Zirkularität ist in aller Munde, wenn es darum geht, Produktionsweisen umzustellen und zukunftsweisende Materialien und Produkte möglichst ressourcenschonend herzustellen. Dabei rücken zwei Kreislaufsysteme in den Fokus – der biologische und der technische Kreislauf. Exemplarisch für den biologischen Kreislauf lassen sich Produkte nennen, die von der Natur vollständig assimiliert werden können. Bei technischer Zirkularität werden Materialien nach ihrer Nutzung recycelt und anschließend erneut in den Produktionskreislauf gebracht. Anfang der 90er-Jahre gründete Prof Dr. Braungart die EPEA Hamburg und entwickelte zusammen mit William McDonough das Prinzip »Cradle to Cradle«, von der Wiege zur Wiege. Das Ziel von damals gilt bis heute: Zirkuläre, zukunftssichere Systeme zu erschaffen, in denen Materialien zu Nährstoffen werden. Die folgenden acht Beispiele geben dir einen Überblick über einige relevante Player bei der Herstellung und Verarbeitung natürlicher Materialien in der Sportartikelbranche.
Die Erfinder des C2C-Prinzips: Wer ein ökoeffizientes Geschäftsmodell anstrebt, das neben qualitativem Mehrwert in jedem Schritt gut für den Planeten ist, der sollte das »Cradle to Cradle«-Prinzip bereits beim Design eines Produktes berücksichtigen. Epea befähigt Unternehmen und ihre Lieferketten, Produkte im Hinblick auf Materialgesundheit und Recyclingfähigkeit zu entwerfen und zu optimieren und so sicherzustellen, dass es sich um eine Ressource für die Zukunft handelt. Für Epea ist Design das erste Signal menschlicher Absicht, Leistung mit Innovation und vorteilhaftem Design zu verbinden. Nur so können Produkte hergestellt werden, die wirklich für den Einsatz in unserer Umwelt und für eine unbegrenzte Ressourcenregeneration mit gesunden Materialien geeignet sind.
Die Nachfrage nach funktionaler Nachhaltigkeit steigt. Eine Wattierung von Kleidung mit Lavalan ebnet gleichzeitig den Weg zu mehr Kreislaufwirtschaft – sie besteht aus Schurwolle und maisbasierten PLA-Fasern. Somit ist das robuste Produkt lange haltbar und lässt sich gut recyclen, wenn der Zeitpunkt gekommen ist. Positiv wirkt sich die natürliche Atmungsaktivität von Wolle, sowie Geruchsneutralität, Feuchtigkeitsableitung bei gleichzeitiger Temperaturregulierung aus. Der natürliche Isolationsmix von Lavalan findet als Isolationsmaterial viele Verwendungsmöglichkeiten und sorgt für einen hohen Tragekomfort. Lavalan – Made in Germany – verwendet ausschließlich europäische Wolle und steht für ethische Landwirtschaftspraktiken sowie Tierschutz. Weitere Vorteile: Wolle ist biologisch abbaubar und integriert sich, bei richtiger Verarbeitung, ohne Rückstände in den biologischen Kreislauf.
Die Südwolle Group und das ZQRX-Programm der New Zealand Merino Company entmystifizieren den Weg von der Farm zum Garn und konzentrieren sich auf Nachhaltigkeit und Innovation. Durch ihre Supply-Chain-Expertise bietet die Südwolle Group Einblicke in ihren Produktionsprozess und hilft Designern zu verstehen, wie ihre Garne und Technologien effektiv eingesetzt werden können. Besonders hervorzuheben ist die Zusammenarbeit mit der ZQRX-Plattform, einem Programm zur regenerativen Landwirtschaft mit langfristigen Zielen und Partnerschaften. Diese ermöglicht die Wiederherstellung von Ökosystemen, wobei der Schwerpunkt auf reduzierten Emissionen und hochwertigen Fasern liegt. Angestrebt werden ganzheitliche, langfristige Partnerschaften, um globale Marken mit innovativen, hochwertigen Garnen zu versorgen, die bei richtiger Anwendung wieder in den biologischen Kreislauf zurückgeführt werden können.
