- Wachstumsmarkt Outdoor: Entwicklung in Europa, Frankreich & China
- Skisport im Wandel: Vielfalt, Nachhaltigkeit und die Zukunft der Branche
- Funktion, Style & Vielseitigkeit
- Pimp My Ride: Ultra-Personalisierung erobert den Outdoor-Sport
- Upcycle for Good: Nachhaltigkeit trifft Kreativität
- The Outdoor Fashion Week: Wenn Outdoor auf High Fashion trifft
- Die glückliche Performance: Nachhaltigkeit trifft Innovation
- Was du von diesem Artikel mitnehmen solltest
Laut Outdoor Sport Valley streben die Akteur*innen der Outdoor-Branche danach, die gesamte Wertschöpfungskette besser zu kontrollieren. Der Trend zur Spezialisierung in der Produktentwicklung hat sich deutlich verstärkt: Während 2015 noch 49 % der Fachleute im Outdoor-Sektor spezialisiert waren, stieg dieser Anteil bis 2023 auf 66 %.
Auf europäischer Ebene wurden bei der Sustainable Ski Industry Summit auf der ISPO Munich zentrale Marktdaten diskutiert. Die Fédération Européenne de l’Industrie des Articles de Sport (FESI), Atomic sowie Protect Our Winters (POW) und das Winter Sports Sustainability Network (WSN) analysierten dabei wesentliche Branchenkennzahlen. Im Fokus der Industrie stehen Recycling, Kreislaufwirtschaft, Lebenszyklusanalysen, regulatorische Vorbereitung und die Dekarbonisierung der Wertschöpfungskette.

In Frankreich verzeichnete der Schuhmarkt laut Union Sport & Cycle™ im Jahr 2024 ein Wachstum von 7,8 %. In China dominiert der Fahrradmarkt weiterhin mit Marken wie Rapha™, Castelli™ und Pas Normal Studios™, während aufstrebende Player wie Neza Cycling und GRC zunehmend an Bedeutung gewinnen.
Nach wie vor legen Outdoor-Konsument*innen großen Wert auf das Umweltengagement von Marken. Wie Fredrik Ekström auf der letzten ISPO München betonte, variieren ihre Erwartungen jedoch stark je nach Typ. Die Kundenbeziehung verändert sich, und Marken passen ihre Kampagnen sowie ihre Präsenz entsprechend an.
- Die Engagierten Pionier*innen – Gut informiert und aktivistisch geprägt, bevorzugen sie Produkte, die konsequent mit ihren ökologischen Werten übereinstimmen.
- Die Anxious Activists – Getrieben von Klimasorgen, fordern sie von Marken konkrete Maßnahmen und belegbare Nachweise ihres positiven Einflusses.
- Die Eco-Swingers (34 % der Konsumentinnen)* – Nachhaltigkeit ist für sie wichtig, aber nicht um jeden Preis. Sie zeigen umweltbewusstes Verhalten, solange es praktisch bleibt und ihr Image aufwertet.

Auf institutioneller Ebene hat Martin Fourcade, sechsmaliger Olympiasieger im Biathlon, seine Kandidatur für das Präsidium des Organisationskomitees der Olympischen Winterspiele 2030 (COJOP) zurückgezogen. Der Grund? Seine Überzeugungen. Besonders in Bezug auf Nachhaltigkeit, Ressourcenschonung, Governance, die langfristige Vision des Projekts und die regionale Verankerung konnte er sich nicht mit allen Entscheidungsträgern einigen.
„Function is beauty“ – so lautet das Leitmotiv der japanischen Marke Mont.Belle, die vom Alpinisten Isamu Tatsuno gegründet wurde. Funktion ist Schönheit. Genau dieses Prinzip spiegelt sich im aktuellen Trend wider: Ein Comeback der utilitären Mode. Funktionale, technische Pieces, inspiriert vom Outdoor-Segment, überzeugen durch ihr Design, ihre Verarbeitung und ihre Vielseitigkeit. Sie vereinen Ästhetik mit praktischen Features für verschiedene Anlässe und Aktivitäten.
Dieser Trend zeigt sich in spannenden Kollaborationen wie der jüngsten Capsule Collection der japanischen Brand And Wander™ mit dem einflussreichen New Yorker Streetwear-Label Hidden NY™. Auch etablierte Skimarken setzen zunehmend auf Ganzjahres-Schuhe, um ihr Sortiment saisonübergreifend attraktiv zu gestalten.

