„Ich will haben, haben, haben“ singt Nina Chuba in ihrem Hit „Wildberry Lillet“ – und das sofort, ohne Verzögerung, quasi im Handumdrehen. Einfach Smartphone zücken und bestellen, fertig. Laut einer aktuellen Bitkom-Umfrage nutzen bereits 66 Prozent der Befragten mobile Geräte, um online zu shoppen. Die Altersgruppe der 25- bis 45-Jährigen kauft dabei am häufigsten online ein (Quelle: Statistisches Bundesamt). Nina und ihre Freund*innen zum Beispiel.
Mit guten Produkten und authentischen Storys punkten bereits viele der von der eCommerce-Agentur creativestyle untersuchten Onlineshops der Sport- und Outdoorbranche. Allerdings müssten für eine nahtlose und benutzerfreundliche Customer Experience einige noch in ihre Websites und Apps für Smartphones investieren. Das Zauberwort heißt: mobile Optimierung. Wer mit einer schnellen Performance am Start ist, Progressive Web Apps und zusätzliche Features sowie digitale Produktberater anbietet – dem gehört die Zukunft im eCommerce.
Wie stark technische Innovationen und gute Verkäufe im eCommerce zusammenhängen, zeigt der jährliche Branchenreport des Instituts für Handelsforschung (IFH) Köln. Die Ergebnisse weisen alle in eine Richtung: 57 Prozent der Onlineshopper probieren gern neue Technologien aus, die den Onlinekauf leichter machen. 51 Prozent achten sogar darauf, dass spezielle Services angeboten werden und 65 Prozent ist es wichtig, dass ein Shop eine Vielzahl an Services anbietet, die den Kaufprozess unterstützen.
Langsamer Webshop? Ein absolutes No-Go! Studien belegen, dass Kund*innen ihren Einkauf abbrechen und auch nicht wiederkommen, wenn der Prozess zu lange dauert. Eine gute Performance sorgt nicht nur für vollere Warenkörbe und loyalere Kund*innen, sondern beeinflusst auch das Suchmaschinen-Ranking positiv, heißt es im creativestyle-Report.
Mittels Core Web Analyse haben die eCommerce-Profis die 20 größten Onlineshops der Sport- und Outdoorbranche auf ihren Speed getestet. Die Streuung bei den Top 20 ist groß: Besonders auf mobilen Endgeräten hinken die meisten deutlich den Performance-Erwartungen von Google hinterher. 14 von 20 Shops werden als schlecht eingestuft, fünf liegen im mittleren Bereich. Nur ein Shop überzeugte mit einem Score von 96. Bei der Desktop-Performance sieht es weniger kritisch aus: Drei Viertel der Händler werden zumindest als passabel oder gut eingestuft, nur zwei liegen unter 50.
Nur ein Onlineshop nutzt bis dato Progressive Web Apps (PWA). Aber: Expert*innen prognostizieren, dass PWA die mobile Nutzung maßgeblich verändern werden. Eine Website mit PWA-Funktionen weist nämlich zahlreiche Merkmale auf, die bislang nur nativen Apps vorbehalten waren. Zum Beispiel lässt sich der Onlineshop auf dem Smartphone installieren und bestimmte Funktionen und Inhalte können auch offline genutzt werden. Außerdem kann der Händler an seine Kund*innen Push-Benachrichtigungen zum Versand oder zu Angeboten verschicken. Der Vorteil von PWA ist nach Worten des creativestyle-Reports, dass keine eigenständige iOS- oder Android-App programmiert werden muss. Jede Website könne mit überschaubaren Kosten für Entwicklung und Wartung um PWA-Funktionen erweitert werden.
Zusätzliche Infos in einer eigenen Camping-App oder ein digitaler Coach, der zu Sporteinheiten motiviert und Ergebnisse analysiert – der Fantasie sind beim Thema App keine Grenzen gesetzt. Acht der 20 untersuchten Onlineshops haben bereits eine eigene App.
Für Händler bietet diese nach Worten der eCommerce-Profis von creativestyle viele Vorteile: Sie sei für Nutzer*innen schneller zugänglich und sichtbarer als ein Besuch des Shops über den Browser. Zudem lassen sich Funktionen, die im Browser nur schwer realisierbar sind, leichter in einer App umsetzen, da diese speziell auf die Smartphone-Betriebssysteme ausgelegt werden kann.
Besonders in der Sport- und Outdoorbranche mit ihrer großen Bandbreite an unterschiedlichen Produkten und Varianten ist die Beratungsqualität von hoher Bedeutung. Hinzu kommen unterschiedliche Bedürfnisse und Anforderungen an Preis, Qualität und Leistung. Da sich eCommerce-Kund*innen hier von der Auswahl schnell erschlagen fühlen können, ist nach Meinung des creativestyle-Reports ein digitaler Produktberater empfehlenswert. Er kann direkt eine Kaufempfehlung geben und das Einkaufserlebnis angenehmer und effizienter machen. Das sehen bereits acht Sport- und Outdoorhändler so, sie bieten diesen Service an.
Einige Händler setzen nicht nur auf eine klassische Shopping-App, sondern auch auf Innovationen wie beispielsweise einen Barcode-Scanner, der sofort alle relevanten Informationen zum Produkt in der App anzeigt. Clever, denn Omnichannel-Services bieten eine integrierte und konsistente Kundenerfahrung, sagen die creativestyle-Expert*innen. Sie würden Händlern helfen, ihre Reichweite und ihren Umsatz zu steigern sowie die Kundenbindung und Markentreue zu fördern: „Kunden erwarten heute eine nahtlose Erfahrung und eine konsistente Marke, unabhängig davon, ob sie online oder offline einkaufen“, heißt es im Report.
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