Seit vielen Jahren ist Umweltschutz ein zentrales Thema bei The North Face. Dass die US-Marke ihren eigenen ökologischen Fußabdruck reduzieren will und nachhaltige Technologien und Prozesse fördert, liegt auf der Hand.
Schließlich geht es nicht nur um umweltfreundlichere Produkte – es geht auch darum, die Natur zu erhalten. Denn nur wenn es eine Natur gibt, die es zu entdecken lohnt brauchen Verbraucher auch entsprechende Produkte. ISPO.com sprach mit Julian Lings, Manager for Sustainability and Corporate Social Responsibility bei The North Face, darüber, worauf sich das Unternehmen konzentriert und welche Ideen er für die Zukunft hat.
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ISPO.com: Nachhaltigkeit wird im Outdoor-Markt immer wichtiger. Was unternimmt The North Face hier?
Julian Lings: In erster Linie entwickeln wir Produkte mit immer geringerem ökologischen Fußabdruck. Aber darüber hinaus wollen wir auch Menschen dazu animieren, an Outdoor-Aktivitäten teilzunehmen.
Wir wollen Menschen inspirieren, ins Freie zu gehen und die Natur zu genießen. Dadurch schätzen sie die Natur mehr. Und es besteht eine höhere Wahrscheinlichkeit, dass sie die Herausforderungen, vor denen die Natur steht, verstehen und sie schützen. So entscheiden sie sich am Ende noch mehr für den Kauf nachhaltigerer Produkte.
Wir unterstützen auch Naturschutzprojekte wie EOCA. Umweltschutz war schon immer ein Teil von The North Face, und wir waren schon immer an vorderster Front bei wichtigen Schritten der Branche, wie zum Beispiel als Gründungsmitglied der Conservation Alliance. Uns geht es darum, die Orte, die wir gerne erkunden, besser zu erhalten und sicherzustellen, dass sie auch noch für zukünftige Generationen von Entdeckern zugänglich sind. In letzter Zeit haben wir uns besonders offen zum Klimawandel und zum Schutz des öffentlichen Raums in den Vereinigten Staaten geäußert.
Woran arbeiten Sie derzeit im Produktbereich?
Wir wissen: Die größten Auswirkungen werden durch unsere Materialien verursacht, und die größte Verbesserung, die wir hier erzielen können, ist die Verwendung von recycelten Stoffen. Wir haben uns zu den Zielen verpflichtet, bis 2025 auf 100 Prozent recyceltes Polyester und auf 80 Prozent recyceltes Nylon umzustellen.
Nylon ist eine größere Herausforderung, aber wir erwarten, dass bei steigender Nachfrage in Zukunft das Angebot steigen und die Preise sinken werden. Letztendlich wird die Herausforderung darin bestehen, größer zu denken. Es geht nicht nur darum, nachhaltig zu sein, sondern auch um die Regeneration.
Was ist Ihr Eindruck? Ist der Kunde wirklich an nachhaltigeren Produkten interessiert?
Ein gutes Beispiel dafür ist unser Backyard Project. Im Jahr 2014 haben wir uns zur Aufgabe gemacht, eine Kollektion von natürlich gefärbten Hoodies zu produzieren, direkt hier in unserem eigenen Hinterhof. Seitdem haben wir kontinuierlich Kontakte zur amerikanischen Bekleidungsindustrie und zu lokalen Bauern aufgebaut. Unsere Cali-Wool-Beanie zum Beispiel wird aus hochwertiger, klimafreundlicher Wolle von einer Ranch in Nordkalifornien hergestellt.
Die Viehbauern arbeiten mit neuen Methoden, die Kohlendioxid aus der Atmosphäre in den Boden ziehen und damit gleichzeitig die Bodengesundheit verbessern. Das Wollgarn wird auf dem Land gesponnen und gestrickt. Obwohl die Mütze mit 60 US-Dollar recht teuer ist, wird sie sehr gut verkauft. Wenn wir also die Geschichte richtig erzählen, funktioniert Nachhaltigkeit sehr gut.
Was tut The North Face, um den Produktkreislauf zu schließen?
Zunächst versuchen wir, den Lebenszyklus unserer Produkte zu verlängern. Wir haben eine Garantie auf alle Produkte – seit langem sogar.
Im vergangenen Jahr haben wir auch unser Renewed-Programm gestartet, bei dem wir beschädigte und defekte The-North-Face-Produkte zurücknehmen, reinigen, reparieren und wieder verkaufen. Der Re-Commerce wächst rasant.
Sammeln Sie nur The-North-Face-Produkte? Wie viele Produkte werden dabei denn tatsächlich zurückgegeben?
Für Clothes The Loop, unser Instore-Take-Back-Programm, nehmen wir Kleidung aller Marken zurück. Weniger als fünf Prozent dieser Kleidung stammt von The North Face.
Wir testen auch Vermietung von Produkten, was bereits sehr gut in der Skiindustrie funktioniert. The North Face versteht sich als eine Marke, die es den Menschen ermöglicht, Dinge zu machen. Das bedeutet nicht unbedingt, dass man die Ausrüstung dafür auch besitzen muss. Man kann unsere Zelte und Rucksäcke auch mieten. In Großbritannien haben wir eine Pilotpartnerschaft mit The Library of Things. Wir wollen herausfinden, welche Kunden unsere Sachen leihen möchten. Wir lernen dabei auch noch.
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