Parallel dazu prägt ein Athletic-Chic-Trend die Modeszene. Labels wie K-Way™ und Aigle™ interpretieren Retro-Ästhetik neu und verleihen ihr eine hochwertige, urbane Note. Aigle™ überzeugt mit Collabs wie Ganni™ oder Carhartt™, während Designer Todd Snyder mit seiner „Mountain Core“-Ästhetik bei der Mailänder Fashion Show für Woolrich Black Label für Aufsehen sorgt. Diese Styles, an der Schnittstelle zwischen Outdoor und Streetwear, zeigen den wachsenden Hype um vielseitige Looks.
Die Customization-Welle rollt weiter – und das nicht erst seit gestern. Die Idee, Equipment individuell zu gestalten und zu verbessern, um Performance, Ästhetik und Originalität zu vereinen, hat sich längst als fester Bestandteil der Outdoor- und Actionsport-Szene etabliert.
Angelehnt an die legendäre MTV™-Show „Pimp My Ride“, findet diese Bewegung ihren Ausdruck in Sportarten wie Cycling, Skateboarding und Wassersport. Der französische Fotograf und Surf-Enthusiast Hadrien Brunner bringt mit seinen Testvideos und Tutorials zu Foil-Surf-, Skate- und Wassersport-Equipment eine neue Coaching-Dynamik in die Szene.
Diese Entwicklung ist eng mit der **DIY-Kultur („Do It Yourself“) ** verbunden und geht weit über rein optische Anpassungen hinaus. Es geht um echte technische & ergonomische Upgrades, die die Performance steigern und das Sporterlebnis verbessern. Dieser „Augmented Outdoor“-Trend könnte zudem die Langlebigkeit von Sportausrüstung fördern – indem er die emotionale Bindung zu individuell optimiertem Equipment stärkt.
In einer völlig anderen Richtung sorgt Lucas Pinheiro Braathen, ein norwegisch-brasilianischer Skirennläufer, für frischen Wind in der Welt des alpinen Skisports. Mit seinem unkonventionellen Stil und seiner kreativen Herangehensweise bringt er eine neue, rebellische Dynamik in die Szene. Der 24-Jährige ist leidenschaftlich interessiert an Mode und Musik – und genau das spiegelt sich in seinem Auftritt wider.
Seine Partnerschaften mit legendären Ski-Marken wie Moncler™ und Atomic Ski™ zeigen die wachsende Verbindung zwischen Luxus und Sport. Doch nicht alle feiern seinen Stil. In einem Interview mit dem französischen Magazin L'Équipe™ erzählt er, dass er in den sozialen Medien nicht für seine sportlichen Leistungen kritisiert wird, sondern für sein „zu feminines“ oder „exzentrisches“ Outfit.
Diese beiden Geschichten zeigen, wie herausfordernd es für Sportler*innen sein kann, ihre Haltung offen auszudrücken. Ihre Entscheidungen haben längst Auswirkungen, die über den reinen Wettkampf hinausgehen – sie verändern das Image des Skisports und inspirieren eine neue Generation.
Gleichzeitig werfen sie wichtige Fragen auf: Wie offen ist das Sportgeschäft für Vielfalt? Wie ernst wird Nachhaltigkeit wirklich genommen? Und schließlich: Wie können etablierte Marken die wachsende Verbindung zwischen urbanen und sportlichen Zielgruppen nutzen?
Produkten eine zweite Chance geben oder ihre Nutzung neu erfinden – dieser Trend setzt sich immer stärker durch. Doch wer sind die Akteur*innen, die Kreativität, Style und nachhaltiges Sourcing miteinander verbinden?
- ·La Virgule™ – Die Accessoire-Brand setzt mit ihrem jüngsten Projekt ein Statement für Kreislaufwirtschaft: Eine Cap aus alten Kitesurf-Flügeln und Jacken aus recyceltem Gore-Tex zeigen, wie Funktion und Nachhaltigkeit perfekt verschmelzen.
- Archie Bow – Bekannt wurde das Label durch eine kreative Idee: Eine Bettdecke aus dem Olympischen Dorf Paris 2024 wurde zur stylishen Outdoor-Jacke umfunktioniert.
