Urban Culture/13.06.2023

Sue Bird und Megan Rapinoe: So verändern die Basketballerin und die Fußballerin die Welt

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Stell dir vor, LeBron James wäre mit Tom Brady zusammen und beide würden sich vehement für soziale Gerechtigkeit einsetzen. Hätte Frauensport dieselbe Relevanz wie Männersport wäre das ungefähr die Dimension für die außergewöhnliche Beziehung von Basketballerin Sue Bird und Fußballerin Megan Rapinoe. An ihnen biss sich sogar ein US-Präsident die Zähne aus.

TL;DR – Summary

Sue Bird und Megan Rapinoe: Sportliche Ikonen, soziale Aktivistinnen und seit langem ein Paar. Ihre außergewöhnliche Partnerschaft spiegelt den neuen Athletenaktivismus wider. Neben sportlichem Erfolg setzen sich die beiden US-Amerikanerinnen leidenschaftlich für soziale Gerechtigkeit ein. Von LGBTQ+ Rechten bis hin zur Unterstützung von Colin Kaepernick und Equal Pay – ihr Einfluss ist immens. Bird, eine Basketballlegende, brachte politischen Wandel mit ihrem Einsatz gegen eine republikanische Senatorin. Rapinoe, eine Fußballikone, kämpfte für Gleichheit und protestierte gegen Ungerechtigkeiten. Ausgezeichnet, verehrt und mit eigenen Unternehmen wie "Togethxr" und "A Touch More" gestalten sie die Welt aktiv mit.

(Per KI für dich erstellt)

Viele Sportkarrieren zeugen von der Exzellenz, dem Willen und dem Talent der Athletin oder des Athleten. Nur wenige Karrieren werden zu unglaublichen Biografien, weil sie neben der sportlichen auch von der menschlichen Größe oder Besonderheit der Personen erzählen. Und dann gibt es noch die Geschichte von Sue Bird und Megan Rapinoe: Zwei außerordentliche Sportlerinnen und Persönlichkeiten, die als vermutlich einflussreichstes Aktivistinnen-Paar versuchen, die US-Gesellschaft toleranter, sozial-gerechter und demokratischer zu machen. Auf ihrem Weg haben es die beiden in die Vogue, ins TIME-Magazin und auf die Cover von Sports Illustrated und ESPN’s Body Issue geschafft.

Sue Bird und Megan Rapinoe sind seit 2020 verheiratet

Die beiden Lesben sind seit 2020 verheiratet und seit 2016 ein Paar. Sie prägen eine neue Art von Athletenaktivismus, der über gelegentliche Statements hinausgeht. Dazu gehört neben dem Einsatz für die Rechte der LGBTQ+ Community, die Black Lives Matter Bewegung, das Recht auf Abtreibung und Equal Pay, also nicht diskriminierender Bezahlung.

In einem Interview mit der ESPN-Journalistin Katie Barnes sagte Bird dazu: "Weibliche Athleten sind daran gewöhnt, für sich selbst kämpfen zu müssen. Sportlerinnen sind es gewohnt, an den Rand gedrängt zu werden und nicht die Aufmerksamkeit zu bekommen, die sie verdienen. Deshalb sind sie es gewohnt, ihre Stimme zu erheben und für sich selbst, für andere [...] einzutreten."

So war es Rapinoe, die als eine der ersten Athlet*innen den ehemaligen San Francisco 49ers Quarterback Colin Kaepernick unterstützte, in dem sie bei mehreren Spielen bei der US-Hymne kniete. Rapinoe: "Zunächst einmal sind wir Weiße in diesem Land, also haben wir Privilegien. Die haben wir nicht verdient, deshalb haben wir eine Verantwortung, für Ausgleich zu sorgen." Weiter sagte sie im selben Doppelinterview zu Barnes: "Es gibt einen Grund, warum Colin Kaepernick nicht mehr in der NFL ist und warum er auf diese Art und Weise ausgeschlossen wurde. Ich denke, jeder hat die Verantwortung, das zu tun, was er kann, und zwar auf die wirkungsvollste Weise, die ihm möglich ist."

Sue Birds Erfolg für Black Lives Matter

Diese Wirkung erzielte Bird unter anderem 2020. Während der Senatswahlen 2020 sprachen sich Bird und ihre Teamkolleginnen gegen die republikanische Senatorin Kelly Loeffler aus Georgia aus. Loeffler war damals Miteigentümerin des Frauenbasketballteams Atlanta Dream. Loeffler sprach sich gegen die Black Lives Matter Bewegung aus. Aus Protest forderten Bird und ihre Teamkolleginnen die Menschen auf, für Loefflers demokratischen Gegner zu stimmen. Loeffler verlor die Wahl und verkaufte ihre Anteile am Team.

Sue Bird: Ihre Erfolge, ihre Karriere, ihre Zeit in der WNBA und im US-Team

Sue Bird wurde 1980 geboren und ging als eine der besten Basketballerinnen aller Zeiten in die Geschichte ein. Dabei ist die Aufbauspielerin nur 1,75, aber mit einem exzellenten Blick für ihre Mitspieler und einem guten Händchen für Dreier ausgestattet. 

