PFC steht für per- und polyfluorierte Chemikalien. Das ist eine Gruppe von über 8000 bekannten synthetischen Stoffen, die häufig in Outdoor-Kleidung verwendet werden. Diese Chemikalien bestehen aus Kohlenstoff-Fluor-Bindungen, die ihnen besonders langlebige Eigenschaften verleihen, was sie in der Outdoor- und Sportbekleidungsindustrie so beliebt macht.
Doch trotz ihrer praktischen Vorteile haben PFCs schwerwiegende ökologische Auswirkungen. Obwohl sie in der Natur nicht natürlich vorkommen, lassen sie sich inzwischen überall auf der Erde nachweisen. Sie sind nicht nur in stark bewohnten Gebieten zu finden, sondern auch in entlegenen Regionen wie der Arktis, was ihre Umweltbelastung verdeutlicht. Die Chemikalien bauen sich aufgrund ihrer stabilen Struktur nicht selbstständig ab und können nur unter extremer Hitze verbrannt werden.
Deshalb ist PFC-freie Outdoor-Kleidung eine nachhaltige und umweltbewusste Wahl. Sie verzichtet auf diese schädlichen Chemikalien und trägt so aktiv zum Schutz der Natur bei.
PFCs sind aufgrund ihrer vielen Vorteile und der einfachen Herstellung in vielen Alltagsprodukten, einschließlich Outdoor-Kleidung, weit verbreitet. Doch ihre Verwendung birgt erhebliche Risiken. Forscher haben herausgefunden, dass sich PFCs nicht nur in der Natur, sondern auch im menschlichen Körper anreichern, da sie nur sehr schwer abgebaut werden können. In Outdoor-Kleidung, die PFCs beinhaltet, können diese Chemikalien über die Zeit freigesetzt werden und so negative Auswirkungen auf die Umwelt und den Träger haben.
Im menschlichen Körper beeinflussen PFCs das Hormonsystem und können sogar die Fortpflanzungsfähigkeit beeinträchtigen. Einige PFCs sind zudem als krebserregend eingestuft. Auch aus diesem Grund entscheiden sich immer mehr Marken für PFC-freie Alternativen bei der Herstellung von Outdoor-Kleidung, um sowohl die Gesundheit der Träger als auch die Umwelt zu schützen.
PFC-frei bedeutet, dass bei der Herstellung von Outdoor-Kleidung keine dieser per- und polyfluorierten Chemikalien verwendet wurden. Bei PFC-freier Outdoor-Kleidung verzichtet man bewusst auf diese schädlichen Stoffe und verwendet stattdessen umweltfreundlichere Technologien, um die gleiche Funktionalität zu gewährleisten, ohne die Natur zu belasten. Hier finden beispielsweise umweltfreundliche Alternativen wie fluorfreie Imprägniermittel, Nano-Beschichtungen oder Wachse und Öle Anwendung.
Kleidung, die als PFC-frei gekennzeichnet ist, trägt somit aktiv zum Schutz der Umwelt bei und bietet umweltbewussten Konsumenten eine nachhaltige Wahl. Die Entscheidung für PFC-freie Outdoor-Kleidung bedeutet nicht nur eine Verbesserung der Umweltbilanz, sondern auch einen Beitrag zu einer gesünderen Zukunft. Outdoor-Fans können so sicherstellen, dass ihre Kleidung keine giftigen Chemikalien enthält, die sowohl ihre Gesundheit als auch die Natur schädigen könnten.
PFCs besitzen eine Reihe praktischer Eigenschaften, die sie besonders für Outdoor-Kleidung und -Ausrüstung attraktiv machen. Die Materialien sind beispielsweise:
- Wasserabweisend
- Schmutzabweisend
- Fett- und ölabweisend
Genau diese Eigenschaften stehen im Fokus, wenn es um die Herstellung von Outdoor-Kleidung wie Jacken, Hosen und anderen Kleidungsstücken sowie Ausrüstungsgegenständen geht. Aus diesem Grund wurden PFCs lange Zeit in vielen Outdoor-Produkten eingesetzt, um diese funktional und langlebig zu machen.