- Lostfabric, Anemone.vt, Montclair Vintage und 909 Upcycling – Auf Instagram entsteht eine neue Welle einzigartiger upgecycelter Outdoor-Fashion, die Individualität und Nachhaltigkeit verbindet.
Dieser Trend geht längst über reines Recycling hinaus – Upcycling wird zum kreativen Ausdrucksmittel und Statement für verantwortungsbewussten Konsum.
Mit dem Trend zu Quiet Outdoor und der Verschmelzung von Luxus- und Sportcodes erobern Outdoor-Referenzen zunehmend die internationalen Fashion Weeks. Ein perfektes Beispiel: Salomon, das seine Strategie Salomon Sportstyle konsequent weiterführt.
Bei der Pariser Modewoche präsentierte die Marke ihre zweite Zusammenarbeit mit der New Yorker Designerin Sandy Liang – begleitet von den Markenbotschafter*innen Alex Cissé und Evie Richard.
Auch andere Top-Designer*innen und Brands setzen auf den Outdoor-Sport-Look:
- Jacquemus™, Collina Strada™, Lacoste™, Miu Miu™, Balenciaga™ und der chinesische Designer Huang Jingyu, der mit Fila™ eine Kollektion herausgebracht hat.
Ihre Looks sind geprägt von einem raffinierten Mix aus Innovation, Volumen und sportlich inspirierten Details. Funktionale, technische Materialien treffen auf strukturierte Schnitte, die Mode und Performance vereinen.
- Auch im Sneaker-Segment bleibt der Outdoor-Vibe präsent: Nach zwei erfolgreichen Kooperationen setzen HOKA® und SATISFY® ihre Zusammenarbeit fort – mit neuen, urbaneren Farbkombinationen.
- In China hat Roaring Wild™ mit Puma™ eine Neuinterpretation des Kult-Sneakers Mostro aus den 60ern gelauncht.
Zwischen Anpassung, Kreativität und bewusster Ressourcennutzung bewegen sich Marken, Zulieferer und Athlet*innen auf einem schmalen Grat. Wie kann man nachhaltiges Design vorantreiben, ohne auf Style zu verzichten?
Ist es also möglich, die Wirkung kreativer Prozesse an Personalisierung, Kreislaufwirtschaft und Multifunktionalität von Produkten und Erlebnissen zu messen? Die Antwort auf diese Frage könnte die Zukunft der Outdoor-Industrie prägen.
Die Outdoor-Modebranche entwickelt sich rasant weiter und verbindet Funktionalität, High Fashion und Nachhaltigkeit zu einer neuen Ästhetik. Die zentralen Learnings aus dem Artikel:
- Luxus trifft Funktion: Outdoor-Fashion integriert sich zunehmend in High Fashion – von Designer-Kollaborationen bis zu sportlich inspirierten Looks auf den Laufstegen.
- Nachhaltigkeit als Pflicht: Upcycling, Kreislaufwirtschaft und innovative Materialien setzen neue Maßstäbe für verantwortungsvollen Konsum.
- Personalisierung und DIY-Kultur: Individualisierte Produkte gewinnen an Bedeutung – von High-Tech-Performance-Upgrades bis hin zu kreativen Upcycling-Projekten.
- Athlet*innen als Trendsetter: Sportler*innen prägen nicht nur den Wettkampf, sondern auch Mode- und Nachhaltigkeitstrends mit ihrer Haltung und ihrem Style.
- Gemeinschaft und Mitgestaltung: Konsument*innen wollen nicht nur kaufen, sondern aktiv Marken und deren Werte mitgestalten – Transparenz und Authentizität sind essenziell.
Die Outdoor-Fashion 2025 steht für eine bewusste, innovative und stilvolle Zukunft – und zeigt, dass Performance und Nachhaltigkeit längst kein Widerspruch mehr sind.
- Awards
- Bergsport
- Bike
- Fitness
- Health
- ISPO Beijing
- ISPO Munich
- ISPO Shanghai
- Running
- Brands
- Nachhaltigkeit
- Olympia
- Outdoor
- Promotion
- Sportbusiness
- Textrends
- Triathlon
- Wassersport
- Wintersport
- eSports
- SportsTech
- OutDoor by ISPO
- Heroes
- Sport Fashion
- Urban Culture
- Challenges of a CEO
- Messen
- Sports
- Find the Balance
- Produktreviews
- Magazin