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Ausstellung verschiedener Stoffe auf der ISPO Munich 2024
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Nachhaltigkeit/03.01.2025

Textilien für eine nachhaltige Zukunft: Einblicke von Branchenführern ROICA und TENCEL

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Die Mode- und Sportindustrie steht vor einem Wendepunkt – und ROICA sowie TENCEL führen den Wandel an. Auf der ISPO Munich präsentierten die beiden Branchenführer ihre wegweisenden Technologien, die Nachhaltigkeit und Leistung neu definieren. Mit Lösungen wie biologisch abbaubaren Stretch-Fasern und ressourcenschonenden Materialien zeigen sie, wie die Zukunft von Mode und Sportbekleidung nachhaltig gestaltet werden kann.

Die Mode- und Sportbekleidungsindustrie durchläuft gerade eine Transformation, getrieben vom Ruf der Nachhaltigkeit. Aber wusstest du, dass jede SEKUNDE eine Müllwagenladung voller Textilien auf einer Deponie landet? Diese erschreckende Realität treibt eine neue Welle der Innovation an. Unternehmen fragen nicht mehr, ob sie nachhaltiger werden sollen, sondern wie schnell sie das umsetzen können.

Zwei Branchenführer, ROICA by Asahi Kasei und TENCEL by Lenzing, treiben diesen Wandel voran. Ihre Partnerschaft verbindet hochmoderne Wissenschaft mit einem Bekenntnis zur Kreislaufwirtschaft. Gemeinsam setzen sie nicht nur ein Zeichen im Kampf gegen die Nachhaltigkeitskrise, sondern zeigen, wie die Textilindustrie neu gedacht werden kann – für eine grünere und verantwortungsvollere Zukunft.

Auf der ISPO Munich präsentierten ROICA und TENCEL ihre bahnbrechenden Innovationen und boten praktische Lösungen für einige der dringendsten Herausforderungen der Branche. Von leistungsstarken Stretch-Fasern bis hin zu biologisch abbaubaren Materialien – ihre Arbeit gestaltet nicht nur Produkte, sondern auch Möglichkeiten neu.

Warum ist Kreislaufwirtschaft in der Textilbranche wichtig?

Denk mal an das letzte Kleidungsstück, das du weggeworfen hast. Wo ist es gelandet? Wahrscheinlich liegt es immer noch auf einer Deponie in deiner Nähe und wird Hunderte von Jahren brauchen, um zu verrotten. Das traditionelle Modell der Textilproduktion – „nehmen, herstellen, entsorgen“ – hat uns an einen kritischen Punkt gebracht: Mehr als 92 Millionen Tonnen Textilabfall werden jedes Jahr erzeugt. Synthetische Fasern wie Polyester und Nylon sind zwar langlebig, tragen jedoch erheblich zur Mikroplastikverschmutzung bei.

Hier kommen kreislauffähige Textilien ins Spiel. Diese werden wiederverwendet, recycelt oder können auf natürliche Weise abgebaut werden. Sie sind die Lösung für Abfallreduzierung sowie Ressourceneffizienz und erfüllen gleichzeitig die Nachfrage der Verbraucher*innen nach leistungsstarken Produkten, ohne den Planeten zu belasten.

Die Partnerschaft von ROICA und TENCEL zeigt, dass nachhaltige Innovation nicht nur möglich, sondern entscheidend für die Zukunft der Textilbranche ist. Durch die Kombination fortschrittlicher Materialien mit einer gemeinsamen Vision für Nachhaltigkeit setzen sie neue Maßstäbe.

Exklusive Einblicke in die Zusammenarbeit von ROICA und TENCEL

Hier sind einige Highlights aus der Partnerschaft zwischen ROICA und TENCEL, die du dir nicht entgehen lassen solltest:

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    Stretch neu definiert: ROICA V550

    Wenn du jemals Kleidung getragen hast, die sich perfekt an deinen Körper angepasst hat, dann hast du die Magie von Elastanfasern erlebt. Aber herkömmliches Elastan hat einen Nachteil: Es ist nicht biologisch abbaubar. Hier kommt ROICA V550 ins Spiel – eine Stretchfaser, die alles kann.

