Fast alle Expert*innen sind sich einig: Technologie wird die zentrale Rolle in der Weiterentwicklung des Sportbusiness spielen. Digitale Innovationen wie Wearables, Fitness-Apps und künstliche Intelligenz werden nicht nur Bewegungsgewohnheiten verändern, sondern auch Prozesse in der Branche effizienter machen.
Grace McNamara, Gründerin & CEO von The Collective betont, wie Technologien Bewegung nahtlos in den Alltag integrieren könnten:
"Wenn wir also konsequent auf aktive Tage schauen, werden wir auch eine konsequente Zunahme der Aktivität in der Bevölkerung sehen. Das wird meiner Meinung nach einen massiven Einfluss haben."
Stephan Buschmann, Director Customer Service B2C & B2B von Jack Wolfskin, hebt hervor, wie Apps Menschen helfen könnten, wieder aktiver zu werden:
"Die größten Chancen liegen darin, digitale Technologien zu nutzen, um mehr Menschen aktiv zu machen. Dazu gehört die Entwicklung von Apps und Programmen, die dabei helfen, wieder ins Sportleben einzutauchen, sowie der Einsatz von Technologie, um Aktivitätsniveaus zu messen und Trends zu analysieren."
Technologien wie künstliche Intelligenz und datengetriebene Lösungen sind dabei nicht nur für Endverbraucher*innen relevant, sondern auch für Unternehmen. Margit Gosau, CEO von Sport 2000 GmbH, erklärt, wie KI die Branche verändern könnte:
"Innovationen, die auf künstlicher Intelligenz basieren, können den Aufwand im Einzelhandel und bei der Sportkuratierung deutlich reduzieren"
Die Digitalisierung wird damit nicht nur zu einem Werkzeug, um Konsument*innen zu mehr Bewegung zu motivieren, sondern auch zu einem Gamechanger für Retail, Marketing und Produktentwicklung.
Ein weiterer zentraler Trend, den viele Expert*innen betonen, ist die Bedeutung von Nachhaltigkeit. Die Branche steht vor der Herausforderung, ressourcenschonende Materialien und nachhaltige Produktionsweisen zu etablieren.
„Nachhaltigkeit und Recycelbarkeit könnten die wichtigsten Themen sein, weil wir als Gesellschaft schon viel zu viele Dinge und Kleidungsstücke haben“, bringt Benton Wang, Marketing Director, LifeLabs Ai-Clo System die Dringlichkeit auf den Punkt.
Dabei geht es nicht nur um die Materialien selbst, sondern auch um die Effizienz in der Herstellung. Nachhaltigkeit muss Teil der gesamten Wertschöpfungskette werden – von der Rohstoffgewinnung über die Produktion bis hin zur Entsorgung oder Wiederverwertung.
Marken, die es schaffen, Nachhaltigkeit glaubwürdig in ihre Produkte und Prozesse zu integrieren, werden langfristig erfolgreich sein. Besonders die jüngere Generation erwartet von Unternehmen, dass sie nicht nur nachhaltig denken, sondern aktiv handeln.
Die Grenzen zwischen Sport, Mode und Lifestyle verschwimmen immer mehr. Die nächste Generation betrachtet Sport nicht nur als körperliche Aktivität, sondern als Teil ihrer Identität. Produkte müssen vielseitig einsetzbar sein – funktional, modisch und nachhaltig.
„Ich kaufe ein Produkt, um eine Aktivität auszuüben, aber ich nutze es für viele verschiedene Zwecke. Es kann Sport sein, Arbeit oder Freizeit“, beschreibt Grace McNamara.
Athleisure ist das perfekte Beispiel für diese Entwicklung: Kleidung, die sportliche Funktionalität mit modischem Design verbindet. Simon Wong ergänzt: "Sportswear, die auch außerhalb des Gyms getragen werden kann, wird immer wichtiger."
Auch die junge Generation selbst wird als große Chance gesehen. Ihre Werte, Lifestyles und Bedürfnisse treiben Innovationen voran.
„Die junge Generation hat neue Lebensstile und Visionen. Ihr Verhalten und ihre Sichtweisen bieten enorme Potenziale“, erklärt Benton Wang.
Dabei suchen sie nicht nur nach Produkten, sondern nach Marken, die ihre Werte teilen – sei es in den Bereichen Nachhaltigkeit, soziale Verantwortung oder technologischer Fortschritt.
Ein weiteres Thema, das viele Expert*innen ansprechen, ist die Rolle von Design und Innovation. Kreativität und Technologie werden zunehmend Hand in Hand gehen, um Produkte zu schaffen, die sowohl nachhaltig als auch funktional sind.
Luping Shao, Representative for Zhejiang Ciapo Sporting Goods Co., Ltd., erklärte, wie künstliche Intelligenz das Produktdesign revolutionieren könnte:
"Wir sind bereits mit AI-Design vertraut und werden nächstes Jahr neue Produkte und Designs auf den Markt bringen."
Auch im Hinblick auf junge Konsument*innen betonen die Expert*innen, wie wichtig es ist, deren Ansprüche an Individualität und Nachhaltigkeit zu erfüllen. Marken, die es schaffen, technologische Innovationen mit kreativen Lösungen zu verbinden, werden sich durchsetzen.
Die Stimmen der Expert*innen zeigen deutlich, wohin sich das Sportbusiness bewegt. Drei zentrale Trends werden die Branche prägen:
- Technologie wird zur treibenden Kraft für Bewegung, Retail und Produktinnovation. Smarte Apps, Wearables und KI-gestützte Lösungen verbinden Menschen mit Produkten und schaffen neue Möglichkeiten.
- Nachhaltigkeit wird vom optionalen Extra zum Pflichtprogramm. Marken, die recycelbare Materialien und effiziente Produktionsmethoden entwickeln, setzen sich in einer zunehmend bewussten Konsumwelt durch.
- Lifestyle und Multifunktionalität verschmelzen. Die junge Generation sucht Produkte, die nicht nur performen, sondern auch Teil ihres Lifestyles sind – von der Yogamatte bis zum Dinner-Outfit.
Die Zukunft des Sportbusiness liegt in der Balance aus Innovation, Verantwortung und der Fähigkeit, sich nahtlos in das Leben der Konsument*innen einzufügen. Jetzt ist der Moment, um die Branche neu zu definieren – smarter, grüner und näher an den Menschen.
- Sports BusinessDisruptives Marketing – Wandel der Outdoor-Branche
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