Der Fahrrad-Markt boomt 2020. Doch bei allen Innovationen im Bike-Sektor kommt eine Zielgruppe oft zu kurz: Kinder.
Die Komponentenspezialisten von Hayes haben sich den besonderen Bedürfnissen von Kindern und Jugendlichen angenommen. Mit ihren Junit Bikes Komponenten setzen sie auf speziell für die Kleinen entwickelte Lenker und Griffe mit geringerem Durchmesser.
Im Gespräch mit ISPO.com erklärt Tim Fischer, Marketing Manager Europa bei Hayes Performance Systems, wie Eltern ihre Kids auf dem Bike zu noch mehr Spaß und Sicherheit verhelfen können und welchen Unterschied dabei das richtige Equipment macht.
ISPO.com: Warum hat Hayes einen Extra-Lenker für Kinder entwickelt?
Tim Fischer: Die Idee für die ProTaper MTB Junit Lenker-Vorbau-Kombi entstand aus eigener Erfahrung. Für Menschen mit kleineren Händen ist es schwierig, Griffe für Erwachsene sicher zu greifen oder den Bremshebel zu erreichen. Neben dem Mangel an Komfort wirft dies auch Sicherheitsbedenken auf, da es schwierig ist, das Bike zu kontrollieren und es speziell auf längeren Abfahrten zu Krämpfen in den Händen kommen kann.
Für die Entwicklung des Junit-Griffes haben wir anthropometrische Daten von der NASA bezogen. Diese Daten zeigten uns die Dimensionen der Hände von 5-8 und 8-11-jährigen Kindern und Jugendlichen in Nordamerika, Europa und Asien. Verglichen mit der Handgröße des Durchschnitts-Erwachsenen ergab sich ein Unterschied von 28 Prozent. Basierend auf dem prozentualen Unterschied wurden ein Lenker und Griffe entwickelt.
Wie genau wirkt sich das auf das Lenker- und Griff-Design aus?
Der Lenker hat zum Ende hin – dort wo die Griffe sitzen – einen kleineren Durchmesser als Lenker für Erwachsene. Dies ermöglicht einen kleineren Durchmesser der Griffe (22 & 27mm Durchmesser). Der Trick dabei ist nun, dass das Trägermaterial für den Griffgummi über diesen hinaus verlängert wurde, so dass Standard-Fahrradkomponenten wie Bremse und Schalthebel montiert werden können. Zusätzlich klemmen die Komponenten den Griff auf der Innenseite. An der äußeren Seite des Griffes gibt es einen Klemmring mit einer integrierten Endkappe. Dadurch kann dieser nicht verloren gehen – dies bietet zusätzlichen Schutz vor blöden Verletzungen.
Was zeichnet ein kinderfreundliches Bike-Setup aus?
Genau wie bei Erwachsenen machen die Kontaktpunkte wie Griffe, Sattel und Pedale den Ausschlag für das Setup. Hier muss die Chemie stimmen, sonst wird‘s schwierig. Neben den Kontaktpunkten bringen eine für Kinder und Jugendliche abgestimmte Federung wie unsere Manitou Junit Gabel und super leichtgängige Bremsen wie die Hayes Dominion SFL, ausgestattet mit Hebeln für Menschen mit kleineren Händen, eine gewaltige Verbesserung.
Wie erkenne ich, ob das Setup des Kinderfahrrads passend ist?
Bei Kinder- und Jungendrädern ist dies etwas kniffliger als bei Erwachsenen. Generell sollte es vor allem darum gehen, dass die Kids Spaß am Fahren haben und sich wohl auf dem Rad fühlen, ansonsten leidet die Freude am Fahren, was sie dich ziemlich schnell wissen lassen werden.
Mit welchen Änderungen kann ich das Rad meines Kindes schnell verbessern und damit die Fahrfreude erhöhen?
Der beste Weg die Fahrfreude zu steigern ist es, gemeinsam zu fahren und ihnen zu zeigen, wie es geht. Denn es gibt nix zu kaufen, was die Unterstützung der Eltern aufwiegen kann. Daneben stellt die ergonomische Verbesserung durch die Installation einer Lenker-Griff-Kombi wohl das einfachste Upgrade dar. Wer noch weiter gehen will, sollte Bremsen, die für die Bedürfnisse von Kindern und Jugendlichen designt wurden, verbauen.
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