Im Bereich tierischer Fasern, insbesondere im Kontext einer komplexen globalen Lieferkette, erweist sich Transparenz als wesentlicher Faktor. Die 1922 gegründete Schneider Group kann auf eine lange Geschichte zurückblicken. Das Unternehmen möchte seine Kunden bei der Beschaffung, Bearbeitung und Lieferung nachhaltiger und vollständig nachverfolgbarer Produkte unterstützen. Als Familienunternehmen verfügt die Schneider Group über ein weltweit zertifiziertes Netzwerk mit operativen Zentren auf allen fünf Kontinenten. Das Authentico-Siegel des Unternehmens steht dabei für zertifizierte Wolle von ausgewählten, äußerst engagierten Schaffarmen. Die geschorene Wolle wird in den firmeneigenen zertifizierten Fabriken verarbeitet. Dies garantiert einen transparenten und digital nachverfolgbaren Weg vom Bauernhof bis zum Fasertop.
Isolierung durch Daunenfüllung liegt im Trend bei der Produktion von Outdoor- und Aktivbekleidung. Die vielen positiven Eigenschaften des Naturmaterials überzeugen. Dies unterstreicht eine unabhängige Studie zur Ökobilanz (LCA) des Naturmaterials die von dem Internationalen Büro für Daunen und Federn (IDFB) in Auftrag gegeben wurde. Das Ergebnis: Daunen haben im Vergleich mit synthetischen Füllungen 85 % bis 97 % geringere Auswirkungen auf die Umwelt (pro Tonne). Das Ergebnis bezieht sich auf fünf Kategorien: menschliche Gesundheit, Ökosysteme, Ressourcen, kumulativer Energiebedarf und Klimawandel. Daune bietet zusätzlich hervorragende Wärmeleistung bei geringem Gewicht. Daunen und Federn von IDFB-Mitgliedern sind ethisch einwandfreie natürliche Ressourcen, die wiederverwendet und kompostiert werden können.
Im Bereich weicher Zellulosefasern gilt Lenzing als wichtiger Akteur innerhalb der Textilindustrie. Das Unternehmen ist dafür bekannt, leistungsstarke, hochwertige Stoffe zu liefern und gleichzeitig nachhaltige Produktionspraktiken in den Vordergrund zu stellen. Die hausinterne Marke Tencel steht dabei für Lyocell- und Modalfasern, die nahtlos in den Kreislauf der Natur integriert werden können und nahtlos rückverfolgbar sind. Diese Fasern stammen aus erneuerbaren, zertifizierten Holzquellen und verfügen über Zertifizierungen sowohl für Kompostierbarkeit als auch für biologische Abbaubarkeit, sodass sie vollständig in die Natur zurückgeführt werden können.
Zubehör wie Kabelbinder landen oft in der Natur und tragen zum globalen Eintrag von Plastik in die Natur und vor allem in den Ozeanen bei. Fibrestrap bietet eine transformative Lösung – einen Papierkabelbinder, der das herkömmliche Gegenstück aus Plastik in allen Einsatzbereichen ersetzen kann. Fibrestrap wird aus skandinavischen Holzfasern hergestellt, ist robust, recycelbar und innerhalb eines angemessenen Zeitrahmens biologisch abbaubar, wodurch der CO₂-Fußabdruck um 80 % reduziert wird. Bei der Produktion des Fibrestrap-Kabelbinders wird ausschließlich fossilfreie Energie verwendet. Das Ergebnis: eine kreislauforientierte und umweltfreundliche Alternative zu Kabelbindern aus Kunststoff.
Wir werden uns zunehmend der Mikroplastikverschmutzung in unserer Umwelt bewusst. Durch Freizeitaktivitäten wie Schneesport und Radfahren kommt zusätzlich noch die Belastung durch Chemikalien hinzu. Genau diesem Problem hat sich die Firma Nzero angenommen. Das Unternehmen entwickelt Skiwaxe aus 100 % pfanzlichen Zutaten, die sich biologisch abbauen. Nzero’s Fahrrad-lubs bestehen zu 88 % biologischen Zutaten. Das macht sie zu Marktführern auf diesem Gebiet. Beide Produkte sind EU-Ecolabel zertifiziert. Nzero forscht kontinuierlich weiter, um die Funktionalität und Wirksamkeit seiner Erfolgs-Formel weiter zu verbessern.
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