Sustainability Hub
Noch mehr Insights gibt es auf der ISPO Munich 2023, vom 28. - 30. November in München. Um dem Thema die Bühne zu bieten, die es verdient, gibt es sogar eine eigene Area dafür: Den Sustainability Hub.
Bereits auf der ISPO Munich 2010 gelauncht, ist der Sustainability Hub auch 2023 der Dreh- und Angelpunkt für alle Themen rund um Nachhaltigkeit. In der von VAUDE gesponserten Area präsentieren über 50 Marken ihre Projekte in Sachen Nachhaltigkeit.
Bei Nachhaltigkeitssiegel handelt es sich um Zertifizierungen, die von verschiedenen Organisationen, Vereinen, Verbänden oder staatlichen Stellen an bestimmte Produkte oder Brands ausgegeben werden. Um ein entsprechendes Siegel tragen zu dürfen, müssen sich Unternehmen an bestimmte Standards und Vorgaben halten. Erst wenn alle Kriterien erfüllt sind, werden die Produkte mit dem entsprechenden Siegel zertifiziert. Für dich als Verbraucher bedeutet das ein Plus an Transparenz und Sicherheit. Die Siegel bieten vor allem eine gute Orientierung, wenn du auf der Suche nach nachhaltigen Produkten im Outdoorbereich bist.
Nachhaltigkeit ist ein Megatrend und das nicht nur auf Konsumentenseite, auch Unternehmen haben die Bewegung längst entdeckt und sich zunutze gemacht. Bedauerlicherweise handelt es sich bei den Slogans und Labels aber nicht immer um ehrliche umweltschonende Prozesse und Produkte, sondern um leere Versprechen, die den Absatz ankurbeln solle. Denn Unternehmen wissen, dass Verbraucher bevorzugt Produkte kaufen, die als nachhaltig deklariert sind. Leider gibt es in diesem Bereich noch viele Grauzonen und schwarze Schafe. Die folgenden Nachhaltigkeitssiegel sollen Licht ins Dunkle bringen, denn sie sorgen für Transparenz und bieten Orientierung. Sie zeichnen Unternehmen und Produkte aus, die ihre Prozesse tatsächlich nachhaltiger gestalten. Wichtig ist zu wissen, dass die einzelnen Siegel ganz unterschiedliche Schwerpunkte und Kriterien haben. In diesem Beitrag stellen wir 31 Nachhaltigkeitssiegel vor, die du unbedingt kennen solltest.
Bei der Fair Wear Foundation handelt es sich um eine internationale Non-Profit-Organisation. Sie kontrolliert die Arbeitsbedingungen in den Herstellungsländern. Ziel ist es, internationale Sozialstandards durchzusetzen. Die Arbeitsbedingungen werden regelmäßig vor Ort überprüft. Namhafte Hersteller wie Vaude, Schöffel, Deuter, Salewa, Ortovox oder Mammut haben sich der Organisation bereits angeschlossen. Im Gegensatz zu vielen anderen Siegeln, steht hier nicht das ökologische Handeln, sondern soziale Aspekte im Fokus, die mindestens genauso wichtig sind.
Das Siegel Bluesign bezieht sich auf die komplette Wertschöpfungskette und beruht auf den folgenden fünf Kriterien:
- Ressourcenproduktivität
- Verbraucherschutz
- Gewässerschutz
- Immissionsschutz
- Arbeitssicherheit
Unternehmen, die sich mit dem Bluesign-Siegel auszeichnen möchten, müssen ihre Rohstoffe bereits vor der Produktion auf diese Kriterien überprüfen lassen. Erst wenn alle der genannten Prinzipien erfüllt sind, darf ein Unternehmen das Bluesign-Siegel auf deren Produkte abdrucken.
Beim Öko-Tex100 Standard handelt es sich um ein weltweites Prüfsystem für Produkte. Dazu zählen nicht nur die Textilien, sondern auch Knöpfe, Reißverschlüsse oder Fäden. In den Standard fließen gesetzliche Regeln, wie verbotene oder besorgniserregende Substanzen, automatisch ein. Mit Standard 100 by Oeko-Tex werden Produkt auf ihre gesundheitliche Unbedenklichkeit hin ausgezeichnet. Es gilt für alle Verarbeitungsstufen in der Textilproduktion.
