Seit ziemlich genau acht Jahren ist der (Lauf-)Sport nicht mehr aus meinem Leben wegzudenken. Sport bedeutet für mich Freiheit, Urlaub vom Alltag, abschalten. Es bedeutet ebenso: die Gedanken fließen lassen, in mich hineinhören und den Emotionen nachspüren, die ich in der Hektik des Lebens einfach zur Seite geschoben habe.
Deswegen laufe ich oft allein und sehr gerne lang, respektive weit. Denn mit jedem Schritt komme ich dem Zustand der Klarheit, der emotionalen und gedanklichen Ordnung näher. In den vergangenen Wochen, in denen nichts so war, wie gewohnt und ursprünglich angedacht, kristallisierte sich das Laufen erneut als Konstante heraus – physisch und psychisch als absolut notwendig.
Wieso erzähle ich Euch das? Warum schwadroniere ich hier über den Sport beziehungsweise das Laufen, plaudere aus und schreibe nieder, was für abertausende von Menschen doch schon seit langer Zeit zum „Daily Business” zählt? Weil unsere Sportler-Gemeinde seit dem viralen Ausnahmezustand nochmals um ein Vielfaches gewachsen ist, zumindest nehme ich das so wahr. Und das ist gut so!
Jeder Mensch, der sich bewegt, sei es laufend, wandernd, walkend, spazierend, skatend oder radelnd, tut sich selbst etwas Gutes und somit auch seinem Umfeld. Sollte man zumindest meinen. Doch das mit dem Umfeld, das ist so eine Sache. Denn einige von uns Sportlern, genauer diejenigen, die schon vor der Pandemie am liebsten täglich die Laufschuhe geschnürt haben, vermitteln den Eindruck, sie hätten ein Vorrecht auf Wegen, Wiesen und in Wäldern.
„Alles so voll!”
„Wo waren all die Menschen vor der Pandemie?”
„Menschenslalom ist mein derzeitiges Athletiktraining”
Liebe „Alteingesessene”, ist es wirklich das Bild, welches wir nach Außen vermitteln wollen? Der „Grumpy Old Runners/Walkers Club”, nicht offen für Neues, für Veränderungen, für „Neuankömmlinge”?
So erlebt ISPO-Bloggerin Sandra Mastropietro die Corona-Krise. Ihre Gedanken immer verbunden mit Workout-Tipps lest ihr hier:
Ich sage es Euch ganz ehrlich: Ich freue mich über einen jeden Einzelnen da draußen, der sich bewegt, egal in welcher Form! Denn er oder sie ist „aufgeräumt”, sinnbildlich und wortwörtlich. Er oder sie brütet nämlich gerade nicht über irgendwelchen Verschwörungstheorien und verbreitet auch nirgends schlechte Laune. Nein, wer sich bewegt, der fühlt sich im Anschluss besser, setzt Endorphine frei und ist irgendwie im Reinen mit sich selbst. Und genau das brauchen wir, braucht ein jeder!
Es gibt wenig Probleme, die sich nicht durch eine Nase voll frischer Luft, ein paar Schritte im Grünen und ein paar Minuten Ruhe zumindest teilweise relativieren lassen.
Und deswegen hier noch einmal, für die einen als Erinnerung, für die anderen zur Begrüßung und als herzliches Willkommen:
- Aktuell ganz wichtig: Haltet Euch an die in Eurem (Bundes-)land aktuelle Mindestabstands- bzw. Gruppengrößenregelung
- Lauft, fahrt, skatet etc., besonders an älteren Menschen, mit genügend Abstand vorbei
- Grüßt entgegenkommende Jogger/Walker/Wanderer/Radler etc. – wer nicht zurück grüßt, ist sicherlich gerade in Gedanken vertieft
- Wenn ihr merkt, dass Euch jemand überholen möchte: Lasst ihn passieren, dies gilt besonders auf schmalen Wegen
- Radfahrer: Beim Überholen von Menschengruppen/Kindern/Menschen mit Hunden: Runter mit dem Tempo
- Lauffreundschaften: Bitte nicht zu dritt oder viert nebeneinander, so laut quatschend dass ihr das Geschehen vor/hinter Euch nicht mehr wahrnehmt
- Eigentlich selbstverständlich, dennoch: Auch benutzte Taschentücher etc. gehören in den Müll und nicht an den Wegesrand
- Bleibt möglichst auf Wegen – unserer Natur zuliebe
- Kopfhörer nie so laut, dass ihr nicht mehr hört, was um Euch herum geschieht
- Seid umsichtig, bei allem was ihr tut. Und seid dankbar – dankbar dafür, dass ihr gesund seid, zu jeder Zeit raus in die Natur könnt und nach Lust und Laune sporteln könnt
Last but not least, auch noch einmal die „Floskel”, dass wir alle ein Team sind. Wir sind Sportler, egal in welcher Disziplin, egal wie weit, wie schnell, wie oft, wie lang wir uns bewegen. Wir bewegen uns, weil es uns gut tut, weil es uns weiterbringt – weil es Sicherheit gibt, Vertrauen in uns selbst, in unseren Körper.
Nehmt Rücksicht aufeinander, egal ob Anfänger oder Profi, egal ob in Baumwolle oder Hi-Tech-Faser. „Sport Stays”, und so machen wir das auch! Mit Rücksicht, Anstand und vor allem großer Freude!
Viel Spaß da draußen, in der Natur! Beim Sein, beim Bewegen, beim Klarheit schaffen.
Eure Sandra
P.S.: Euch ist draußen dennoch zu viel los? Oder das Wetter zu schlecht? Vielleicht ist mein „Feel Good"-Workout eine Alternative!
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