- Alarmierende Zahlen der WHO
- In Bewegung bleiben, mit Prävention vorsorgen
- Chancen für den Sporthandel: Health holistisch verstehen
- Digitalisierung und Datengold im Health-Bereich
- Corporate Health als Business-Driver
- Mental Health: Über Körper, Geist, Gesundheit
- ISPO Munich 2024: Der HotSpot für Sport & Health
1,8 Milliarden: So viele Menschen bewegen sich weltweit zu wenig und erreichen nicht das empfohlene Maß an körperlicher Aktivität, wie WHO-Daten für 2024 zeigen. Inaktivität ist der viertgrößte Risikofaktor für einen frühen Tod und verantwortlich für 3,2 Millionen Todesfälle jährlich. Das Ausmaß der körperlichen Inaktivität variiert von Region zu Region. In Ländern mit hohem Einkommen ist sie mehr als doppelt so hoch wie in Ländern mit niedrigem Einkommen. In Deutschland sind die Zahlen bereits im jungen Alter dramatisch: 88 Prozent der Mädchen und 80 Prozent der Jungen im Alter von 11 bis 17 Jahren bewegen sich zu wenig.
Dadurch ergeben sich langfristige und teure Folgen für die Gesundheitssysteme.
- Das Risiko für Bluthochdruck, Herz-Kreislauf-Probleme oder Diabetes steigt bei mangelnder Aktivität und betrifft zunehmend auch jüngere Menschen.
- Wer sich zu wenig bewegt, riskiert ebenfalls Arthrose, Rückenschmerzen oder Gelenkprobleme, aber auch psychische Erkrankungen wie Demenz oder Depressionen.
- Die WHO schätzt, dass die Behandlung der durch Bewegungsmangel verursachten Erkrankungen bis 2030 weltweit Kosten von etwa 27 Milliarden Dollar verursachen wird.
Prävention und Gesundheitsförderung sind ein wichtiger Teil des Gesundheitssektors – und rücken angesichts dieser Zahlen immer mehr in den Fokus. Sie können die Kosten für die Versorgung und Bekämpfung von Krankheiten langfristig verringern und gleichzeitig zu höherer Lebensqualität führen.
Hier bieten sich natürliche Synergien zwischen den Sport- und Gesundheitsmärkten, vor allem dank eines gemeinsamen Ziels: der Förderung von Aktivität und dadurch des allgemeinen Wohlbefindens.
Der Weltverband der Sportartikelindustrie (World Federation of the Sporting Goods Industry, WFSGI) hat hierfür Branchenführer wie Nike, Adidas, ASICS und andere an einen Tisch gebracht. Ziel dieser gemeinsamen Initiative ist es, ein Problembewusstsein zu schaffen, die Zusammenarbeit innerhalb der Industrie zu fördern und Unterstützung von Regierungen zu erhalten.
"Dieser Kampf kann nicht von einer einzelnen Institution allein angegangen werden, sondern wir müssen alle zusammenarbeiten." Tobias Gröber, ISPO Executive Director of Consumer Goods
Vernetzung, Austausch, Best Practices in der Sportbranche und darüber hinaus – darum geht es auch im Panel des WFSGI auf der ISPO Munich. Gemeinsam mit Vertretern von Unternehmen, der Politik, der WHO und dem Welthandelsforum werden dort die aktuellen Zahlen diskutiert und ein größeres Problembewusstsein geschaffen:
Verbraucher*innen betrachten ihre Gesundheit zunehmend ganzheitlich und erkennen, dass körperliche Aktivität, Ernährung und allgemeines Wohlbefinden miteinander verbunden sind. Da der Sporthandel bereits als gern besuchte Anlaufstation für sachkundige Beratung bekannt ist, ergeben sich hier auch an der Schnittstelle zum Health-Segment verschiedene Chancen.
Neben einer Integration von Gesundheitsangeboten und Lösungen ist auch das Thema Nutrition ein Wachstumsmarkt, denn Nahrungsergänzungsmittel und Ernährungspläne haben mittlerweile den Weg aus ihrer Nische zwischen Bodybuilding und Marathon hin zu einer breiteren Zielgruppe gefunden. So sind 63 Prozent der Sports Nutrition Konsument*innen an einer Verbesserung ihres allgemeinen Gesundheitszustands interessiert, während 39 Prozent eine Steigerung ihrer Leistungsfähigkeit anstreben. Sport, Bewegung und Gesundheit ganzheitlicher zu denken und eine gemeinsame Anlaufstelle als holistischer Anbieter von Lösungen zu sein, bietet also Zukunftschancen im Retail.
Tech-Fortschritte im Fitnessbereich, darunter Wearables, Apps und virtuelle Trainingsplattformen, haben den Zugang zu Sport-/Fitnessaktivitäten erleichtert, stärkere Motivation geschafft, und Werte und Gesundheitskennzahlen greifbarer gemacht. Die Integration dieser Technologien in Studien und Forschung hat gleichzeitig dazu beigetragen, dieses Datengold nicht mehr nur zur Selbstoptimierung im Sport, sondern stärker auch im Bereich der personalisierten Gesundheit zu nutzen.