Das Made-in-Green-Siegel von Oeko-Tex ist eines der strengsten Siegel am Markt. Es sorgt dafür, dass die Produkte auf Schadstoffe geprüft sind. Zudem garantiert es die nachhaltige Produktion und faire und soziale Arbeitsbedingungen in allen beteiligten Betrieben
Step by Oeko-Tex garantiert Nachhaltigkeit in der ganzen Produktionskette von den Rohstoffen bis zum fertigen Produkt.
Produkte, die das GOTS Siegel tragen, sind auf eine komplett umwelt- und sozialverträgliche Art hergestellt worden. Zudem enthalten die Produkte mindestens 70 Prozent Naturfasern, die aus kontrolliertem biologischem Anbau stammen. Der Standard ist weltweit gültig.
Der Responsible Wool Standard (RWS) bezieht sich auf Textilien, bei deren Herstellung Tierschutz und Ressourcenschonung im Vordergrund stehen. Wer sich dem Standard verpflichtet, muss auch dafür sorgen, dass jeder einzelne Arbeitsschritt rückverfolgbar ist.
Beim Responsible Down Standard (RDS) handelt es sich um einen weltweit gültigen Standard im Bereich der Verarbeitung von Daunen. Er wird von der internationalen Non-Profit-Organisation Textile Exchange vergeben. Zum Konzept gehören neutrale Zertifizierungseinrichtungen und unangekündigte Kontrollen. Hersteller wie North Face, Columbia, Mammut, Jack Wolfskin, Deuter, Haglöfs, Dynafit oder Salewa haben sich bereits diesem Grundsatz verpflichtet.
Ein weiteres Siegel, das sich mit der Herstellung Daunenprodukten beschäftigt, ist der Global Traceable Down Standard. Ursprünglich wurde der Global TDS von Patagonia gegründet. Er richtet sich an Produzenten und Verarbeiter von Daunen und wird inzwischen von der amerikanischen Organisation NSF International kontrolliert. Wer das Siegel tragen möchte, muss auf Daunen aus Stopfmast und Lebendrupf verzichten. Der Global TDS ist das strengste Siegel seiner Art.
Fair angebaute und gehandelte Baumwolle darf das Siegel Fairtrade Cotton tragen. Es verbietet dein Einsatz von gentechnisch verändertem Saatgut. Fairtrade Cotton schließt sowohl konventionelle als auch Biobaumwolle ein. Im Fokus stehen Kleinbauern, die durch das Siegel unterstützt werden sollen.
Das deutsche Siegel „Der Blaue Engel“ wird an Produkte vergeben, sie sich gegenüber eine höhere Umweltfreundlichkeit als vergleichbare Produkte auszeichnen. Das Siegel der Blaue Engel ist seit mehr als 40 Jahren das Umweltzeichen der deutschen Bundesregierung. Es zeichnet umweltschonende Produkte und Dienstleistungen aus. Der Blaue Engel ist eines der bekanntesten Sigel im Non-Food-Sektor. Viele Alltagsprodukte tragen die Kennzeichnung: zum Beispiel Farben, Möbel, Waschmittel, Recyclingpapier sowie Kleidung.
Das Siegel Naturtextil IVN wird vom Internationalen Verband der Naturtextilwirtschaft e.V. vergeben. Es kennzeichnet Produkte, die komplett aus kontrolliertem ökologischem Anbau bzw. aus ökologischer Tierhaltung stammen. Das Siegel schließt auch das Verbot gesundheitsschädigender Chemikalien bei der Produktion mit ein.
Das Siegel Naturleder IVN wird ebenfalls vom Internationalen Verband der Naturtextilwirtschaft e.V. vergeben. Es wird nur an Hersteller verliehen, die bei der Gerbung und Färbung von Leder auf natürliche Produkte statt auf Chemikalien setzen. Das Endprodukt muss bestimmte Grenzwerte im Hinblick auf Schadstoffe einhalten. Außerdem wird die Einhaltung von hohen Sozialstandards kontrolliert.
