Am Anfang jeder Tagestour sollten zwei Punkte beachtet werden: Wie viele Stunden soll die Wanderung betragen und welcher Schwierigkeitsgrad ist ideal? Online gibt es mittlerweile eine große Auswahl: Die Touren sind meistens unterteilt nach Schwierigkeitsgraden (leicht, mittel, schwer), sie geben die Höhenmeter und die Kilometer an. 300 bis 500 Höhenmeter im Anstieg gelten als leichte Wanderung, 500 bis 800 Höhenmeter als mittlere, und alles über 800 Höhenmeter als schwer. 300 Höhenmeter lassen sich gut in einer Stunde bewältigen (Aufstieg), 500 Höhenmeter sind es durchschnittlich im Abstieg. Alternativ eignen sich natürlich Bücher (zum Beispiel aus den Verlagen Rother, Bruckmann oder Kompass) und Magazine (Bergzeiten, Bergsteiger oder Alpin) zur Tourensuche.
Bei einer Tagestour ist die Technik meistens unproblematisch (an Regenhülle denken). Jeder Handy-Akku hält 24 Stunden lang, deshalb bietet sich das Wandern nach einer App an: Sehr gut bewertet sind Bergfex, Komoot und Outdooractive. Auch wenn es bei allen drei genannten eine kostenfreie Basisversion gibt, die Bezahl-Abos sind natürlich umfangreicher und bieten mehr Funktionen. Beispielsweise Höhenmeter-Tracking oder das Speichern von Touren im Offline-Modus. Wer wissen will, was rundherum zu sehen ist: Die PeakFinder-App (ca. 5 Euro) zeigt ein 360-Grad-Panorama mit dem Namen aller Berge (funktioniert auch offline).
Ein Regenschauer ist auf vielen Strecken kein Problem – außer natürlich im Gebirge, wo Pfade und Steige sehr schnell rutschig werden können. Aber bei trockenem Wetter macht Wandern einfach mehr Spaß. Deshalb am Vortag unbedingt die Vorhersagen checken. Auch hier bietet sich wieder der Blick in eine App an. Durchgängig sehr gut bewertet: die kostenpflichtige Version von WeatherPro (ca. 1 Euro). Falls Gewitter vorhergesagt sind: Lieber die Tour verschieben. Denn in den Bergen können Gewitter so plötzlich aufziehen, dass die Suche nach einem Unterstand ein Problem werden kann. Im Winter können Schneestürme oder Nebel dafür sorgen, dass Wanderer die Orientierung verlieren. Deshalb: Nur bei stabiler Wetterlage loswandern!
Bei eintägigen Touren vorab die Parkplatzsituation checken. Gerade am Wochenende ist in den Bergen beziehungsweise an ausgeschilderten Wanderwegen sehr viel los, und die Parkplätze sind schnell belegt. Also immer vorab nach Alternativen schauen. Und: Kleingeld bereithalten, denn mittlerweile verlangen viele Gemeinden eine Parkgebühr.
Ist der Startpunkt mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen? Dann heißt es, Fahrpläne checken, Tickets kaufen und Plätze reservieren. Bei einer Tagestour unbedingt nach hinten zeitlich etwas Luft einbauen, falls etwas Unvorhergesehenes passiert.
Generell: Ein gut sitzender Wanderschuh stabilisiert den Fuß und hilft Verletzungen zu vermeiden. Ein gutes Profil sorgt für sicheren Tritt. Für leichtere Touren gibt es auch die Option, einen Trekkingschuh zu tragen. Eine gute Investition sind spezielle Wandersocken – sie gibt es in den unterschiedlichsten Längen. Ideal sind auch Wanderhosen, die sich per Reißverschluss kürzen lassen. Bei der Oberbekleidung auf den Zwiebellook setzen: eventuell ein dünnes T-Shirt oder Top für drunter und ein Longshirt (praktisch mit Reißverschluss und Daumenlöchern) oder eine dünne Jacke drüber. Gute Dienste leistet auch eine Weste mit Kragen: Diese hat den Vorteil, dass der Nacken auf jeden Fall warm bleibt. Auch immer mit dabei: Stirnband, Hut, Cap oder Mütze; und ab Herbst auf jeden Fall Handschuhe. Und zu guter Letzt: eine Funktionsjacke – je nach Temperatur und Wetter mit integriertem Regenschutz.
Für eine Tagestour reicht ein Daypack (um die 15 Liter Fassungsvermögen) – praktischerweise mit drei Außentaschen. Eine mit Reißverschluss, um schnell an wichtige Dinge wie Handy und Karten zu kommen; zwei Außentaschen für beispielsweise Taschentücher, Müllbeutel oder auch Getränkeflaschen. Mindestens eine Garnitur zum Wechseln (T-Shirt, Long-Shirt und eventuell Unterwäsche/BH) einpacken. Ein ausgekühlter Rücken ist nicht nur unangenehm, sondern kann langfristig Probleme machen. Egal ob Regen vorhergesagt ist, oder nicht: Zumindest eine Regenjacke gehört in den Wanderrucksack, außer die Funktionsjacke hat den Schutz integriert. Übrigens: Schwere Sachen immer nahe am oberen Rücken packen.
Teleskopstöcke sind auf leichteren Tagestouren kein Muss. Allerdings haben sie einige Vorteile: Sie reduzieren – besonders beim Bergabgehen – das Gewicht, das auf die Gelenke wirkt. Außerdem bieten sie Sicherheit in schwierigem Gelände, beispielsweise beim Überqueren eines Baches oder rutschiger Holzbrücken.
Wenn das Ziel der Tagestour eine bewirtschaftete Hütte ist (vorher Öffnungszeiten checken), dann reicht es, einen Energieriegel, gesunde Snacks oder einen Apfel einzupacken – falls der kleine Hunger kommt. Ansonsten unbedingt kohlenhydratreiche Lebensmittel mitnehmen, denn auf einer Bergtour werden durchschnittlich 350 bis zu 550 Kilokalorien pro Stunde verbraucht. Besonders geeignet: Vollkornbrot oder Nüsse.
Im Sommer immer Sonnencreme einpacken. Ein kleines Erste-Hilfe-Set gehört zur Standardausstattung. Ein dünnes, längliches Handtuch ist nicht nur praktisch, sondern damit kann eine Wunde zusätzlich geschützt oder ein geprellter Fuß stabilisiert werden. Eine Rettungsdecke leistet im Notfall ebenfalls gute Dienste. In Deutschland und Südtirol lautet die Notrufnummer 112, in Österreich ist der alpine Notruf unter 140 zu erreichen. Wer auf die analoge Variante, das alpine Notsignal, zurückgreifen muss: Sechsmal in der Minute ein hör- oder sichtbares Zeichen absetzen. Dieses nach einer Minute Pause wiederholen. Retter*innen antworten mit drei Zeichen pro Minute. Und übrigens: Es dient ebenfalls der Sicherheit, jemanden im Vorfeld über die geplante Wanderung zu informieren – vor allem bei einer Solo-Tour.
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