Doch PFCs kommen nicht nur in der Outdoor-Industrie zum Einsatz. Auch in der Autoindustrie, der metallverarbeitenden Industrie sowie der Teppich- und Möbelindustrie werden diese Stoffe verwendet, um Produkte vor äußeren Einflüssen zu schützen. Ein häufig unterschätztes Beispiel sind Pizzakartons, die durch PFCs fettresistent und stabil bleiben.
Für die Outdoor-Kleidung sind vor allem zwei PFCs von Bedeutung:
- Perfluoroktansulfonsäure (PFOS)
- Perfluoroktansäure (PFOA)
Diese Stoffe finden sich häufig in Membranen und Imprägnierungen von Outdoor-Kleidung, um sie wasserdicht zu machen und vor Regen zu schützen. Doch aufgrund der Gesundheits- und Umweltgefahren, die mit PFCs verbunden sind, suchen immer mehr Hersteller nach PFC-freien Alternativen, um sicherere und nachhaltigere Outdoor-Kleidung zu produzieren.
In der Outdoor-Industrie werden PFCs also eingesetzt, um Produkte wasserabweisend, schmutzfest sowie fett- und ölabweisend zu machen. Die Chemikalien finden sich vor allem in Outdoor-Kleidung und -Ausrüstung wie Jacken und Hosen, Zelten und Rucksäcken, die vor Nässe und Schmutz geschützt werden sollen. PFC-haltige Imprägnierungen und Membranen sorgen dafür, dass die Textilien auch bei starkem Regen zuverlässig trocken bleiben.
Verwendung:
- Für wasserabweisende Membranen in Outdoor-Kleidung
- Zur Herstellung von Fluorpolymeren
- Wirkt als Emulgator bei der Herstellung von mikroporösen Membranen in Outdoor-Kleidung
- Viele Hersteller von Outdoor-Kleidung nutzen PFOA
Eigenschaften:
- Lässt sich auch lange nach der Produktion noch nachweisen
- Nicht flüchtig: Dampft nicht aus der Outdoor-Kleidung aus, stellt also kein direktes Risiko für den Träger dar
Risiken und Umweltaspekte:
- In Produktionsstätten sind oft unzureichende Schutzvorkehrungen vorhanden
- Menschen sind dort ungeschützt dem Stoff ausgesetzt
- PFOA und ähnliche PFC-Verbindungen können leicht in die Umwelt gelangen
- Outdoor-Kleidung, Rucksäcke, Zelte und andere Ausrüstungsgegenstände müssen ordentlich imprägniert sein, um trocken zu bleiben
- PFC-Imprägnierungen sind besonders wasserabweisend und atmungsaktiv, jedoch umweltschädlich
- Leider sind viele herkömmliche Imprägniermittel für Outdoor-Kleidung mit PFCs belastet, die zwar besonders wasserabweisend und atmungsaktiv sind, jedoch erhebliche Umwelt- und Gesundheitsrisiken mit sich bringen
- Glücklicherweise gibt es mittlerweile PFC-freie Alternativen auf dem Markt
- Auch für DWR-Imprägnierungen (Durable Water Repellency) sind mittlerweile PFC-freie Lösungen erhältlich, die auf umweltfreundlichen Materialien wie Silikon oder Polymeren basieren
Empfehlenswert für die Pflege von Outdoor-Kleidung sind die Produkte von Nikwax. Sie sind ideal, um bereits imprägnierte Textilien aufzufrischen und bieten gleichzeitig eine besonders umweltfreundliche Lösung. Trotz ihrer PFC-freien Formulierung schützen sie die Kleidung hervorragend vor Nässe. Auch die PFC-freien Produkte von Heitmann bieten eine nachhaltige Alternative.
Dennoch gelingt es nicht allen Herstellern, PFCs vollständig aus ihren Imprägniermitteln zu entfernen. Wer also PFC-freie Outdoor-Kleidung und Pflegeprodukte sucht, sollte genau auf die Inhaltsstoffe achten!
