Sechs Jahre lang hat die Frauenfußball-Nationalmannschaft der USA für die gleiche Bezahlung wie ihre männlichen Kollegen gekämpft. Am 22. Februar 2022 folgte nun endlich der Durchbruch! Die US-Frauen und der US-Fußballverband "US Soccer" haben sich außergerichtlich geeinigt. Der Verband zahlt 22 Millionen Dollar an die Nationalspielerinnen aus und richtet einen zusätzlichen Fond über zwei Millionen Dollar zur Unterstützung der Spielerinnen nach der aktiven Karriere sowie für Projekte rund um den Frauenfußball ein. Zudem hat sich der Verband dazu bekannt, zukünftig Männern und Frauen die gleiche Bezahlung beispielsweise bei WM-Boni zukommen zu lassen.
"Für unsere Generation ist es das Wichtigste zu wissen, dass wir den Fußball in einem viel besseren Zustand hinterlassen werden, als wir ihn vorgefunden haben", sagte Megan Rapinoe, Mittelfeldspielerin der USA. "Darum geht es, denn, um ehrlich zu sein, gibt es keine Gerechtigkeit, wenn wir nicht dafür sorgen, dass so etwas nie wieder geschieht."
Bei der Adidas steht 2022 ganz im Zeichen der Frauen: Und das beginnt schon bei den eigenen Produkten, die mit frauenspezifischen Innovationen aufwarten. So gehen die Frauenmodelle des neuen Ultraboost 22 auf Risthöhe, Fersenbau und Schrittzyklus ein. Zudem sollen 2022 neue Sport-BHs mit einem völlig neuen Ansatz auf den Markt kommen.
Dazu verstärkt Adidas sein Engagement im Frauensport auf Profi-Ebene als Sponsor unter anderem bei der UEFA Women’s Champions League oder der Frauen-EM 2022. Aber auch im Amateur- und Nachwuchssport soll mit weiteren Breaking Barriers Academies in Europa Frauen- und Mädchensport weiter gefördert werden.
Auch in der Adidas-Kampagne „Impossible is nothing“ steht 2022 unter dem Slogan „I’m possible“ Diversität im Fokus: Vier Frauen aus verschiedenen Sportarten mit den unterschiedlichsten Hintergründen bilden das Team der Gamechangerinnen auf dem Spielfeld.
Da wäre etwa Tifanny Abreu, die als erste Trans-Athletin überhaupt in der höchsten brasilianischen Volleyball-Liga der Frauen antritt. Früher spielte sie unter anderem in der Männer-Liga in Brasilien, Portugal, Spanien oder Frankreich. Ebenfalls Teil der Kampagne ist Jessamyn Stanley, Yoga-Lehrerin und Body-Positivity-Aktivistin, die als queere, übergewichtige und schwarze Person zeigt, wie althergebracht das westliche Bild eines Yogis vielerorts noch ist.
Mit dabei ist auch Ellie Goldstein. Die Britin mit Down-Syndrom modelt, seit sie 15 ist, und war die erste behinderte Person, die Werbegesicht für Gucci wurde.
In Sachen Diversität hat der Profiradsport noch einiges aufzuholen: Nicht einmal ein Prozent aller Teilnehmer an der World Tour waren 2020 und 2021 schwarz. An der Tour de France 2020 nahm mit Kevin Reza gerade einmal ein schwarzer Fahrer teil. Justin Williams will das ändern. Der einstige Profi-Fahrer, der für die USA und Belize an den Start ging, hat 2019 in Los Angeles gemeinsam mit seinem Bruder Cory ein eigenes Team für afroamerikanische und lateinamerikanische Rad-Talente gegründet.
„Im Radsport gibt es eine Menge privilegierter Typen, die mehr daran interessiert sind, Freunde zu sein, als Rennen zu gewinnen“, so Williams über die Situation im Profiradsport: „Ich sage vielen meiner Sponsoren, dass ich, wenn sich der Sport nicht ändert, auf keinen Fall einem Kind, das in einer Situation aufwächst, in der ich aufgewachsen bin, mit ruhigem Gewissen sagen kann, dass es sein Leben dem Radsport widmen soll.“
L39ION of Los Angeles heißt das Profiteam, mit dem die Williams-Brüder Diversität und Inklusion im Radsport vorantreiben wollen. Von den 17 Team-Mitgliedern in der Saison 2021 waren acht nicht-weiße Männer und drei Frauen. Inzwischen hat L39ION mit Red Bull, Rapha und der E-Bike-Marke Zwift hochkarätige Partner gewonnen. Auch, weil das Team in der Saison 2021 gleich 75 Rennen gewinnen konnte und im nordamerikanischen Radsport längst eine große Nummer ist.
