Seit der Firmengründung im Jahr 1973 durch Yvon Chouinard ist Patagonia Nachhaltigkeitspionier. Was 1985 mit dem Spenden von einem Prozent der Einnahmen an Umweltgruppen begonnen hatte, fand im September 2022 einen vorläufigen Höhepunkt, als Chouinard ankündigte, seine Firmenanteile im Wert von rund drei Milliarden Euro an eine gemeinnützige Stiftung abzutreten. Alle Einnahmen, die nicht reinvestiert werden, sollen zukünftig an die Umweltprojekte der Stiftung gehen. Zuletzt seien dies laut dem Gründer rund 150 Millionen Euro jährlich gewesen.
Die Outdoor-Profis von Houdini haben es geschafft: Sie haben den Kreislauf geschlossen! Seit 2022 sind 100 Prozent der Stoffe in den neuen Houdini-Kollektionen recycelt, wiederverwertbar, erneuerbar, biologisch abbaubar oder Bluesign-zertifiziert. CEO Eva Karlsson hat in der ISPO.com-Reihe Challenges of a CEO einen exklusiven Einblick in ihren Firmenkurs geben. Ihr Rat an die Wirtschaft: eine völlig neue Perspektive auf die eigene Rolle. „Heute scheint die Definition von Wertschöpfung sehr eng gefasst zu sein und sich nur auf finanzielle Werte zu beschränken: Das ist jedoch nicht mehr aussagekräftig und relevant genug und spricht weder unsere Kunden noch unsere Mitarbeiter oder andere Personen an“, so Karlsson.
Mikrofasern und Mikroplastik im Abwasser sind ein ernsthaftes Umweltproblem. Laut Greenpeace stammen bis zu 30 Prozent des Mikroplastiks in den Ozeanen nicht etwa von zerfallenen Plastikabfälle, sondern kommen über Klärschlamm ins Wasser – davon viele durch Polyestertextilien oder andere Kunstfasern. Die European Outdoor Group unterstützt gemeinsam mit zahlreichen Sport-Labels wie Adidas, Arc’Teryx, Decathlon oder Puma das Microfibre 2030 Commitment. Hier sind seine Ziele:
- Die Entwicklung eines Testverfahrens für die Messung von Faserabfällen im Abwasser bei der Produktion.
- Bestimmung eines Grenzwertes für Mikrofaserabfälle in Produktionsanlagen.
- Aufbau einer Dateninfrastruktur für die genaue Erfassung und Kontrolle der Mikrofaserabfälle in Produktionsanlagen.
Mit seinen Labels Ortovox, Deuter, Maier Sports und Gonso ist Schwan Stabilo Outdoor schon seit 2011 in der Fair Wear Foundation involviert. NFC-Tags auf den Sportartikeln, die Informationen zu den verwendeten Materialien enthalten, erleichtern es den Recycling-Anlagen von Maier Sports, die Produkte möglichst effizient zur Wiederverwertung aufzuarbeiten. Aber wie Martin Riebel, CEO von Schwan-Stabilo Outdoor, bei Challenges of a CEO klar macht, ist Recycling „nach wie vor eine Teillösung“. Er fordert von der Outdoorbranche einen „gemeinsamen Kraftakt“, um das Thema Kreislaufwirtschaft in einem integrierten Modell ganzheitlich anzugehen.
Skandinaviens Outdoorbranche ist beim Thema Nachhaltigkeit als Vorreiter bekannt. Jüngstes Beispiel aus dem Mai 2022: Die Scandinavian Outdoor Group und ihre 70 Mitgliedsmarken haben sich einstimmig für die Einhaltung der Klimaschutzziele des Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) ausgesprochen. Wer Mitglied der Gruppe sein möchte, muss sich also den Emissionszielen des UN-Klimaschutzprogramms verschreiben. Daher engagieren sich die Mitglieder, darunter Schwergewichte wie Dometic, Thule, Fjällräven, CAKE und viele mehr, der „Race to Zero“-Kampagne für CO₂-neutrales Wirtschaften.
Nicht nur Sportartikelhersteller, sondern auch der Fachhandel kann seinen Beitrag zu mehr Umweltschutz leisten. Denn was nützt das nachhaltigste Outdoor-Produkt, wenn die Kundschaft nichts davon weiß? Der Outdoor-Fachhändler Globetrotter hat deshalb sein Produkt-Siegel „Eine grünere Wahl“ eingeführt – online wie offline. Die inzwischen in fast allen Globetrotter-Stores eingerichteten Reparaturwerkstätten, Verleihangebote und Verkaufsflächen für gebrauchte Produkte sparen wertvolle Ressourcen und verschaffen Sportartikeln einen längeren Lebenszyklus. Für sein Nachhaltigkeits-Engagement wurde Globetrotter unter anderem für den Deutschen Nachhaltigkeitspreis nominiert.
Um als Marke den ökologischen Fußabdruck zu verkleinern, braucht es Know-how. Und genau das bietet die gemeinnützige Stiftung myclimate mit Beratung, Bildung und der Betreuung von Klimaschutzprojekten. Im Mai 2022 legte myclimate seinen Jahresbericht für 2021 vor. Demnach habe myclimate allein im vergangenen Jahr dazu beigetragen, dass mehr als 3,7 Millionen Tonnen CO2 freiwillig kompensiert wurden. Laut eigenen Angaben hat myclimate inzwischen unter anderem mehr als 18,1 Millionen Bäume gepflanzt und dazu beigetragen, dass mehr als 3,7 Milliarden Liter Trinkwasser aufbereitet wurde.
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