Fashion Brands, die Olympia erobern

Instagram-Kommentare wie "You won the gold medal for throwing down looks", "This is the first gold medal for team Mongolia before the games even started" oder "This is truly an amazing art piece" sprechen für sich. Die künstlerischen Uniformen für das mongolische Team erobern aktuell Social Media und die Fashion-Welt. Kein Wunder, denn die Schwestern des Modelabels Michel&Amazonka haben sich selbst übertroffen. Die Details sind atemberaubend: der Soyombo, das Nationalsymbol der Mongolei, der Eiffelturm, das olympische Feuer oder die legendären Ringe zieren in roten, blauen und goldenen Stickereien nicht nur Westen, Röcke und Umhänge, sondern auch Accessoires wie Beutel, Ohrringe und Gürtel. Kein Wunder also, dass die Herstellung jedes Gewands rund 20 Stunden dauern.

Breakdance feiert dieses Jahr Olympia-Premiere und das niederländische Tanzteam ist dank The New Originals mehr als bereit. Seit 2015 macht die Amsterdamer Marke „Performance-Bekleidung für Kreative“ - das perfekte Match also. Bei der Entwicklung der Outfits arbeitet The New Originals eng mit den Tänzer*innen zusammen. Das Ergebnis: lässige, schicke Baggy-Trainingsanzüge im 80er-Jahre-Stil, in perfekter Balance zwischen dem eigenen Branding und dem ikonischen leuchtenden Orange der Niederlande.

Noch nie gab es bei den Olympischen Sommerspielen eine so große Integration indigener Muster. Die ASICS-Kollektion für das australische Team begeistert nämlich nicht nur in den Nationalfarben Gold und Grün, sondern auch mit Aboriginal- und Torres-Strait-Islander-Drucken. Diese stammen von Paul Fleming, einem indigenen Künstler, der Australien im Boxen bei den Olympischen Spielen 2008 in Peking vertrat, und dem indigenen Künstler David Bosun. Die beiden Künstler ließen sich von der Bedeutung der Olympischen Spiele als Hotspot für Kultur und Vielfalt inspirieren. Flemings Kunstwerk trägt den Titel "Walking Together" und Bosuns Kunstwerk den Titel "Ngalmum Danalaig (Our Way of Life)".

Seit 2008 und somit neun Ausgaben der Olympischen und Paralympischen Spielen begleitet Ralph Lauren das Team der USA, und auch 2024 kleidet die typisch amerikanische Marke die Athlet*innen. Und das natürlich in nichts Geringerem als Denim und patriotischem Blau, Rot und Weiß. Sarah Hirshland, CEO des U.S. Olympic & Paralympic Committee: "Diese ikonische Kleidung dient als Symbol der Einheit und Inspiration für unser Team und die Millionen von Fans, die sie anfeuern werden." Ein Outfit reicht dabei nicht: Die Eröffnung wird in sportlichem Blazer, Oxford-Hemd und Jeans gefeiert, für die Abschlusszeremonie gibt es eine Motorradjacke, Polohemd und, wer hätte es gedacht, Jeans. Auch die eigentliche Sportkleidung für die Spiele stammt von Ralph Lauren.

Die jamaikanischen Trikots von Puma sind eine wahre Hommage an das Land. Sie leuchten nicht nur in den Nationalfarben Grün, Schwarz und Gold, sie verbinden auch Fashion mit Geschwindigkeit. Die perfekte Uniform für das Heimatland von Usain Bolt, dem schnellsten Menschen der Welt. Puma-CEO Arne Freundt erklärt: "Die Schnittlinien wurden strategisch platziert, um den Körperbau der Athlet*innen zu betonen und gleichzeitig einen Blickfang zu bieten, der die Schönheit eines*einer Athleten*Athletin in Bewegung unterstreicht." Auch die Performance kommt nicht zu kurz: Dafür hat Puma ein einzigartiges Jacquard-Gewebe eingesetzt, das für eine bessere Wärmeableitung und Atmungsaktivität sorgt. Durch die Thermoadapt-Technologie wird die Körpertemperatur geregelt, was eine optimale Leistungsfähigkeit unterstützt.

Sport und Smokings? Wie gut das zusammenpasst, beweist Berluti mit seinen sportlich eleganten Eröffnungszeremonie-Anzügen für das französische Olympia-Team. Die zu Sponsor LVMH gehörende Luxusmarke verbindet königliches Blau mit einer neuen Interpretation der Nationalfarben. Der Blau-, Weiß- und Rot-Ombre-Farbverlauf ziert nicht nur das für Berluti ikonische Revers der Smokings, sondern alle Uniformen der französischen Athlet*innen. Vollständig wird das Olympia 2024-Outfit mit schlichter Hose oder Wickelrock, Sneakern oder Mokassins sowie einem Einstecktuch oder Schal in passender Farbkombination.

Auch Haiti setzt bei der Eröffnungszeremonie ein starkes Zeichen. Das Label Stella Jean hat beeindruckende Outfits für das kleine Team mit nur 12 Athlet*innen entworfen. Diese Looks, inspiriert von der Kunst des haitianischen Malers Philippe Dodard, kombinieren kräftige Drucke auf Röcken oder schmalen Hosen mit ärmellosen Blazern aus recyceltem Stoff und traditionellen haitianischen Guayabera-Hemden. Ein gestreiftes Hemd und ein bedruckter Schal runden das stylische Gesamtbild ab und repräsentieren Haitis reiche Kultur in Paris.

Lululemon setzt mit seinen Trikots für Kanada dieses Jahr ein echtes Statement für Anpassungsfähigkeit. Die Trikots sind darauf ausgelegt, verschiedene Körperformen und Fähigkeiten zu unterstützen und kommen mit Features wie magnetischen Reißverschlüssen, Anziehschlaufen und taktilen Berührungshilfen. Highlight des Sets: Zwei adaptive Modelle – die Seated-Fit Carpenter Pants und die Seated-Fit Packable Rain Ponchos – die extra für maximalen Komfort und Performance im Sitzen designt wurden. Und natürlich ist auch das Design ein echter Hingucker: Eine Kombination aus Natur, Kunst und Architektur, von Ahornblättern bis Nordlichtern, eingebettet in die Nationalfarben Rot und Weiß, bildet eine wahre kanadische Uniform.