    ROICA V550 revolutioniert die Technologie der Stretchfasern. Die hochwertige Elastanfaser von Asahi Kasei wurde speziell für die biologische Abbaubarkeit entwickelt. Unter ISO-14855-1-Bedingungen geprüft, zersetzt sie sich in wasser- und mikrobiell-aktive Bodenbedingungen, ohne schädliche Rückstände zu hinterlassen. Diese Innovation hat die renommierte Cradle-to-Cradle-Gold-Zertifizierung für Materialgesundheit erhalten.

    Hiroaki Shinohe, Brand Strategy Manager bei ROICA, bringt es auf den Punkt: „Unsere Philosophie geht über Stretch hinaus. Wir integrieren Nachhaltigkeit und Funktionalität, um echten Mehrwert für den Markt zu schaffen.“

     

    Hauptmerkmale von ROICA V550:

    • Biologische Abbaubarkeit: Zersetzt sich, ohne schädliche Rückstände zu hinterlassen.
    • Leistungsfähigkeit: Behält die Elastizität und Haltbarkeit, die für Sportbekleidung erforderlich sind.
    • Zertifizierungen: Erste Elastanfaser mit Cradle-to-Cradle-Gold-Zertifizierung.
    02

    Umweltfreundliche Alternativen: ROICA EF

    Für alle, die denken, recycelte Materialien können nicht mit der Qualität von Neufasern mithalten: ROICA EF kann das! Hergestellt aus Pre-Consumer-Abfällen und zertifiziert nach Oeko-Tex Standard 100, verbindet diese recycelte Stretchfaser Nachhaltigkeit mit hoher Performance.

    Hauptmerkmale von ROICA EF:

    • Recycelter Inhalt: Hergestellt aus Pre-Consumer-Abfällen.
    • Nachhaltigkeit: Erfüllt hohe Umwelt- und Sicherheitsstandards.
    • Performance: Behält die Dehnungs- und Widerstandsfähigkeit herkömmlicher Fasern.
    03

    Natürliche Lösungen: TENCEL

    Wenn ROICA Stretch revolutioniert, schreibt TENCEL die Regeln für Weichheit und Nachhaltigkeit neu. Die TENCEL-Fasern von Lenzing stammen aus verantwortungsvoll gewonnenem Holz und sind biologisch abbaubar sowie kompostierbar. Ihr geschlossener Produktionskreislauf recycelt über 99 % der verwendeten Lösungsmittel und setzt damit einen Maßstab für umweltfreundliche Fertigung.

    Carlo Covini, italienischer Manager bei Lenzing, betont: „Unsere Fasern beginnen in der Natur und kehren dorthin zurück – ein geschlossener Kreislauf, der Abfall minimiert und Leistung maximiert.“

    Hauptattribute der TENCEL-Fasern:

    • Nachhaltigkeit: Zertifiziert biologisch abbaubar in Boden- und Meeresumgebungen.
    • Vielseitigkeit: Geeignet für Sportbekleidung, Yoga-Wear und Unterwäsche.
    • Geschlossener Produktionskreislauf: Verwendet ungiftige Lösungsmittel und recycelt über 99 % des Wassers.

    Herausforderungen für die Branche angehen

    Der Fortschritt bei kreislauffähigen Textilien ist zweifellos inspirierend, aber nicht ohne Hürden. Der Wechsel von traditionellen zu nachhaltigen Produktionsmethoden fordert mehr als nur gute Vorsätze. Es sind erhebliche Investitionen, Zeit und eine enge Zusammenarbeit über die gesamte Lieferkette hinweg erforderlich. Hersteller*innen müssen sicherstellen, dass biologisch abbaubare und recycelte Materialien in Bezug auf Haltbarkeit und Funktionalität genauso gut wie herkömmliche Fasern performen.