Die Entscheidung für PFC-freie Outdoor-Kleidung bedeutet nicht nur, auf giftige Substanzen zu verzichten, sondern auch, einen Beitrag zur Verringerung der Umweltbelastung zu leisten. Immer mehr Marken aus der Outdoor-Branche verzichten mittlerweile auf PFCs in der Herstellung ihrer Produkte und bieten PFC-freie Alternativen an, die genauso funktional sind – jedoch ohne negative Auswirkungen. Sie leisten damit einen wichtigen Beitrag zum Schutz von Mensch und Umwelt. Hier stellen wir dir einige Marken vor, die sich für PFC-freie Outdoor-Kleidung und -Ausrüstung einsetzen.
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Inzwischen verbannen immer mehr Hersteller die per- und polyfluorierten Chemikalien aus ihrer Produktion und tun damit Mensch und Umwelt etwas Gutes. Wir stellen dir einige Beispiele vor.
Die schwedische Outdoormarke Klättermusen wurde 1975 gegründet und war bereits im Jahr 2008 das erste Outdoor-Label, das vollständig auf PFCs verzichtete. Seitdem setzt Klättermusen auf nachhaltige, PFC-freie Outdoor-Kleidung und -Ausrüstung, die sowohl funktional als auch umweltfreundlich ist.
Auch der süddeutsche Outdoorhersteller Vaude hat erfolgreich PFCs aus seinen Produkten eliminiert. Statt auf PFC-haltige Imprägnierungen setzt Vaude bei der Herstellung seiner Outdoor-Kleidung auf Sympatex, eine wasserdichte Membran, die vollständig PFC-frei ist. Diese nachhaltige Lösung schützt nicht nur vor Regen, sondern ist auch umweltfreundlich und gesundheitlich unbedenklich.
Picture, ein französisches Label, das sich auf Outdoor-Kleidung für Wintersportler spezialisiert, setzt auf Nachhaltigkeit und Umweltbewusstsein. Nach eigenen Angaben verarbeitet das Unternehmen zu 95 Prozent Baumwolle, die nach den GOTS-Standards zertifiziert ist, und verwendet für die verbleibenden fünf Prozent recycelte Baumwolle. Besonders hervorzuheben ist, dass alle wasserabweisenden Materialien in der Picture Outdoor-Kleidung PFC-frei sind, was die Marke zu einer umweltfreundlichen Wahl für umweltbewusste Wintersportler macht.
Der Outdoorhersteller Mammut investiert seit Jahren intensiv in die Forschung zu PFC-freien Alternativen. Das Unternehmen hat bereits früh am Forschungsprojekt POPFREE teilgenommen, das von den Research Institutes of Sweden (RISE) geleitet wird. Das Ziel von Mammut ist es, bis zum Jahr 2025 sämtliche Produkte vollständig PFC-frei herzustellen und somit einen wichtigen Beitrag zu nachhaltigerer und umweltfreundlicherer Outdoor-Kleidung und -Ausrüstung zu leisten.
Auch Patagonia arbeitet intensiv daran, seine Outdoor-Kleidung PFC-frei herzustellen. Das Unternehmen konnte bereits erste Erfolge verzeichnen, darunter die Einführung der Storm Shift Jacket mit einer neuen PFC-freien ePE Gore-Tex Membran. Dennoch bleibt die vollständige Umstellung auf PFC-freie Alternativen für alle hochfunktionalen Kleidungsstücke mit DWR-Imprägnierung eine Herausforderung. Die Entwicklung schreitet jedoch weiter voran und Patagonia plant, weitere Modelle mit dieser umweltfreundlichen Technologie auszustatten.
Bereits zur Kollektion Frühjahr/Sommer 2019 konnte Jack Wolfskin stolz verkünden, dass alle Textilien sowie Taschen und Rucksäcke der Marke nun PFC-frei sind. Das Unternehmen hat sich erfolgreich dazu verpflichtet, Outdoor-Kleidung PFC-frei zu produzieren. Heute sind alle Bekleidungsprodukte und Ausrüstung von Jack Wolfskin PFC-frei. Lediglich bei den Schuhen sind PFCs noch nicht vollständig aus der Produktion eliminiert, aber der Anteil an PFC-freien Schuhen in der Kollektion steigt.
