Der australische Fußballprofi Josh Cavallo machte seine Homosexualität in einem Social-Media-Video öffentlich
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Twitter@JoshuaCavallo
LISTICLE/19.06.2023
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LGBTQ+: Fußballer Josh Cavallo und weitere Sportler*innen, die Stellung beziehen

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Sport steht für Diversity. Und damit natürlich auch für sexuelle Vielfalt. Immer mehr Sportler*innen engagieren sich öffentlich für die LGBTQ+-Szene. Wir stellen euch prominente Beispiele vor, die mit ihrem Engagement einen Unterschied machen.

Hier kommen unsere Top-Sportler*innen, die ihre Reichweite nutzen und durch ihr Outing, durch kleine Gesten oder große Spenden und ihren Einsatz in Organisationen und Stiftungen der LGBTQ+-Community eine Stimme geben.

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Josh Cavallo

Mit dem Kommentar „Josh’s truth“ (Joshs Wahrheit) postete der australische Profifußballer im Herbst 2021 ein Video, in dem er als erster Spieler der A-League-Geschichte offen über seine Homosexualität sprach. „Ich bin Fußballer. Und ich bin schwul“, sagte der 21-Jährige: „Zu versuchen, das Beste aus seinen Fähigkeiten herauszuholen und dieses Doppelleben zu führen, ist anstrengend. Ich möchte nicht, dass irgendjemand diese Erfahrung machen muss.“

Aus der Fußballwelt erhielt Cavallo breite Unterstützung: „Du bist ein Champion“, schrieb Zlatan Ibrahimovic auf Twitter. Auch Vereine wie Eintracht Frankfurt, Manchester City oder der FC Chelsea sagten Cavallo ihre Unterstützung zu. Cavallo selbst war von den vielen positiven Reaktionen begeistert: „Ich bin so überwältigt und glücklich über die Resonanz, die ich erhalten habe“, sagte er „Sky Sports“: „Ich möchte der Welt zeigen, dass es keine Rolle spielt, wer du bist, woran du glaubst, aus welcher Kultur du kommst oder welchen Hintergrund du hast. Jeder wird im Fußball akzeptiert.“

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Carl Nassib

“Ich wollte mir kurz einen Moment Zeit nehmen und sagen, dass ich schwul bin.” Mit diesen Worten hat sich Carl Nassib, Spieler der Las Vegas Raiders, am 22. Juni 2021 auf seinem Instagram-Account geoutet. Eine Sensation: Denn er ist damit der erste aktive NFL-Spieler, der seine Homosexualität öffentlich macht. Im American Football, das von vielen als männlichste aller Sportarten angesehen wird, hatten bisher nur wenige Spieler den Mut, den Schritt an die Öffentlichkeit zu wagen. Und wenn, dann auch erst nach Beendigung ihrer Laufbahn. Die Reaktionen auf Carl Nassibs Bekanntmachung, sowohl von Seiten der Fans als auch Spielern, Verein und Liga war durchweg positiv. Drücken wir die Daumen, dass er mit seinem Outing nicht nur andere Spieler ermutigt, sondern auch der Wunsch des Defense-Spielers in Erfüllung geht, nämlich dass eines Tages Videos wie seines nicht mehr notwendig sein werden.

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Megan Rapinoe

Megan Rapinoe führte die US-Nationalmannschaft als Kapitänin im Frauenfußball 2019 zum Weltmeistertitel. Aber auch neben dem Platz ist sie eine Leaderin: Immer wieder bezieht sie offen Stellung für die Rechte der LGBTQ+-Community. „Wir werden konstant auf verschiedenste Weisen unterdrückt“, sagte sie 2019 der „NBC“. „Deshalb finde ich, dass schon die Tatsache, dass wir zur Weltspitze des Sports gehören, in gewisser Weise eine Form von Protest und Trotz ist.“

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Guillaume Cizeron

Der Eiskunstläufer und Eistänzer Guillaume Cizeron ist absolute Weltklasse: Olympia-Silber 2018 in Pyeongchang, dazu vier Weltmeistertitel und fünf EM-Siege. Auch bei den Olympischen Spielen 2022 gehört der Franzose mit seiner Tanzpartnerin Gabriella Papadakis zum Favoritenkreis. Im Jahr 2020 nutzte Cizeron symbolträchtig den Internationalen Tag gegen Homophobie, Transphobie und Biphobie für sein eigenes Coming-out: Auf Instagram zeigte er sich erstmals mit seinem Freund. Er wolle mit dem Coming-out LGBTQ+-Menschen mit weniger offenem Umfeld als seinem eigenen helfen.

