Lor Sabourin
Kletter*in, Abenteurer*in, Mentaltrainer*in – and Transperson.
Lor Sabourin ist mehr als nur ein*e Kletter*in. Lor ist ein*e Abenteurer*in und sucht in den Höhen und Tiefen seiner/ihrer Leidenschaft nach dem wahren Ich. Jede Route, jede Expedition ist ein Kapitel in Lor Sabourins persönlichem Buch der Selbstentdeckung.
Die Liebe zum Klettern entdeckte Lor Sabourin bereits mit 12 Jahren in einer Kletterhalle in Detroit, Michigan, und verfolgt den Kletter-Traum seither. Zwischen Wettkampfklettern und dem Erkunden von Sandsteinfelsen im Südosten machte Lor einen Abschluss an der Northern Michigan University in „Outdoor Recreation Leadership and Management“. Und der Weg macht sich bezahlt: Lor Sabourin ist der/die erste nicht-binäre Kletter*in, der/die eine 5.14a-Route bezwang. Heute begleitet Lor Sabourin in Arizona Führungen und arbeitet als Trainingsleiter*in für Warrior's Way, eine Organisation, die sich auf mentales Training spezialisiert.
Sabourin identifiziert sich als Transperson und verwendet im Englischen die Pronomen „they/them“. Der eindrucksvolle Dokumentarfilm „They/Them“ von Patagonia begleitet Lor auf seiner/ihrer fesselnden Reise durch die Sandsteinschluchten Arizonas. Dabei werden Augenblicke festgehalten, in denen sie/er mit anspruchsvollen Felspassagen kämpft, über seine/ihre Identität reflektiert und Erinnerungen aus seiner/ihrer Kindheit Revue passieren lässt.
Es macht Mut, Vorbilder zu haben, die Dinge vor einem tun und den Weg ebnen. Doch in der Kletterwelt gibt es nur wenige Menschen, die die gleiche Erfahrung teilen wie Sabourin. Für sie/ihn hatte das gute und schlechte Seiten: auch wenn Lor dadurch viel Freiheit hatte, die eigene Identität zu erkunden, war auch Einsamkeit ein ständiger Begleiter. Auch beim Reisen als sichtbare Transperson gab es oft Herausforderungen. Reisen ist ein großartiger Teil des Klettererlebnisses, doch für Lor ist es oft schwer, sich sicher zu fühlen, wenn er/sie in Gegenden unterwegs ist, die keine Akzeptanz gegenüber der LGBTQ+ Community haben. Auch unter anderen Kletter*innen stellt sich häufig die Frage nach „sozialer Sicherheit“. Denn Klettern ist ein geselliger Sport, bei dem das Wohlbefinden das A und O ist.
Und trotz dieser zahlreichen Herausforderungen verfolgt Lor Sabourin seine/ihre Träume! Mit Erfolg: Als erste Transperson hat Sabourin Sedonas East Coast Fist Bump (5.14a) erfolgreich geklettert. Lor Sabourin ist das Vorbild, das in der Kletterwelt lange gefehlt hat!
Klettern ist für Lor Sabourin viel mehr als nur eine sportliche Betätigung. Es ist eine Möglichkeit, die eigene Identität zu erforschen und dabei zu erkennen, dass Selbstakzeptanz der Schlüssel zum Wachstum ist. Indem Lor sich weit außerhalb der Komfortzone bewegt und Routen meistert, die sowohl mentale als auch körperliche Stärke erfordern, hat er/sie die Möglichkeit, über die Herausforderungen in seinem/ihrem Leben nachzudenken und sie zu überwinden. Für Lor Sabourin ist es genau diese Verletzlichkeit auf dem Berg, die sie/er an diesem Sport so sehr liebt.
„Ich glaube, es ist wirklich schwer, sich vor dem Stress beim Klettern zu verstecken. Wenn man rausgeht, entscheidet man sich wirklich dafür, verletzlich zu sein.“
The Warrior's Way nutzt das Klettern als Fundament für die Entfaltung des Bewusstseins, die bewusste Bewältigung von Herausforderungen und den Aufbau individueller Stärke. Lor Sabourin ist hier als Ausbildungsleiter*in und Mentaltrainer*in tätig. Dort gibt er/sie Kurse gegen Sturzangst, zur Risikobewertung und über das Engagement bei anspruchsvollen Klettertouren. Zusätzlich zum Coaching arbeitet Lor Sabourin auch hinter den Kulissen des Warrior's Way. Sabourin hilft dabei, neue Trainer*innen für die Organisation auszubilden, neue Programme zu entwerfen und pflegt das Netzwerk von bestehenden Trainer*innen.
| Name: | Lor Sabourin |
| Beruf: | Kletter*in, Bergführer*in, Trainer*in |
| Nationalität: | Amerikanisch |
| Follower auf Instagram: | 12.200 |