    Zudem bleibt die Aufklärung der Verbraucher*innen über die Vorteile kreislauffähiger Textilien entscheidend. Bewusstseinskampagnen, transparente Kennzeichnungen und konsequente Kommunikation können Missverständnisse ausräumen und die Nachfrage nach nachhaltigen Produkten fördern.

    Wie Hiroaki Shinohe betonte, ist Materialinnovation nur der Anfang. Um wirklichen Einfluss auf die Branche zu haben, bedarf es kollektiven Handelns aller Akteur*innen – von Marken über Hersteller*innen bis hin zu Konsument*innen – ein zentraler Punkt, der während der Veranstaltung hervorgehoben wurde.

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    Der Weg zu einer kreislauffähigen Garderobe

    Stell dir eine Zukunft vor, in der deine Garderobe ausschließlich aus Kleidungsstücken besteht, die wiederverwendet, recycelt oder auf natürliche Weise zurück zur Erde geführt werden können. Diese Vision ist keine Utopie.

    Unternehmen wie ROICA und TENCEL sind dabei, sie Realität werden zu lassen – mit einer Innovation nach der anderen.

    Um dieses Ziel zu erreichen, muss die Branche:

    • Kreislaufdesign-Prinzipien übernehmen: Produkte sollten mit Blick auf ihren gesamten Lebenszyklus gestaltet werden.
    • In Technologie investieren: Neue Materialien und Prozesse entwickeln, die Kreislaufwirtschaft unterstützen.
    • Global zusammenarbeiten: Partnerschaften zwischen Branchen und Ländern sind essenziell, um diese Lösungen zu skalieren.
    • Aktionen inspirieren: Stakeholder auf allen Ebenen bilden und einbinden, um die Umsetzung kreislauffähiger Praktiken voranzutreiben.

    Wie Carlo Covini anmerkte: „Eine wirklich kreislauffähige Garderobe basiert auf Innovation, Partnerschaft und einem Bekenntnis zur Nachhaltigkeit.“

    In der Praxis: Beispiele für die Zusammenarbeit von ROICA und TENCEL

    Der wahre Wert der Partnerschaft zwischen ROICA und TENCEL zeigt sich in ihren Anwendungen. Von Yogabekleidung über Badebekleidung bis hin zu Unterwäsche kombinieren diese Stoffe die Elastizität von ROICA-Fasern mit der natürlichen Weichheit und Atmungsaktivität von TENCEL-Fasern.

    Hier sind einige reale Beispiele, die die Stärke dieser Zusammenarbeit verdeutlichen:

    • Yoga Time Collection: Der italienische Stoffhersteller Maglificio Brugnoli entwickelte eine Yogakollektion, die ROICA V550- und TENCEL-Fasern kombiniert. Das Ergebnis? Stoffe, die genauso dehnbar wie nachhaltig sind.
    • Luxuriöse Mischungen: Maglificio Maggia integrierte ROICA- und TENCEL-Fasern mit Kaschmir, um ultraweiche, leistungsstarke Stoffe für Premium-Märkte zu schaffen.
    • Basisschichten für Athlet*innen: Maglificio Ripa nutzte diese Partnerschaft, um Basisschichten und „zweite Haut“-Stoffe zu entwerfen, die ideal für Profi-Sportler*innen sind.

    Diese Beispiele zeigen, dass Nachhaltigkeit weder Stil noch Performance beeinträchtigen muss – sie kann beides sogar verbessern.

    Die Business-Perspektive auf kreislauffähige Textilien

    Die Partnerschaft zwischen ROICA und TENCEL bietet wertvolle Lektionen für B2B-Stakeholder*innen. Hier ist, warum ihr Ansatz als Erfolgsmodell dient:

    1. Markenwert steigern
    In der heutigen Marktdynamik ist Nachhaltigkeit ein Wettbewerbsvorteil. Marken, die auf kreislauffähige Textilien setzen, können:

    • In einem überfüllten Markt herausstechen.
    • Vertrauen bei umweltbewussten Konsument*innen aufbauen.
    • Sich an globale Nachhaltigkeitsziele und -vorgaben anpassen.

