen Jahren arbeitete er noch als Barista und sammelte dabei wertvolle Erfahrungen mit unterschiedlichen Wasserqualitäten – und deren Einfluss auf den Geschmack von Kaffee. Irgendwann kam ihm die Idee zu VITALOOP – und jetzt gibt es Frischwasser auf Knopfdruck.
Mit seinem beeindruckenden Storytelling begeisterte der Norweger sowohl das Publikum der ISPO 2024 als auch die Jury. Der Lohn: drei Auszeichnungen – bestes Outdoor-Produkt, eine besondere Ehrung von Globetrotter und sogar der Gesamtsieg über alle Kategorien hinweg. Ein Erfolg, den es in dieser Form für ein junges Unternehmen auf der ISPO noch nie gegeben hat.
„Ich bin super happy und dankbar für diesen großartigen Erfolg bei der ISPO. Damit hatte ich wirklich nicht gerechnet“, sagte Arild Vikingstad. Die größte Herausforderung auf seinem Weg? „Das Design der Flasche. Ich musste etwas entwickeln, das sowohl den Anforderungen und Bedürfnissen der Consumer ebenso abdeckt wie zum Beispiel Hilfsorganisationen oder Militär“, so Vikingstad zur ISPO. Das scheint ihm gelungen zu sein.
Formate wie der „Founders Fight Club“ sind nicht für jedes Start-up geeignet – sie erfordern Mut. Doch das Risiko ist gering: Wer verliert, nimmt wertvolle Learnings mit, wer gewinnt, kann viel erreichen.
Ein Beispiel dafür ist Arild Vikingstad mit VITALOOP. Er tritt in die Fußstapfen von Movmenta, einem britischen Start-up, das im Vorjahr mit seiner Idee beeindruckte: ein Sensor für Laufschuhe, der in Echtzeit die Absorption der Sohle misst und so erkennt, wann Schuhe ausgetauscht werden sollten – eine Innovation, die Verletzungen vorbeugen kann.
Movmenta-CEO Ofir Dagan blickt auf seinen Pitch beim „Founders Fight Club“ mit gemischten Gefühlen zurück – kritisch, aber auch zufrieden:
Wir haben uns damals mehr als nötig auf die technischen Details unserer Technologie konzentriert, anstatt die greifbaren Vorteile und das Marktpotenzial für Verbraucher*innen und Marken zu betonen. Wir haben erkannt, dass die Vereinfachung der Botschaft und die Hervorhebung, wie Movmenta reale Probleme löst, bei einem breiteren Publikum besser ankommt, insbesondere bei Investor*innen und nicht-technischen Interessengruppen.
Eine wertvolle Erkenntnis, die das Start-up von der ISPO mitgenommen hat. Geschadet hat es ihm jedoch nicht – im Gegenteil: Mit Mischa Zverev konnte es einen starken Investor gewinnen. Für aufstrebende Start-ups bedeutet das vor allem eines: Mut zeigen! Also, „Pitch, please!“
Deine nächste große Gelegenheit, dein Start-up auf die nächste Stufe zu heben, bietet sich vom 30. NOV. – 02. DEZ. 2025 auf der ISPO in München.. Bist du bereit, deine Ideen vor einem internationalen Publikum und Investor*innen zu präsentieren, wertvolle Kontakte zu knüpfen und direktes Feedback von Branchenexpert*innen zu erhalten? Dann werde Teil der ISPO und sichere dir noch heute deinen Platz!
- Fokus auf Pathos und Logos in der Kommunikation: Ein überzeugender Pitch kombiniert emotionale Ansprache (Pathos) mit logischen Argumenten (Logos). Die Fähigkeit, beides gezielt einzusetzen, ist entscheidend. Küster ermutigt Gründer*innen, ihre Kommunikationsfähigkeiten aktiv zu trainieren, denn nicht jeder ist von Natur aus ein*e charismatischer Redner*in – aber jeder kann es lernen. „Ein gutes Produkt ist wichtig – aber die Art und Weise, wie du es präsentierst, entscheidet über den Erfolg“, empfiehlt Küster. Wer diese Lektionen beherzigt, hat die besten Chancen, in der hart umkämpften Start-up-Welt zu bestehen.
- Die richtigen Mitarbeiter ins Team holen: Ein oft unterschätzter Erfolgsfaktor ist die Teamzusammensetzung. So besitzen Gründer*innen mit Gastronomie-Erfahrung beispielsweise oft eine hohe soziale Empathie. Das kann helfen, eine Verbindung zum Publikum herzustellen. Die Auswahl der richtigen Teammitglieder kann also einen direkten Einfluss auf den Pitch-Erfolg haben.
- Scheitern als Teil des Prozesses akzeptieren: Nicht jeder Pitch führt zum Erfolg – und das ist in Ordnung. Der Umgang mit Misserfolg ist eine entscheidende Fähigkeit für Gründer*innen. Wer aus Fehlern lernt und sich weiterentwickelt, bleibt langfristig im Spiel.
- Mut zu unkonventionellen Entscheidungen: Gute Gründer*innen sind oft bereit, Risiken einzugehen – sei es durch unkonventionelle Finanzierungsstrategien oder radikale Entscheidungen, um ihre Vision zu verfolgen. Start-ups, die den Mut haben, neue Wege zu gehen, setzen sich oft gegen die Konkurrenz durch.
- Awards
- Bergsport
- Bike
- Fitness
- Health
- ISPO Beijing
- ISPO Munich
- ISPO Shanghai
- Running
- Brands
- Nachhaltigkeit
- Olympia
- Outdoor
- Promotion
- Sportbusiness
- Textrends
- Triathlon
- Wassersport
- Wintersport
- eSports
- SportsTech
- OutDoor by ISPO
- Heroes
- Sport Fashion
- Urban Culture
- Challenges of a CEO
- Messen
- Sports
- Find the Balance
- Produktreviews
- Magazin