Frauen sind im Gaming längst keine Ausnahmen mehr: Fast die Hälfte der globalen Videospiel-Community sind mittlerweile Frauen oder Mädchen. Doch im eSports-Bereich sind sie noch immer unterrepräsentiert. Laut „BBC“ hat es 2021 keine einzige Frau in die Liste der 300 Topverdiener im kompetitiven Gaming geschafft. Dazu kommen toxische Communities und übergriffige Kommentare in Chats und Voice-Chats.
Der eSports-Spieleentwickler Riot Games tritt dem nun mit seiner Initiative Valorant Game Changers entgegen und bietet marginalisierten Geschlechtern eine sichere Umgebung, um ihnen den Sprung ins Profi-Gaming zu ermöglichen. Die Initiative richtet eine eigene Wettbewerbsserie im populären Team-Shooter Valorant aus. So können sich marginalisierte Talente in dem populären Game, das weltweit von monatlich rund 12 Millionen Menschen gespielt wird, in der Game Changer Series parallel zu den Profi-Turnieren unbelästigt messen.
Vera Wienkens, Senior Brand Manager bei Riot Games, erwartet sich so neue Impulse: „Es ist uns sehr wichtig, dass die Community im eSports tatsächlich vertreten ist, bei unseren Profispielern, Trainern und Managern. Deshalb haben wir Game Changers gegründet und hoffen, dass der eSports in Zukunft insgesamt vielfältiger wird.“
Während die NFL zuletzt eine Klage des Ex-Coaches Brian Flores wegen Vorwürfen der rassistischen Diskriminierung erschütterte, schreibt eine andere US-Profiliga ganz andere Schlagzeilen. Die Frauenbasketballliga WNBA hat in Sachen Diversität längst eine Vorbildrolle eingenommen.
Im jährlichen Diversitätsreport des Institute for Diversity and Ethics in Sport an der University of Central Florida belegt die WNBA seit 2004 alljährlich den Spitzenplatz unter den professionellen Sportligen, was die Einstellungsmöglichkeiten für ethnische und geschlechtergerechte Einstellungspraktiken angeht. Zudem unterstützt die Liga aktiv Spielerinnen bei ihren Initiativen für mehr soziale Gerechtigkeit, psychische Gesundheit und Sichtbarkeit der LGBTQ+-Community.
Die Liga unterstützt mit ihrem eigenen Rat für soziale Gerechtigkeit außerdem Programme für Diversität und Inklusion, etwa auch bei Anti-Diskriminierungs-Trainings oder Initiativen zur Registrierung für Wahlen.
Noch immer sind Frauen im Sportjournalismus unterrepräsentiert. So sind etwa in der Sportnachrichtenagentur Associated Press Sports Editors (APSE) nicht einmal 20 Prozent der Belegschaft Frauen. Zwar hat sich die Zahl der Frauen in Sportmedien laut The Institute For Diversity and Ethics in Sport (TIDES) im Vergleich zum Jahr 2006 verdoppelt. Doch der Wandel verläuft schleppend. Im 2021 Sports Media Racial & Gender Report vergibt das TIDES noch immer die schlechteste Note im Bezug auf Gender Diversity.
Der größte US-Sportsender ESPN hat am 9. Februar ein Zeichen für schnelleren Wandel gesetzt: Bei der Übertragung des NBA-Spiels zwischen den Golden State Warriors und den Utah Jazz waren ausschließlich Frauen vor und hinter der Kamera im Einsatz. Von den Kommentatorinnen Beth Mowins, Doris Burke und Lisa Salters bis zur Grafikerin, Produzentin oder Tontechnikerin hinter den Kulissen.
Nach den Olympischen Spielen ist vor den Paralympics. Diese finden vom 4. bis 13. März in Peking statt. Der TV-Sender Channel 4 überträgt die Spiele für Menschen mit körperlicher Behinderung in Großbritannien – und setzt ein dickes Ausrufezeichen für Inklusion: Denn das komplette Team vor der Kamera wird während der Paralympics aus Moderator*innen und Expert*innen mit körperlichen Behinderungen bestehen. Der Sender bezeichnet dies als Weltpremiere bei einem großen Sportereignis.
So wird die Rollstuhlbasketballerin Ade Adepitan täglich durch eine Highlight-Show führen. Die paralympische Triathletin Lauren Steadman und der querschnittsgelähmte Ex-Rugbyprofi Ed Jackson übernehmen die Frühstückssendung. Dazu kommen die paralympische Schwimmerin Ellie Robinson, der britische Rennfahrer Billy Monger sowie der ehemalige Sit-Skier Sean Rose als Experte.
Andrew Parsons, Präsident des Internationalen Paralympischen Komitees, lobte den Schritt als Meilenstein: „Diese jüngste wegweisende Entscheidung ist wichtig, weil Repräsentation wichtig ist. Über 15 Prozent der Menschen in Großbritannien haben eine Behinderung, und sie sollten in der Lage sein, den Fernseher einzuschalten und ganz normale Menschen mit Behinderungen wie sie vor der Kamera zu sehen. Das ist ein Wandel, der mit dem Sport beginnt.“
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