Die nigerianische Hauptstadt Lagos hat ein Müllproblem: Nur 40 Prozent der Abfälle der über 20 Millionen Einwohner wird entsorgt, gerade einmal 13 Prozent recycelt. Die Einwohnerin Bilikiss Adebiyi-Abiola, die nach ihrem Master am MIT in Boston in ihre Heimat zurückkehrte, hat deshalb das Startup Wecyclers gegründet. Mit Lastenrädern machen sich die Wecyclers in Lagos auf den Weg, um den Müll direkt bei der Bevölkerung abzuholen und anschließend zu Recycling-Anlagen zu bringen. Der Vorteil der Bikes: Sie kommen auch in die unzähligen für Autor oder Trucks zu engen Wege der Stadt und ermöglichen so eine Müllentsorgung auch in den am dichtesten besiedelten Vierteln. Für die Abgabe des recycelbaren Mülls erhalten die Einwohner Punkte, die sie gegen Bargeld oder Haushaltswaren eintauschen können. Wecyclers arbeitet längst mit der städtischen Abfallbehörde zusammen, schafft fair bezahlte Jobs und wurde für das Recycling per Bike bereits mit dem African Development Prize ausgezeichnet.
Die Millionenstadt Gurgaon vor den Toren der Giga-Metropole Neu-Dehli hat wie viele rasant gewachsene indische Städte das Problem überfüllter Straßen. Um die Blechlawine aus Autos und Motorrädern aufzuhalten, setzt Gurgaon wie inzwischen über 70 indische Städte auf autofreie Sonntage. Jeden Sonntag von 6 bis 12 Uhr gehören zum „Raahgiri Day“ die Straßen den Fahrrädern und Fußgängern. Was 2013 mit wenigen Straßenzügen begann, erstreckt sich inzwischen auf über 15 Kilometer, auf denen motorisierte Fahrzeuge außen vor sind und stattdessen gemütlich geradelt wird oder Kultur- und Sportangebote das Straßenbild prägen.
Alles begann mit einer einfachen Facebook-Gruppe: Mit der Idee eines „Fancy Women Bike Rides“ wollte die Türkin Sema Gür auch im türkischen Izmir mehr Aufmerksamkeit auf einen weltweiten autofreien Tag lenken. 300 Frauen folgten dem Aufruf damals im Jahr 2013. Inzwischen wurde aus dem Facebook-Event eine weltweite Bewegung: Am 19. September 2021 findet der „Fancy Women Bike Ride“ in über 150 Städten weltweit statt. Das Ziel: Frauen auf dem Rad in der Stadt sichtbar zu machen und Frauen und Mädchen dazu zu animieren, aktiv ihr Recht auf städtisches Leben zu beanspruchen. Auch deshalb schmücken die Teilnehmerinnen bei der Aktion ihre Bikes und sich, um möglichst schrill aufzufallen.
Fahrräder sind im Stadtbild der tunesischen Hauptstadt fast unsichtbar. Entsprechend fehlt es in Tunesien vielerorts an Infrastruktur wie Radwegen oder Abstellplätzen. Um das zu ändern, hat eine kleine Gruppe von Fahrrad-Fans „Velorution Tunisie“ gegründet, die das Schattendasein des Fahrrads beenden will. Jeden Monat veranstaltet die Initiative eine Rad-Parade unter dem Namen „Tunis by Bike“. Begonnen hat es mit 20 Personen, zwischenzeitlich waren Hunderte Fahrräder dabei. Neben den Paraden sind es aber vor allem die Fahrrad-Unterricht und Reparaturangebote, mit denen Velorution die Bike-Community Tunesiens pflegt und stetig vergrößert.
Die Stadt der Zukunft nutzt Vertikalität. Das sieht man am besten im chinesischen Xiamen. Denn hier müssen sich Fahrräder, Fußgänger und Autos nicht mehr die Straßen teilen. Stattdessen kann man hier vom Rad auf den stockenden Autoverkehr herabschauen. Denn in der 4-Millionen-Einwohner-Stadt steht mit dem 7,6 Kilometer langen Cycle Skyway der längste erhöhte Radweg der Welt. Und das mit massig nützlichen Features: Bikesharing- und Leih-Stationen sind ebenso integriert wie elf Knotenpunkte, an denen man direkt öffentliche Nahverkehrsmittel anfahren kann. 2.000 Räder gleichzeitig können während der Rush Hour hier unterwegs sein.
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