Der Grüne Knopf ist ein staatliches Siegel, das im Jahr 2019 vorgestellt wurde. Es wird vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung herausgegeben. Um das Siegel tragen zu dürfen, müssen Produzenten soziale, ökologische und nachhaltige Aspekte beachten. Die Unternehmen müssen insgesamt 46 Kriterien erfüllen, um das Siegel tragen zu dürfen. Diese teilen sich auf 20 Unternehmens- und 26 Produktkriterien auf. Dabei geht es beispielsweise um Punkte wie Zwangsarbeit oder um Grenzwerte für das Abwasser.
Das 100 % PFC Free Siegel garantiert, dass Produkte frei von schädlichen per- und polyfluorierten Chemikalien sind bzw. dass diese Chemikalien auch nicht bei der Herstellung genutzt worden sind. Dieser Stoff ist nämlich für den Menschen und die Umwelt sehr schädlich und wird nach wie vor in der Produktion von Kleidung Produkten eingesetzt. Jack Wolfskin oder Deuter hingegen, haben sich gegen die Verwendung von PFC entschieden und dürfen daher ihre Produkte mit dem 100 % PFC Free Siegel kennzeichnen.
Dass es nachhaltiger ist, den Lebenszyklus von Produkten zu verlängern, anstatt sie nach ihrer Verwendung wegzuwerfen, ist längst kein Geheimnis mehr. Das ist auch bei recycelten Plastikflaschen der Fall. Produkte, die aus recyceltem PET hergestellt sind, dürfen dieses Siegel tragen. Vor allem Kleidung und Accessoires, wie zum Beispiel Rucksäcke, sind häufig mit dem PET Recycled Siegel gekennzeichnet.
Die REACH-Verordnung ist eine Kennzeichnung, die von der Europäischen Union entwickelt wurde. Sie dient dem Schutz der menschlichen Gesundheit und der Umwelt vor den Risiken, die durch Chemikalien entstehen können. Außerdem zielt es darauf ab, die Wettbewerbsfähigkeit der chemischen Industrie der Europäischen Union zu erhöhen.
Dieses Siegel steht für funktionelle, umweltfreundliche Produkte aus nachhaltigen Materialien. Bei der Herstellung wird zudem in der gesamten Lieferkette auf faire Arbeitsbedingungen geachtet. Die Kriterien werden kontinuierlich überarbeitet und umschließen den ganzen Lebenszyklus eines Produkts – startend vom Design über die Produktion bis hin zur Pflege, Reparatur und Verwertung.
Mit einem Zertifikat der B Corporation haben sich Unternehmen dazu verpflichtet, ihr Handeln neben der Gewinnmaximierung, vor allem auch auf gesellschaftliche Verantwortung und ökologischer Nachhaltigkeit auszulegen. Das Siegel wurde im Jahr 2006 vorgestellt. Inzwischen gibt es in über 70 Ländern mehr als 5.000 zertifizierte B Corporations, darunter Patagonia, The Guardian und Soulbottles.
Die Better Cotton Initiative setzt sich für einen nachhaltigeren Anbau von Baumwolle ein – auch im konventionellen Bereich. Dabei geht es darum, auf den Einsatz von Pestiziden zu verzichten. Außerdem wird ein verminderter Wasserbrauch garantiert. Die Better Cotton Initiative setzt sich zudem für den Schutz des Bodens, die Qualität der Produkte und gesellschaftliche Themen ein.
Die Cradle to Cradle-Initiative hat sich dem Kreislaufdenken verschrieben. Die Zertifizierung ist seit dem Jahr 2010 über das Non-Profit-Institut Cradle To Cradle Products Innovation Institute möglich. Bewertet werden folgende Kriterien:
- Materialgesundheit
- Kreislauffähigkeit
- Einsatz von Erneuerbare Energien,
- Verantwortungsvoller Umgang mit Wasser
- Soziale Gerechtigkeit.
Vergeben werden Zertifizierungen in Basic, Bronze, Silber, Gold und Platin.
Das ETI-Siegel kann als Nachhaltigkeitssiegel für die Supply Chan angesehen werden. Es setzt sich für menschenwürdige und faire Arbeitsbedingungen ein. Dabei stehen Themen wie Vereinigungsfreiheit, Beseitigung der Zwangsarbeit und die Abschaffung der Kinderarbeit ganz besonders im Fokus.