Larry Bird und Sue Bird sind nicht verwandt.

Obwohl sie den gleichen Nachnamen tragen, gibt es keine Verbindung von Sue Bird mit Larry Bird, dem ehemaligen NBA-Star der Boston Celtics. Sue Bird beendete im Herbst 2022 ihre Karriere. Ihre gesamte Profilaufbahn spielte sie bei den Seattle Storms in der WNBA, teilweise parallel mit einem Engagement in Russland. Wer über diese kuriose Zeit mehr erfahren will, hört sich den englischsprachigen Podcast 30 for 30 "The spy who signed me" an. 

Die Titelsammlung der New Yorkerin ist absurd lang: 5-mal Olympiasiegerin, 4-mal Weltmeisterin und 4-mal Champion in der WNBA. Natürlich hält Bird auch einige persönliche Rekorde, so ist sie die Spielerin mit den meisten All-Star-Einsätzen und den meisten Assists in der WNBA.

Megan Rapinoe und ihr Einsatz für die LGBTQ+ Community

Auch Rapinoe hat nicht nur Aufmerksamkeitserfolge vorzuweisen. Als offen homosexuelle Frau hat sie immer deutlich gemacht, wo sie steht. Jede Art sozialer Ungerechtigkeit ist der Fußballerin ein Dorn im Auge. Sie ist auf die Knie gegangen, um gegen Rassenungleichheit zu protestieren, und hat sich mit unverblümter Ehrlichkeit gegen Masseninhaftierungen ausgesprochen. 

Außerdem hat sie sich zusammen mit Mitspielerinnen jahrelang für die gleiche Bezahlung von US-Nationalspielerinnen im Vergleich zu ihren männlichen Kollegen eingesetzt und vor Gericht "Equal Pay" durchgesetzt.

Nachdem der US Supreme Court 2022 das US-weite Recht auf Abtreibung gekippt hatte, hielt sie eine tränenreiche Wutrede während einer Pressekonferenz des US-Teams. Ein Besuch beim damaligen US-Präsidenten Donald Trump nach dem Gewinn der Weltmeisterschaft 2019 lehnte sie konsequent ab. Bereits im Vorfeld sagte sie: "I’m not going to the fucking White House!" Trumps Angriff gegen Rapinoe auf Twitter ließ nicht lange auf sich warten. Er schrieb, Megan solle zuerst gewinnen, bevor sie redet. Am Ende gewann sie nicht nur den Titel, sondern auch das kleine Aufmerksamkeitsduell gegen den damaligen US-Präsidenten.

Megan Rapinoe in Marie Claire: "You deserve the space that you can take up. And you can take up as much space as you need."

Megan Rapinoe: Ihre Erfolge, ihre Karriere, ihre Zeit in der NWSL und im US-Team

Megan Rapinoe wurde 1985 in Redding in Kalifornien geboren. Sie spielte den Großteil ihrer Karriere in der NWSL, der National Women’s Soccer League, außerdem in der australischen und der französischen ersten Liga. Sie ist zweifache Weltmeisterin und Olympiasiegerin. Zu den persönlichen Auszeichnungen im Profisport gehören unter anderem der Titel "Winner of the Ballon d'Or Féminin" oder "The Best FIFA Women's Player 2019". Die Sports Illustrated wählte sie im selben Jahr zur "Sportsperson of the Year". Das Magazin TIME nahm sie in die Liste der einflussreichsten Personen 2020 auf, und sie erhielt von US-Präsident Joe Biden die "Presidential Medal of Freedom". Diese holte sie sich dann im Weißen Haus ab. Im selben Jahr veröffentlichte Rapinoe ihre Biografie, die prompt ein New York Times Bestseller wurde. Mit etwas Geduld kann man sich das Lesen sparen, Sony hat sich die Filmrechte gesichert. Derzeit spielt Rapinoe bei den OL Reign in der NWSL und im US-amerikanischen Nationalteam.

Sue Bird gründet "Togethxr" und zusammen mit Rapinoe "A Touch More"

Wie für viele Sportstars üblich, sind auch Bird und Rapinoe an verschiedenen Firmen beteiligt. Auch bei diesen steht der Aktivismus im Mittelpunkt. So hat Sue Bird zusammen mit Alex Morgan, Chloe Kim und Simone Manuel das Mediahouse "Togethxr" gegründet in dem "Repräsentation und Gleichberechtigung die Norm" sind. Die Firma produziert Content, der Frauen im Sport eine größere Sichtbarkeit gibt. 

Gemeinsam haben die beiden zudem Ende 2022 die Produktionsfirma "A Touch More" gegründet. "Als Sportlerinnen wissen wir, wie einflussreich unsere eigenen Plattformen sind und welchen Einfluss wir auf die Welt haben können", sagten Bird und Rapinoe in einer Erklärung zum Unternehmensstart. "'A Touch More' ist eine Manifestation unserer Werte und unseres Wunsches, die Geschichten derjenigen sichtbar zu machen, die Kultur gestalten und voranbringen."

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