Salewa verzichtet nach eigenen Angaben seit 2014 in seiner Outdoor-Kleidung auf die Verwendung von langkettigen PFCs. Komplett PFC-freie Kollektionen sind an den Kennzeichnungen BIONIC FINISH® ECO, TEFLON™ ECOELITE™, PHOBOTEX® PFC FREE sowie dem PFC-frei-Symbol erkennbar. Dennoch weist der Hersteller darauf hin, dass eine vollständige Kontamination mit PFCs aufgrund der Produktionsbedingungen nie ganz ausgeschlossen werden kann.
Schöffel setzt sich aktiv dafür ein, den Einsatz von PFCs zu reduzieren und kennzeichnet PCF-freie Outdoor-Kleidung und Produkte mit dem Label „PFC free“. Das Unternehmen achtet darauf, den Einsatz der Chemikalien so gering wie möglich zu halten. Allerdings weist es darauf hin, dass es bei bestimmten Textilien mit speziellen technischen Anforderungen noch nicht möglich ist, vollständig auf PFCs zu verzichten.
Ein hervorragendes Beispiel für eine PFC-freie Marke. Das Kieler Label hat sich der umweltschonenden Produktion verschrieben und stellt seine Outdoor-Kleidung ausschließlich aus wiederaufbereitetem Polyester her. Dabei arbeitet Pyua eng mit einem Recycling-Unternehmen zusammen, um nachhaltige Materialien zu nutzen. In der gesamten Produktion kommen keine PFCs zum Einsatz.
Gore-Tex ist der Marktführer im Bereich wasserabweisender Textilien und setzt sich für die Herstellung PFC-freier Produkte ein. Mit der Einführung der ePE-Membran hat Gore einen wichtigen Meilenstein auf diesem Weg erreicht. Das Material ist nicht nur besonders leicht, robust und atmungsaktiv, sondern auch PFC-frei. Seit Herbst 2022 sind PFC-freie Produkte mit dieser Membran von verschiedenen Outdoor-Marken wie Adidas, Arc'teryx, Dakine, Patagonia, Reusch, Salomon und Ziener erhältlich. Allerdings verfügen nicht alle Gore-Tex Produkte über PFC-freie Imprägnierung, da sich laut dem Hersteller bei extremer und langanhaltender Nutzung die herkömmliche DWR Imprägnierung als haltbarer erwiesen hat.
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Die Umweltschutzorganisation Greenpeace beobachtet seit geraumer Zeit die Outdoor-Industrie und deren Bemühungen, den Einsatz von PFCs zu reduzieren oder ganz zu vermeiden. Leider gibt es bei vielen Herstellern noch erheblichen Nachholbedarf, wenn es um den Verzicht auf PFCs geht. Doch die gute Nachricht ist, dass es auch Unternehmen gibt, die sich ihrer Verantwortung für Mensch und Umwelt bewusst sind und bereits PFC-freie Outdoor-Kleidung produzieren. Besonders kleine Hersteller nehmen hier eine Vorreiterrolle ein und verzichten zum Teil schon seit Jahren auf die Verwendung von PFCs in ihrer Outdoor-Kleidung.
Auch die großen Marken der Branche zeigen mittlerweile ein Umdenken. Immer mehr Outdoor-Marken streben danach, ihre Produkte nachhaltiger zu gestalten und den Einsatz von PFCs zu vermeiden. Es ist davon auszugehen, dass Outdoor-Kleidung in den kommenden Jahren zunehmend PFC-frei hergestellt wird, was zu einer umweltfreundlicheren und gesünderen Zukunft für Verbraucher und Natur führt.
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Es ist mittlerweile allgemein bekannt, dass der Einsatz und Kontakt mit PFCs schädlich für die Gesundheit des Menschen und die Umwelt sind. Daher ist es umso wichtiger, dass auch die Outdoor-Industrie, trotz der vielen praktischen Vorteile von PFCs, auf deren Verwendung bei der Herstellung von Outdoor-Kleidung verzichtet. Als Konsument kannst du aktiv dazu beitragen, den Einsatz von PFCs zu minimieren, indem du dich für PFC-freie Produkte entscheidest. Indem du Outdoor-Kleidung von Marken kaufst, die auf PFC-freie Imprägnierungen und Materialien setzen, tust du nicht nur dir selbst, sondern auch der Umwelt etwas Gutes.
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