Unter mehr als 7.000 Studios in Deutschland hat der Laie die Qual der Wahl. Um Verletzungen aufgrund von falschem Training auszuschließen, solltest du auf die fachliche Qualifikation der Trainer achten. Erfrage diese am besten vor deiner Anmeldung, um im Nachgang nicht unangenehm überrascht zu werden. Denn nur mit fachlich qualifizierten Trainern ist es möglich ein gutes und vor allem sicheres Training zu gewährleisten. Wichtig: die fachliche Qualifikation ist meistens nur ausreichend und bei Discountern ungenügend, so die Stiftung Warentest. Außerdem ist der Titel „Fitnesstrainer“ nicht geschützt und besitzt wenig Aussagekraft. Jeder erhält diesen Titel nach ein paar Wochenendseminaren.
Bei seriösen Studios ist der Trainingsleiter Sportlehrer oder Sportwissenschaftler. Die anderen Trainer besitzen wahlweise folgende Qualifikationen:
• abgeschlossenes Sportstudium
• Ausbildung als Physiotherapeut
• Ausbildung zum staatlich anerkannten Gymnastiklehrer
• Lizenz des Deutschen Fitness und Aerobic Verbands (DFAV) oder der Deutschen Fitnesslehrer Vereinigung (DFLV)
• Lizenz des BTB Bildungswerks für therapeutische Berufe
• Personal Trainer A-Lizenz
• Fitnesstrainer B-Lizenz
Bietet das Fitnessstudio viele Trainingsmöglichkeiten, so brauchen die jeweiligen Trainer auch dafür eine spezielle Qualifikation. Kaum ein Trainer ist in allen Disziplinen gleich gut ausgebildet.
Eine umfassende Betreuung ist das A und O für beste Trainingsergebnisse. So befindet sich im Trainingsbereich gut geführter Studios immer mindestens ein Trainer, der die Sportler beobachtet und umgehend korrigiert.
Wichtig ist auch die Einweisung neuer Kunden vor Trainingsbeginn. Kompetente Studios weisen sie in drei Phasen ein:
Phase 1
• Anamnesegespräch über Gesundheits- und Trainingszustand, Zeitbudget, Ziele und Bedürfnisse des Neulings
• Erstellung eines individuellen Trainingsplans basierend auf den Ergebnissen des Gesprächs
• ausführliche Einführung in Geräte und Übungsablauf am ersten Trainingstag
• Festlegung der Trainingsgewichte und des Widerstands
• Einweisung in die Dokumentation der Fortschritte
Top Studios bieten für Kunden mit orthopädischen Beschwerden eine Trainingsberatung mit einem Mediziner an.
Phase 2
• Am nächsten Trainingstag prüft der Trainer, ob der Kunde die Übungen korrekt ausführt.
• In den folgenden Trainingstagen stellt er sicher, dass der Kunde die Übungen beherrscht.
• Nach etwa vier Wochen kontrolliert er den Kunden wieder.
Phase 3
• Alle zwei Monate führt der Trainer ein Gespräch mit dem Kunden über seine erzielten Ergebnisse
• Anschließend passt er die Trainingspläne an den erreichten Trainingszustand des Sportlers an.
Ihr Trainingserfolg steht und fällt auch mit den Räumlichkeiten und den Geräten. Hochwertige Fitnessstudios unterteilen die Trainingsfläche in einen:
• Raum für Vibrations-, Kraft- und Cardiogeräte für gerätegesteuertes Kraft- und Ausdauertraining
• Kurs- und Gymnastikraum mit einem abfedernden Bodenbelag
• Freihantelbereich für das Kraft- und Hanteltraining auf Hantelbänken und an Kraftstationen
• Bereich für Functional Training bzw. Freestyle Training mit TRX, ViPR, Corebag, Kettlebell, Ropes und Bosubällen
• Dehnbereich mit Spiegeln
• ggf. einen separaten Cycling-Raum
Wichtig sind saubere und funktionsfähige Geräte. Quietschen oder knarren sie beim Gebrauch, so ist das ein Hinweis auf mangelhafte Wartung.