Fitnesstracker und Co. ermöglichen einen stärker personalisierten und datengesteuerten Ansatz für das Wohlbefinden, von zyklusbasierten Trainings bis hin zu KI-gestützten und personalisierten Trainingsplänen. Tracking- und Bewegungs-Daten können aber auch als Frühwarnsystem für Krankheiten wie Depressionen dienen. Spannende Einblicke bietet am 04. Dezember 2024 die Sports Tech Nation, die parallel zur ISPO Munich 2024 im ICM stattfindet:
Auch am Arbeitsplatz rückt das Thema Well-Being immer stärker in den Fokus. Als zentrale Leistung für die jüngeren Generationen können Corporate Health Benefits ein entscheidender Vorteil im War of Talents in Zeiten des Fachkräfte-Mangels sein. Dabei liegt der Fokus nicht nur auf einer Steigerung von Produktivität, sondern auch dem Vorbeugen von Ausfällen – und somit dem Reduzieren von Kosten. Angebote gehen hier über tradierte Krankenkassenangebote hinaus und rücken vielmehr Gesundheitsangebote als Lifestyle-orientierte Ergänzung in den Mittelpunkt. Dazu zählen Sport und Wellness Mitgliedschaften ebenso wie Firmenfitness und inhouse Kurse wie Yoga oder Pilates.
Das Thema findet auch seine Bühne auf der ISPO Munich 2024: Im Brandnew Hub sind die Aussteller in 6 Segmente aufgeteilt, ein Segment davon ist Corporate Health. Daneben greift der Talent & Culture Hub mit Themen wie Employer Branding, Recruitment und Resilienz die Themen auf, die Corporate Health aktuell bewegen. Hier gibt es ebenfalls eine eigene Stage, auf der die Themen Career und Corporate Health verknüpft, aktuelle Innovationen vorgestellt und holistische Lösungen im Gesundheitsbereich diskutiert werden.
Um das Bewusstsein für die Bedeutung mentaler Gesundheit am Arbeitsplatz weiter zu schärfen und zu sensibilisieren, wie wichtig das Thema sowohl für Mitarbeitende als auch für Organisationen und Gesellschaft ist, hatte der diesjährige Mental Health Day am 10. Oktober das Schwerpunktthema „workplace mental health“.
Ständige Erreichbarkeit und hohe Belastung, Schichtarbeit oder die anspruchsvolle Aufgabe, Karriere und Familie zu vereinen oder Angehörige zu pflegen – so vielfältig die Gründe, so real die Gefahr. So stuft jeder Fünfte in Deutschland laut einer Umfrage aus 2023 die Gefahr an Burnout zu erkranken als hoch ein. Dazu kommt eine generelle Erschöpfung durch Krisenstimmung und Mehrbelastung, die den Menschen laut einer Studie von HelloBetter und Ipsos zunehmend mehr zu schaffen macht. Grund: das Gefühl innerlich oder äußerlich keine Kontrolle zu haben oder diese mehr und mehr zu verlieren.
Die gute Nachricht: Digitale Gesundheitsanwendungen und neue Lösungen bieten zusätzliche Möglichkeiten, wie etwa psychotherapeutische Unterstützung, Communitys oder Apps zum Aufbau regelmäßiger Bewegungsgewohnheiten, und damit eine Option niederschwellig und in kürzerer Zeit Hilfe zu finden oder etwas für sich selbst zu tun.
Schließt man den Kreis, so spielen Sport, körperliche Bewegung und Fitnessangebote, ebenso wie Achtsamkeit und eine bewusste Auseinandersetzung eine entscheidende Rolle, wenn es darum geht, mentale Stärke, Widerstandsfähigkeit und Selbstwertgefühl auf-, sowie Stigmata und ungesunde Verhaltensmuster abzubauen. Zugleich bedarf es übergeordnet weiterer Aufmerksamkeit und Diskussionen, denn natürlich stehen Regierungen, Organisationen und Unternehmen mindestens genauso in der Pflicht wie Einzelpersonen.
Entsprechend all dieser Themen wachsen Gesundheit und Sport immer enger zusammen: auch auf der ISPO Munich 2024. Zu dem umfangreichen Programm gehören auch eine Reihe von Fachkongressen zur diesjährigen Veranstaltung und bieten zusätzlichen Input und Schnittstellen.
So kann die therapie MÜNCHEN als Fachmesse mit Kongress für Therapie und medizinisches Rehabilitation und mit bestätigten Ausstellern wie crosscorpo, Zimmer MedizinSysteme, SCHNELL Trainingsgeräte, Buchner & Partner, Schupp & David, SOVDWAER, opta data, BTL Medizintechnik, Stolzenberg & Dynamed, ARTZT, NAGGURA mit dem ISPO Munich Ticket besucht werden:
Bereit dich beim Hot Topic Sport Health einzubringen, mitzureden oder mit dem Megatrend Gesundheit in Kontakt zu kommen? Tauche auf der ISPO Munich mit Gleichgesinnten tiefer ins Thema ein, lass dich von den aktuellen Diskussionen inspirieren und lerne die Innovationen an der Schnittstelle zwischen Sport und Health kennen.