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Gus Kenworthy

Der Brite Gus Kenworthy gehört seit Jahren zur Freestyle-Ski-Elite: Silber bei Olympia 2014, dazu unzählige Medaillen auf der Winter Dew Tour oder der WM-Titel in der Halfpipe 2020. Für die LGBTQ+-Community ist er aber auch der erste Medaillengewinner im Action-Sport überhaupt, der ein Coming-out gewagt hat. Das nämlich tat Kenworthy im Oktober 2015 in einem ESPN-Interview – also vor dem Start einer neuen Saison. „Ich wollte es mit meinen eigenen Worten und ein für allemal machen – und damit habe ich hoffentlich Kids geholfen, die in der gleichen Situation wie ich sind“, sagte er später dem „Attitude“-Magazin. Vor seinem Start in den Qualifikations-Lauf bei den Olympischen Spielen 2018 in Pyeongchang gab ihm sein damaliger Partner Matthew Wilkas vor laufenden Kameras einen Kuss und verschaffte so der LGBTQ+-Community weltweit Aufmerksamkeit.

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Pernille Harder

Die dänische Fußballspielerin Pernille Harder ist mit 330.000 Euro gezahlter Ablöse derzeit nicht nur die teuerste Fußballspielerin der Welt, sondern auch eine laute Stimme der LGBTQ+-Community. Harder, die bisexuell und mit der schwedischen Fußballerin Magdalena Eriksson liiert ist, setzt sich seit 2019 aktiv gegen Homophobie ein. Dem Männerfußball fehle es laut Harder hingegen an einer Gallionsfigur: „Es gibt sicher schwule und bisexuelle Männer im Fußball, aber sie wagen es nicht, aus der Masse hervorzutreten, weil der Ton in der Kabine und unter den Fans dort ein anderer ist.“

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Patricio Manuel

Patricio Manuel ist der erste Transgender-Boxer der USA, der einen Profikampf bestritten hat. Manuel, der seine Transition durch eine Hormonbehandlung 2013 und eine Oberkörper-OP 2014 vollzog, gewann zuvor noch fünfmal den US-Amateurtitel im Frauenboxen. Im Dezember 2018 bestritt er seinen ersten Profikampf gegen Hugo Aguilar und gewann nach Punkten. Inzwischen ist Manuel neben seiner Boxkarriere Keynote-Speaker für Themen der LGBTQ+-Community und Gesicht einer Kampagne der Boxmarke Everlast.

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Thomas Hitzlsperger

In Deutschland hat sich bislang noch kein aktiver Fußballprofi als homosexuell geoutet. Thomas Hitzlsperger hat der LGBTQ+-Community mit seinem Coming-out im Januar 2014 nach dem Karriereende dennoch eine Stimme im deutschen Fußball verschafft. Der Ex-Nationalspieler war der erste prominente deutsche Profifußballer, der mit dem Thema an die Öffentlichkeit ging. Als TV-Experte und Vorstandsvorsitzender des VfB Stuttgart ist Hitzlsperger auch heute noch prominent im deutschen Fußball vertreten. Als Botschafter der Bundesstiftung Magnus Hirschfeld engagiert er sich gesellschaftlich gegen die Diskriminierung der Community.

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Collin Martin

Als sich Collin Martin im Juni 2018 als schwul geoutet hatte, war er der einzige aktive Fußballer der Welt, der diesen Schritt gewagt hat. Der US-Amerikaner spielte zu diesem Zeitpunkt für Minnesota United in der Major League Soccer, der höchsten Spielklasse der USA. Seit 2020 kickt er für die San Diego Loyal und wurde im September 2020 zur Zielscheibe homophober Angriffe seines Gegenspielers Junior Flemmings. Als sich Martin beim Schiedsrichter darüber beschwerte, sah er selbst die Rote Karte (welche im Nachgang annulliert wurde). Nachdem der Trainer der gegnerischen Mannschaft verweigerte, sich für Flemmings‘ Verhalten zu entschuldigen und ihn vom Platz zu nehmen, verließ das Team der San Diego Loyal aus Protest geschlossen den Platz und brach das Spiel somit ab.

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Manuel Neuer

Sportler*innen haben Reichweite und Einfluss. Doch nur wenige treten an die Öffentlichkeit heran und setzen sich für mehr Toleranz und Gleichberechtigung ein. Wie wichtig solche symbolträchtigen Auftritte jedoch sind, zeigt Manuel Neuer. Wie bereits anlässlich des Internationalen Holocaust-Gedenktags im Januar, trug der Kapitän der Nationalmannschaft bei der EURO 2020 im Spiel gegen Frankreich eine Regenbogen-Binde und setzte so ein zwar augenscheinlich kleines aber dennoch eindrückliches Zeichen für Vielfalt und Toleranz. Für die LGBTQ+-Szene ein Segen - und für Manuel Neuer wahrlich nur ein minimaler Aufwand. 

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