Zudem sollten die Geräte das GS-Zeichen für geprüfte Sicherheit tragen und den TÜV- Regeln der gesundheitsorientierten Fitness-Anlagen entsprechen.
Nichts ist schlimmer als Wartezeiten beim Training. Achten Sie darauf, dass folgende Geräte in ausreichender Menge vorhanden sind:
• 30 % der Ausdauergeräte sollten Kardio-Geräte sein, die eine Steuerung der Belastung über die Herzfrequenz ermöglichen.
• Kurz- und Langhantelstangen sowie Gewichtsscheiben
• Kettlebells, Gymnastik- und Busobälle
Fitnessstudios, die eine breite Zielgruppe im Visier haben, brauchen ein breites Kursangebot. Vorab ein guter Rat: Erkundigen Sie sich, ob die Kurse im Mitgliedsbeitrag enthalten sind.
Gute Fitnessstudios bieten täglich bis zu 10 Kurse für beispielsweise:
• Yoga, Dynamic Yoga und Pilates
• PowerRücken
• BodyFit
• MommyFit für Mütter mit Kindern
• Bauch-Beine-Po-Training
• Zumba und Aqua Zumba
• High Intensity Training
• Kettlebell-Workout
Wer es ganz exklusiv will: Viele Studios bieten gegen Zuzahlung ein 1:1 Training mit einem Personal Trainer.
In der heutigen Zeit sollten auch digitale Kurse angeboten werden.
Für die Entspannung bieten gute Fitnessstudios einen Wellnessbereich mit Dampfbad, Solarien, Ruheräumen. Hinzu kommen eine gemischte sowie eine separate Sauna für Frauen. Zusätzlich gibt es in größeren Häusern einen Pool für geruhsame Schwimmrunden.
Der Sanitärbereich sollte ausreichend Duschkabinen, Toiletten, abschließbare Spinde und funktionierende Haartrockner besitzen.
Leider können Fitnessstudios wegen der umherschwirrenden Bakterien und Viren krankmachen. Daher kommt es entscheidend auf die Hygiene an. Gut ist, wenn Sie dem Fitnessstudio sofort dessen Sauberkeit und Hygiene ansehen.
Im Idealfall werden Duschen und Toiletten täglich geputzt. Spiegel, Fenster und Luftfilter sollten frei von Kalkflecken, Schlieren und Staubflusen sein. An der Theke müssen Gläser, Tassen und andere Gefäße korrekt ausgespült werden.
Im Trainingsbereich sowie in den Solarien müssen Desinfektionsmittel bereitstehen, um die Schweißspuren zu beseitigen. Bei den Geräten gilt Handtuchpflicht.
Es ist gängige Praxis, dass Studios ein ein- oder mehrtägiges oder sogar einmonatiges Probetraining offerieren. Nutzen Sie dieses Angebot. So stellen Sie fest, ob Sie sich im Studio auf Dauer wohlfühlen.
Seriöse Fitnesshäuser führen Sie vor dem Probetraining durchs gesamte Haus, damit Sie sich zurechtfinden. Achten Sie während des Rundgangs
• darauf, wie sich die Studiomitarbeiter Ihnen gegenüber verhalten
• auf die Atmosphäre und Betreuung im Trainingsbereich
• auf die hygienischen Verhältnisse im gesamten Haus.
Prüfen Sie vor Vertragsschluss die Bedingungen. Inzwischen sind Aufnahmegebühren und langfristige Verträge ohne Kündigungsrecht während des Jahres nicht mehr Standard. Üblich sind 12-monatige oder kürzere Mitgliedschaften oder Kündigungsfristen zum Quartalsende.
Achtung: Ihr Vertrag sollte auch ein Sonderkündigungsrecht bei Arbeitslosigkeit oder Umzug enthalten. Die Bedingungen sollten es Frauen ermöglichen, die Mitgliedschaft bei einer Schwangerschaft zu unterbrechen oder zu beendigen.
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