Zlatan Ibrahimovic kommt zur Fußball-WM nach Russland. „Ibra“ ist aber nicht als Spieler, sondern als Botschafter des WM-Sponsors Visa beim Megaevent mit von der Partie. „Visa ist innovativ. Zlatan ist innovativ. Zusammen helfen wir den Fans, keinen Moment der WM zu verpassen“, sagt Ibra. Er soll sich unter die Fans mischen, um den Werbewert für den globalen Zahlungsdienstleister zu maximieren.
Schließlich zahlt Visa angeblich 32 Millionen Euro jährlich dafür, sich Fifa-Partner nennen zu dürfen. Zur höchsten und (teuersten) Kategorie der Geldgeber des Fußball-Weltverbandes gehören
- Visa
- Adidas
- Coca-Cola
- Gazprom
- Hyundai/Kia
- Qatar Airways
- Wanda (chinesische Unternehmensgruppe).
Die sieben Partner dürfen nicht nur bei der WM, sondern auch bei anderen Events mit der Weltmeisterschaft werben. Die Premium-Kategorie, in die höchstens acht Unternehmen aufgenommen werden können, ist damit nahezu ausgebucht. In den beiden anderen Klassen des neuen, dreistufigen Sponsorenkonzeptes der Fifa gibt es dagegen noch große Lücken.
Vor vier Jahren bei der Fußball-WM 2014 in Brasilien waren dagegen alle 20 Sponsoren-Pakete schon lange vor Beginn des Highlights verkauft. Doch der Korruptionsskandal inklusive der Festnahme hochrangiger Funktionäre 2015 beschädigte die Reputation der Fifa schwer. Weltfirmen wie Emirates, Sonny, Castrol, Continental oder der amerikanische Konsumgüter-Riese Johnson & Johnson verabschiedeten sich, um keinen Imageschaden zu erleiden.
Adidas machte Druck, um Veränderungen in der Fifa voranzubringen, und blieb als Sponsor dabei. Schließlich rüstet man zwölf der 32 Teilnehmerländer aus. „Wenn Fußball gespielt wird, schaut die Welt zu“, sagt CEO Kasper Rorsted. „Die WM bringt unsere größte Sichtbarkeit für die Marke – das ist immer noch so.“ Zu den Sponsoren-Problemen beigetragen, hat auch die Änderung des Marketingkonzepts durch die Fifa. In der zweiten Kategorie, den „Sponsoren der Fußball-Weltmeisterschaft“, sind derzeit fünf von höchstens acht Plätzen verkauft.
- McDonald’s
- Budweiser
- Hisense,
- Mengniu Group
- Vivo
zahlen zwischen 8 und 20 Millionen Euro, um nach dem Confed-Cup auch bei der WM werben zu dürfen.
Auffällig ist die stark wachsende Zahl chinesischer Unternehmen (u. a. Wanda, Hisense, Mengniu, Vivo), die mit der Fußball-WM werben und Millionen zahlen – China hat mit Korruptionsproblemen der Fifa weniger Probleme. Zudem will sich das Land für die Ausrichtung der Fußball-WM 2030 oder 2034 bewerben. Von den Werbe-Ausgaben rund um die Fußball-Weltmeisterschaft von insgesamt 2,4 Milliarden US Dollar zahlen chinesische Firmen 835 Millionen Dollar und damit den Hauptteil.
Das größte Problem hat die Fifa bei den sogenannten regionalen Förderern. 20 Plätze gibt es hier, je vier für fünf große Kontinentalregionen der Welt. Lediglich acht Pakete wurden bisher verkauft, der größte Teil mit gnädiger Unterstützung von Russlands Präsident Wladimir Putin.
Die europäischen „Regional Supporter“ Alfa (Bank), Alrosa (Diamantenproduzent), Rostelecom (Telekommunikation) und die Bahngesellschaft Russian Railways kennt abseits Russlands kaum einer. Der chinesische Rollerhersteller Yadea erwarb als erstes Unternehmen Rechte für den asiatischen Markt. Wenige Tage vor der WM kamen aus China noch Luci (Technologie und Entertainment) und Diking (Bekleidung) dazu. Für die Regionen Nord- und Zentralamerika und Südamerika wurde bislang kein Paket verkauft.
Erst kurz vor Beginn der WM zog die Fifa mit dem Land Ägypten den ersten Regionalsponsor aus Afrika an Land. Das nordafrikanische Land möchte damit seine Tourismusregionen bewerben und ist der erste neue Sponsor aus den vergangenen fünf Jahren, der nicht aus Russland, Katar oder China ist.
Dabei dürfte die WM auch in diesem Jahr genug Aufmerksamkeit bekommen: 2014 in Brasilien schauten weltweit insgesamt drei Milliarden Fans zu, allein beim Finale zwischen Deutschland und Argentinien waren es fast 700 Millionen Zuseher. Dazu kommen weltweit noch viele Millionen beim Public Viewing, die die Werbebotschaften von Zlatan Ibrahimovic und Co. auf den Werbebanden und in Spots vermittelt bekommen.
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