    2. Langfristige Kosteneinsparungen
    Obwohl die Anfangsinvestitionen in nachhaltige Materialien höher sein können, zahlen sie sich oft langfristig aus. Zu den Vorteilen gehören:

    • Reduzierter Abfall und Ressourcenkonsum.
    • Verbesserte Effizienz in Produktionsprozessen.
    • Niedrigere Kosten für Umweltauflagen.

    3. Marktchancen
    Die Nachfrage nach nachhaltiger Mode und Sportbekleidung wächst exponentiell. Kreislauffähige Textilien eröffnen Türen zu:

    • Neuen Kundensegmenten, die ökologische Produkte priorisieren.
    • Partnerschaften mit gleichgesinnten Unternehmen und Organisationen.
    • Möglichkeiten, eine Führungsrolle in einem aufkommenden Markttrend einzunehmen.

    Handlungsempfehlungen für Branchenakteur*innen

    Hier sind vier konkrete Erkenntnisse für Unternehmen, die sich in der nachhaltigen Textilbranche profilieren möchten:

    1. Innovation annehmen: Neue Technologien wie ROICA V550, ROICA EF und TENCEL-Fasern beweisen, dass Nachhaltigkeit und Spitzenleistung kombinierbar sind. Investitionen in innovative Materialien halten Marken wettbewerbsfähig und ökologisch relevant.
    2. Zusammenarbeit fördern: Wandel geschieht nicht in Silos. Starke Partnerschaften entlang der Lieferkette – von Faserproduzent*innen bis zu Marken – sind entscheidend für wirklichen Fortschritt.
    3. Konsument*innen aufklären: Verbraucher*innen interessieren sich zunehmend für die Geschichten hinter ihren Produkten. Transparenz über die Vorteile nachhaltiger Textilien baut Vertrauen, Loyalität und eine starke Kundenbasis auf.
    4. Zertifizierungen abschließen: Zertifikate wie Cradle-to-Cradle und TÜV Austria geben Verbraucher*innen Sicherheit, dass Produkte strenge Umwelt- und Sicherheitsstandards erfüllen – und lassen Marken aus der Masse hervorstechen.
    Ausstellung von Stoffen auf der ISPO Munich
    Nachhaltigkeit im Fokus: Innovation, Zusammenarbeit, Aufklärung und Zertifizierung – die Bausteine für eine zukunftsfähige Textilbranche.
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    Messe München GmbH

    Die Zukunft der nachhaltigen Textilien

    Die Partnerschaft zwischen ROICA und TENCEL ist mehr als eine Zusammenarbeit – sie ist ein Aufruf zum Handeln. Gemeinsam zeigen sie der Welt, dass Textilien nachhaltig und stilvoll sein können, ohne Innovation zu opfern. Indem sie die Prinzipien der Kreislaufwirtschaft annehmen, geht die Textilindustrie wichtige Schritte, um den Anforderungen einer sich schnell verändernden Welt gerecht zu werden.

    Giusy Bettoni, Moderator*in der ISPO Munich, brachte es perfekt auf den Punkt: „Eins plus eins kann drei oder sogar fünf ergeben, wenn man auf gemeinsame Ziele hinarbeitet. Dies ist erst der Anfang unserer Reise zur nachhaltigen Innovation.“

    Als Unternehmen, Konsument*innen und Innovator*innen müssen wir uns fragen: Welche Rolle werden wir bei der Gestaltung der Zukunft der Textilien spielen? Die Antwort beginnt hier – mit Kreislauffähigkeit, Verantwortung und einer Vision für eine bessere Zukunft.