Das Ökosiegel der Europäischen Union zertifiziert eine große Bandbreite an Produkten und Dienstleistungen. Um das Siegel tragen zu dürfen, wird der gesamte Produktlebenszyklus untersucht, inklusive Herstellung und Entsorgung. In Deutschland wird das Siegel vom Deutschen Institut für Gütersicherung und Kennzeichnung (RAL) und vom Umweltbundesamt vergeben, Die Kennzeichnung ist drei Jahre gültig.
Das Nordic Ecolabel ist das offizielle Umweltzeichen für Finnland, Norwegen, Schweden, Dänemark und Island. Es wird durch einen Schwan symbolisiert. Vor der Vergabe des Siegels werden die Herstellung des Rohmaterials, aber auch die Weiterverarbeitung und die Verwendung von Chemikalien kontrolliert.
Die UN Global Compact Initiative ist die größte Initiative der Welt in Bezug auf Corporate Social Responsibilty (CSR). Der Standard steht für nachhaltiges Wirtschaften, um die Globalisierung sozialer und ökologischer zu gestalten. Unternehmen müssen Geschäfte verantwortungsvoll führen, indem sie ihre Strategien und Betriebsabläufe an den zehn Prinzipien zu Menschenrechten, Arbeitsnormen, Umwelt und Korruptionsbekämpfung ausrichten. Außerdem sind sie verpflichtet, strategische Maßnahmen ergreifen, um umfassendere gesellschaftliche Ziele wie die UN-Ziele für nachhaltige Entwicklung voranzutreiben.
Nur Textilien und Accessoires, die zu 100 % vegan sind, dürfen die „Sonnenblume“ der britischen Vegan Society tragen. Bei dem Herstellungsprozess muss zur Gänze auf tierische Produkte verzichtet werden.
„People for Ethical Treatment of Animals“, kurz PETA, ist eine der weltweit größten Tierschutzorganisationen. Neben radikalen Aktionen für vegane Ernährung und Tierschutz hat die Organisation zudem das Siegel “PETA-Approved Vegan” ins Leben gerufen. Die Kennzeichnung wird für Produkte verwendet, die zu 100% vegan sind und ohne jegliches Tierleid erzeugt worden sind.
Mit seinem DownPromise hat Fjäll Raven einen eigenen Standard gesetzt. Ziel dieses Siegels ist es, mehr Transparenz zu generieren. Die verarbeiteten Daunen können jederzeit nachverfolgt werden. Außerdem ist das Siegel ein Versprechen dafür, dass die Tiere bei der Daunengewinnung nicht geschädigt werden und dass die Federn von bester Qualität sind.
Das Fairtrade Textile Production Siegel kennzeichnet fair produzierte Kleidung und andere Textilien. Der Fairtrade-Textilstandard bezieht sich auf die ganze Lieferkette und zielt darauf ab, die Arbeits- und Lebensbedingungen der Menschen, die in der Textilproduktion arbeiten, zu verbessern. Neben ökologischen Kriterien geht es vor allem darum, Arbeiter*innen zu schulen, um sich fairere Arbeitsbedingungen aushandeln zu können.
Die Fair Labor Association ist eine amerikanische NGO und richtet ihren Fokus auf faire Arbeitsbedingungen in der Produktion und Herstellung. Das schließt sowohl die Produktion von Naturfasern und Kunstfasern ein.
Der GRS ist ein internationaler, freiwilliger Produktstandard, der Anforderungen an die unabhängige Zertifizierung von Recyclingmaterialien, der Produktkette, von sozialen und umweltschonenden Praktiken und chemischen Einschränkungen vorschreibt. Produkte, mit einem Recyclinganteil von mindestens 20 % dürfen das Global Recycle Standard Siegel tragen.
SA8000 ist ein internationaler Standard mit dem Ziel, Arbeitsbedingungen von Produktionsmitarbeitern zu verbessern. Ins Leben gerufen von der Social Accountability International (SAI), einer internationalen NGO, dient der SA8000 Standard vor allem internationalen Unternehmen als Mindestanforderung an Arbeits- sowie Sozialstandards.
Der Organic Content Standard 100 (OCS) darf nur von Produkten genutzt werden, die zwischen 95 und 100 Prozent ökologisches Material enthalten. Der OCS ermöglicht es, die Menge an ökologischen Inhalten in einem Endprodukt zu erfassen und die Rückverfolgung der Rohstoffe von der Quelle bis zum Endprodukt.
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