Kinderräder sollten kindgerechte Geometrien, stabile, sowie hochwertige Komponenten haben und nicht schwer sein. Zugunsten von mehr Fahrspaß und Sicherheit für die Kids – da sind sich die Kinderbikemarken einig.
ISPO.com gibt einen Überblick: Was kennzeichnet kinderspezifische Bike-Hersteller? Welche Segmente bedienen sie mit welcher Ideologie und mit welchem Fokus?
Diese fünf Bike-Marken für Kids werden vorgestellt:
- Woom
- Early Rider
- Mona & Co
- Frog Bikes
- KU Bikes
Woom wurde 2013 in Wien von Christian Bezdeka und Marcus Ihlenfeld gegründet. Ihr übergeordnetes Ziel: Kinder von klein auf für das Radfahren und das Bewegen im Freien motivieren. Heute ist die schnell wachsende Marke bereits in 30 Ländern vertreten.
Gründer Bezdeka erklärt: „Kinder sind keine kleinen Erwachsenen. Sie haben beispielsweise eine andere Beckenform, kürzere Beine und Finger sowie schmälere Schultern. Wir haben das Radfahren daher von Grund auf neu durchdacht: Mit unseren leichten, auf das Fahrverhalten und die Anatomie von Kindern angepassten Rädern fühlen sich Anfänger auf Anhieb sicher und lernen schneller Radfahren.“
Woom legt dabei Wert auf eine angepasste Rahmengeometrie für Laufruhe und Stabilität. Der tiefe Einstieg soll das Aufsteigen erleichtern, der aufrechte Sitz einen guten Überblick ermöglichen. Dazu präsentiert Woom Details wie die farbig markierte Hinterradbremse oder den eigens entwickelten Lenkereinschlagsbegrenzer, der das Geradeausfahren stabilisieren und vor dem Überdrehen des Lenkers schützen soll.
„Entscheidend ist auch das Radgewicht für das Fahrvergnügen - es sollte nicht mehr als etwa 35 bis 40 Prozent des Kindergewichts ausmachen. Das ist wichtig für das Handling wie Anheben, Wenden, Schieben und Anfahren", erklärt Bezdeka weiter. „Dieses Ziel haben wir unter anderem durch einen sehr leichten Aluminiumrahmen, leichte Alu-Felgen und den Verzicht auf unnötige, nicht kindgerechte, Komponenten erreicht.“
Drei Linien hat die Marke mittlerweile:
- die Woom Original Bikes 2-6 tituliert die Marke als „Bike für alle Fälle“ – einen Allrounder für Kids von 2-14 Jahren
- für Kinds ab 6 Jahren gibt es auch MTBs ohne und mit Federgabel: die Woom OFF (Air) Serie
- seit Juli 2020 hat Woom auch ein E-Bike im Portfolio
Early Rider stammt aus Henley-on-Thames, England. Das ausgegebene Ziel der 2006 gegründeten Marke: Produkte für Abenteuerkids entwickeln, die ihr Entdeckerleben leichter machen – und gleichzeitig mit Style vereinbaren. Der ist mit dem gebürsteten, klar lackierten Rahmen aus leichtem Alu und dem nietenbesetzten Kunstledersattel unverwechselbar. Inspiriert vom Custom Motorbike-Look, gibt es auch eine Kollaboration mit Deus ex Machina.
Die selbst entwickelten Rahmen zeichnet eine niedrige Überstandshöhe aus.
Early Rider teilt seine leichten Pedalierbikes der Größe 14-24 Zoll in drei Kategorien:
- Belter: die Urban-Linie
- Seeker: die Offroad-Linie
- Hellion: die MTB Kategorie für den Bikepark mit Federgabel
Für alle drei Kategorien verbaut Early Rider exklusiv im Kids-Bereich Ritchey Komponenten mit einem extra kurzen Vorbau und einem Riser-Lenker für bessere Kontrolle.
Ein weiteres besonderes Merkmal der Belter-Line: der Gates-Riemenantrieb – laut Hersteller robust und sehr wartungsarm. Und ölfrei - auch zur Freude der Eltern. An den Off-Road und Bikepark Modellen sind Stollenreifen und Scheibenbremsen und viele weitere durchdachte Kids-Details verbaut.
„Kompromisslose Fahrräder für Kinder“ nennt Early Rider das kurz. Was die Kids mit den Bikes drauf haben, lässt sich auf Instagram verfolgen.
Gestartet im Mai 2020, ist Mona & Co aus München ein Newcomer. Bazi heißt das flexible, erste Modell der Marke, das erst bei Bestellung und entsprechend der Kundenwünsche aufgebaut wird.
Von Gründer Johannes Brunner ursprünglich als reinrassiges Mountainbike entwickelt, soll es wegen der kindgerechten Ausrichtung auch in der City viel Spaß bereiten. Auf letzteres seien auch die Komponenten ausgerichtet: beispielsweise die hydraulischen Scheibenbremsen, die nur wenig Bedienkraft benötigen oder die leichten, von Hand eingespeichten Laufräder – für mehr Beschleunigung beim Antritt. Für sicheres „Wohlfühlfahren“ ab dem ersten Aufsitzen setzt Brunner auf einen flachen Lenkwinkel, ein tiefes Tretlager, langen Radstand und kurze Kettenstreben.
