PFAS sind aus der Textilindustrie kaum wegzudenken, denn sie bringen einige attraktive Eigenschaften mit sich. Sie machen Stoffe wasser- und schmutzabweisend, verbessern beispielsweise die Gleitfähigkeit von Reißverschlüssen und sind resistent gegen Hitze und andere Chemikalien. Sie stecken also oft in Outdoor-Bekleidung wie Jacken und Mützen, Sporttextilien wie Hosen und Schuhe sowie Arbeitsschutzkleidung. Aber auch in Lacken, Beschichtungen, Gepäckstücken, Regenschirmen, Zelten und Campingausrüstung sind PFAS weit verbreitet.
Doch genau die genannten Eigenschaften machen PFAS auch so problematisch. Sie sind extrem langlebig und kaum biologisch abbaubar. Dadurch reichern sie sich in der Umwelt und in lebenden Organismen auch – also in Pflanzen, Tieren und auch Menschen und stellen somit eine Gefahr für die Gesundheit dar. Einige PFAS stehen sogar im Verdacht, krebserregend zu sein oder das Hormonsystem zu beeinflussen. Zudem führt ihre Herstellung zu schwerwiegender Umweltverschmutzung. Die langfristigen Auswirkungen werden zwar noch untersucht, doch Vorsichtsmaßnahmen werden für notwendig erachtet.
Immer mehr Unternehmen erkennen die Risiken und suchen nach Alternativen. Doch der PFAS-Ausstieg stellt viele vor Herausforderungen. Dabei ist er “nicht nur eine Challenge, sondern auch eine Chance”, so Czerny. Wie Unternehmen den Wechsel erfolgreich meistern können, welche Lösungen es gibt und welche Regulierungen kommen, das hat er uns verraten.
Die langfristigen Auswirkungen von PFAS sind noch nicht vollständig erforscht. Doch eines ist klar: Vorsichtsmaßnahmen sind notwendig. Auf dem Markt herrscht große Unsicherheit – die Branche steht vor der Herausforderung, sichere Alternativen zu finden. Hier unterstützt die Bluesign ACADEMY mit Beratung und Strategien für den erfolgreichen PFAS-Ausstieg.
Ein entscheidender Schritt ist das Verständnis der eigenen Lieferkette. Um am Ende Transparenz zu schaffen, muss man am Anfang ansetzen. Wer genau weiß, woher seine Materialien kommen und welche Chemikalien im Einsatz sind, kann Testkosten sparen und eine gezielte Teststrategie entwickeln. Dazu braucht es sowohl eine gründliche Untersuchung der Lieferkette als auch regelmäßige Tests.
Der Ausstieg aus PFAS ist machbar – aber er braucht einen klaren Plan, Transparenz in der Lieferkette und Zusammenarbeit auf allen Ebenen.
Doch Wissen allein reicht nicht. Kommunikation, Kooperation und Transparenz sind essenziell. Bluesign ACADEMY setzt seit fast 25 Jahren auf das Input Stream Management. Das Ziel: PFAS gar nicht erst in die Lieferkette gelangen lassen. Basierend auf diesem Prinzip hat die Bluesign ACADEMY konkrete Maßnahmen entwickelt:
- Nutzung der Bluesign Datenbanken
- Kommunikation mit der Lieferkette
- Infos bei Chemikalienlieferanten sammeln
- PFAS-freie Standorte
Bluesign ACADEMY bietet mit seinen Datenbanken wertvolle Unterstützung für den PFAS-Ausstieg. Der Bluesign FINDER enthält über 26.000 bewertete Chemikalien, die PFAS-frei sind und gezielt in der Textilproduktion eingesetzt werden können. Nutzer können nach spezifischen Eigenschaften wie fluorfreier Wasserabweisung filtern. Ergänzend dazu listet der Bluesign GUIDE zugelassene Textilkomponenten. Beide Datenbanken wachsen kontinuierlich und erleichtern Unternehmen den Umstieg auf nachhaltige Alternativen.