Der Rahmen besteht aus Stahl. Für den gelernten Architekten die optimale Materialwahl: „Stahl dämpft Stöße und Vibrationen besser als Alu und Carbon. Das macht das Fahren komfortabler und erhöht den Grip“, sagt Brunner. Mit Stahl seien auch kleinere Rohrdurchmesser möglich – und somit ein besser proportioniertes Kinderbike. „Die Wandstärken der einzelnen Stahlrohre variieren wir. Stärker nur dort, wo die Belastung es erfordert. Dadurch wird der Rahmen richtig leicht, ohne Stabilitätseinbußen. Das Modell „Bazi“ wiegt im Basis-Setup federleichte 6,8 kg!“
Bazi soll ein ganzes Stück mit den Kids wachsen. Das Rad ließe sich je nach Einstellung auf Kids von 102 bis 128 cm anpassen. Durch zwei montierbare Laufradgrößen (18 und 20 Zoll) sowie einen um 20 mm längenverstellbaren Hinterbau. Überhaupt ließe sich Vieles mit wenigen Handgriffen anpassen. Denn: „Die Bikes sollen zu jedem Zeitpunkt bestmöglich an die Bedürfnisse des Kindes und seinen Fahrstiel angepasst sein, so hat es am meisten Freude - und die Eltern auch.“
Ein weiteres Modell soll 2021 auf den Markt kommen.
Das Familienunternehmen Frog Bikes aus Wales gibt es seit 2013. Die Marke bietet leichte und sportliche Kinderfahrräder aus Aluminium für 2- bis 14-Jährige.
Neben Hybrid- und Mountainbikes finden sich auch Rennräder im Portfolio, die mit einem zweiten Reifensatz ausgeliefert werden. So könne man sie auch als Gravelbikes nutzen. Die vollwertigen Bahnräder sind dann für echte Spezialisten.
„Bei jeder Entwicklung, jedem Detail stehen Bedürfnisse und Anatomie der Kids im Mittelpunkt. Unsere Komponenten entstehen teils in der eigenen Forschungsabteilung. Wie beispielsweise die FrogFit Technologie Kurbeln mit reduziertem Abstand zwischen den Pedalen (Q-Faktor), um das Treten effizienter und einfacher zu machen,“ so Mitbegründerin Shelley Lawson.
Neu auf den Markt gebracht hat die Marke eine offiziell lizensierte Tour de France Sonderedition an Hybrid- und Rennrädern.
Zudem setzt die Marke auf Partnerschaften: von globalen Marken bis hin zu Organisationen wie „Bikeability“, einem Trainingsanbieter für Schulen in Großbritannien. Und in ihrem Blog gibt es Tipps zu Themen wie: „Was muss man auf dem Schulweg mit dem Fahrrad beachten?“
Auch Umweltschutz sei Frog ein Anliegen: Ihr neuestes Nachhaltigkeitsprojekt zielt darauf ab, den Kohlenstoff-Fußabdruck und den Einsatz von Kunststoff weiter zu reduzieren.
KUbikes steht für die ersten zwei Buchstaben der Gründernamen: Die Brüder Jonas und Hannes Kuisle. Das 2014 gegründete Allgäuer Unternehmen will „superleichte“ Räder bauen und rückt die Individualität jedes Kindes in den Fokus. Seine Kinderfahrräder starten bei 14 Zoll bis zum 27,5 Zoll Jugendrad.
Neben einer Tour und MTB-Line gibt es Fahrradlinien zum Selbstgestalten: Die CustomMade, Trail-, Superlight- oder Carbon-Bikes bieten weitreichende Konfigurationsmöglichkeiten.
„Wer es extrem leicht mag, ist bei unsere Carbon-Linie genau richtig. Das KUbikes 20L CF für Kids ab 5 wiegt gerade einmal 5,24kg. Egal, für welches Bike man sich entscheidet, das Wichtigste ist, dass Kinder Spaß am Biken haben. Das erreicht man vor allem mit einem kindgerechten und leichten Fahrrad - und genau das bieten wir“, sagt Gründer Jonas Kuisle.
Innerhalb der Serien lege die Marke Wert darauf nur sinnvolle, altersentsprechende Features anzubieten. Wie einer 2-Gang-Automatix-Schaltung von Sram beim KUbike 16 (für kleine Fahrer), die ab einer bestimmten Geschwindigkeit einfach höher schaltet.
Von Beginn an fester Bestandteil der Firmenphilosophie der Geschäftsführer – beide studierte Umwelttechniker – sei auch das Thema Umweltschutz und Ressourcenschonung. Dafür achte man beispielsweise auf die Reduktion von Verpackungen und das Firmengebäude selbst verbraucht für die Energieversorgung keinerlei fossile Brennstoffe. KUbikes stellt bewusst nicht jedes Jahr neue Modelle her – und die komplette Montage der Fahrräder erfolgt ausschließlich in Deutschland. Auch habe man sich zum Ziel gesetzt, klimaneutral zu werden.
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