Ein erfolgreicher PFAS-Ausstieg erfordert zudem eine transparente Kommunikation entlang der gesamten Lieferkette. Marken und Hersteller müssen klar festlegen, ob PFAS genutzt oder vermieden werden soll und diese Anforderungen dann auch eindeutig an alle Partner weitergeben. So werden Missverständnisse vermieden und eine konsequente Umsetzung gewährleistet.
Ein erfolgreicher PFAS-Ausstieg beginnt mit umfassenden Informationen. Unternehmen sollten gezielt Daten von Chemikalienlieferanten einholen, um zu verstehen, wo PFAS enthalten sind. Dieses Wissen hilft, gezielt Alternativen zu finden – etwa mit dem Bluesign FINDER – und die Produktionsprozesse nachhaltig umzustellen.
Ein wichtiger Schritt im PFAS-Ausstieg ist die Auswahl von PFAS-freien Produktionsstandorten, die durch Audits oder Selbstdeklaration bestätigt wurden. Werden an einem Standort sowohl PFAS-haltige als auch PFAS-freie Produkte hergestellt, steigt das Risiko unbeabsichtigter Kontaminationen. Reine PFAS-freie Standorte minimieren dieses Risiko.
Der Einsatz von PFAS kann sowohl beabsichtigt als auch unbeabsichtigt erfolgen. In einigen Fällen ist die Verwendung eindeutig gewollt, in anderen kann sich die absichtliche Verwendung bestimmter PFAS mit der unbeabsichtigten Verwendung anderer vermischen. Sogar ein völlig unbeabsichtigtes Vorhandensein von PFAS ist möglich. Deshalb sind Tests und Screenings essenziell, um Klarheit zu schaffen.
Ein wichtiger Schritt im PFAS-Ausstieg ist die Identifizierung von Materialien mit hohem Risiko. Durch ein Screening auf Gesamtfluor lassen sich erste Hinweise auf nicht beabsichtige PFAS-Nutzung finden. Die Werte sollten unter der Meldegrenze liegen, insbesondere in der EU mit ihren strengen Vorschriften. Falls nötig, sind zusätzliche Tests erforderlich, um eine sichere, regelkonforme Produktion zu gewährleisten. Überraschungen sind bei Analyseergebnissen immer möglich – deshalb ist eine individuelle Prüfstrategie entscheidend.

Die Regulierung von PFAS wird weltweit immer strenger. Einige dieser Chemikalien sind bereits durch das Stockholmer Übereinkommen als “persistente organische Schadstoffe (POPs) eingestuft und damit in vielen Ländern eingeschränkt. Die EU hat diese Regeln in die EU-POPs-Verordnung übernommen und setzt zusätzlich die REACH-Verordnung ein, um PFAS weiter zu beschränken.
In der EU werden Verbote und Grenzwerte über Anhang XVII der REACH-Verordnung festgelegt. Hier finden sich bereits bestehende Beschränkungen, wie Eintrag 68 oder der 2024 verabschiedete Eintrag 79. Diese Regelungen gelten nicht nur für einzelne PFAS, sondern auch für verwandte Stoffe mit ähnlicher Struktur – oft auf extrem niedrige Werte im ppb-Bereich (parts per billion) begrenzt.
Auch Länder wie die USA, China und Japan haben ihre eigenen Vorschriften zu bestimmten PFAS, darunter PFOA und PFOS, erlassen. Die EU geht sogar noch weiter: Ein aktueller Vorschlag sieht vor, nahezu alle PFAS in Produkten zu verbieten – auch in der Textilindustrie. Dabei gelten sehr niedrige Grenzwerte, etwa 25 ppb für einzelne PFAS und 250 ppb für die Gesamtmenge.
Es gibt jedoch Ausnahmen, etwa für bestimmte persönliche Schutzausrüstungen (PSA) oder Hochleistungs-Filtermaterialien. Diese dürfen weiterhin PFAS enthalten, da es für sie oft noch keine gleichwertige Alternative gibt.
Angesichts der aktuellen und künftigen PFAS-Regulierungen tragen Unternehmen der Textilbranche eine große Verantwortung. Bluesign ACADEMY unterstützt sie daher mit ganzheitlichen, wissenschaftlich fundierten Nachhaltigkeitslösungen entlang der gesamten Lieferkette. Um ihren ökologischen Fußabdruck zu verringern, die Verbrauchersicherheit zu verbessern und Unternehmen beim PFAS-Ausstieg mit passenden Strategien zu begleiten.
Der Ausstieg aus PFAS stellt eine Herausforderung dar, bietet aber auch eine wertvolle Chance, wie Czerny hier verdeutlicht:
Viele Systempartner berichten, dass die Auseinandersetzung mit PFAS ihnen geholfen hat, bessere Produkte zu entwickeln.
Der PFAS-Ausstieg bedeutet also nicht nur, eine Chemikalie durch eine andere zu ersetzen. Er kann auch dazu führen, dass Unternehmen ihre Prozesse, Materialien, Produktdesigns und Kundenanforderungen überdenken. Dieser Wandel kann somit zu nachhaltigen, innovativen Produkten führen und den Unternehmen eine stärkere Marktposition verschaffen.

- PFAS sind weit verbreitet in der Textilindustrie – aber kaum abbaubar, gesundheitlich bedenklich und zunehmend reguliert.
Regulierungen nehmen weltweit zu, besonders in der EU – mit strengeren Grenzwerten und breiterem Anwendungsbereich.
Unternehmen brauchen Transparenz in der Lieferkette, um gezielt testen, kommunizieren und umstellen zu können.
Bluesign ACADEMY unterstützt mit vier konkreten Strategien: Datenbanken, Kommunikation in der Lieferkette, Infos von Chemikalienlieferanten und PFAS-freie Standorte.
Der Ausstieg ist anspruchsvoll, aber machbar – und kann Innovationen fördern: Viele Unternehmen berichten von besseren Produkten nach dem Wechsel.
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