Powerplay nennt Kultmarke Rocky Mountain seine E-Mountainbikes. Als die Kanadier 2017 mit einem eigenständigen Antrieb und vollintegriertem Motor samt Akku den eBike-Markt stürmten, glich das einer Sensation – nicht nur optisch. Und auch heute noch gehört das Altitude mit 160 mm Federweg vorne und 150 mm hinten zu den prestigeträchtigsten und vor allem eigenständigsten Bikes auf dem Markt. Es weist die identische Geometrie wie das Altitude ohne Motor auf, kommt ohne Display aus und konzentriert sich mit einem der stärksten erhältlichen Antriebe aufs Wesentliche: volle Kraft voraus für spielerischen Spaß auf allen Trails.
Jo Klieber ist für viele Technikfans so etwas wie ein Papst unter den Konstrukteuren. Er steht nicht nur hinter der Marke Syntace, sondern hat auch vor 15 Jahren mit Liteville eine aufsehenerregende Bike-Marke gegründet. Liteville 301: Der Name dieses Bikes klingt wie Musik in den Ohren von Mountainbikern. Auf dessen Basis ist das Liteville 301-CE Mk1 entstanden – das erste eBike der bayerischen Marke, und das erste Bike, das Klieber mit einem Carbonrahmen bauen ließ. Fahreigenschaften, Image, Technik: allesamt outstanding. Schutzbleche, Lichtanlage oder Smartphone lassen sich elegant anstecken und machen das Bike auch abseits der Trails alltagstauglich.
Hardtail oder Fully? Diese Frage spaltet auch heute noch die Mountainbike-Gemeinde. Eingefleischte Hardtail-Fans gehören aber noch längst nicht zu den Ewiggestrigen. Ganz im Gegenteil. Für Hardtails sprechen heute noch viele gute Argumente. Canyon serviert sie mit dem Grand Canyon:ON quasi auf dem Silbertablett. Direktes Fahrgefühl, deutlich weniger Wartungsaufwand, weniger Gewicht – und trotzdem dank durchdachter Ausstattung jede Menge Komfort. Und das beste Argument: Der Preis. Die Frage, wieviel ein richtig gutes eMountainbike kosten muss, lässt sich bei Canyon eindeutig beantworten: ab 2699 Euro.
SUV genießen ja in Bezug auf Autos mehr als einen zweifelhaften Ruf. Allerdings stehen sie für jede Menge Komfort, Alltagstauglichkeit und auch Belastbarkeit – und somit auch Pate für eine Kategorie unter den eMountainbikes, die sich ebenfalls SUV nennt. Und auch die wird von einigen Puristen belächelt. Warum? Weil Lichtanlage, Gepäckträger oder Seitenständer in ihren Augen nicht an ein sportliches Rad gehören. Dass es dafür aber eine große Nachfrage gibt, hat Haibike – wie auch viele andere eBike-Trends – schon früh erkannt. Ihr SUV-Flaggschiff heißt XDURO Adventr FS – und ist ein idealer Begleiter für Radreisende, Abenteurer oder Alltagsradler. Und es hat einen nicht zu verachtenden Vorteil: Es ist mit seiner Ausstattung ein straßenverkehrstaugliches Fahrrad und kommt deshalb ohne jegliche Probleme durch jede Polizeikontrolle.
Im Wettrennen um immer größere Reichweite und Akkukapazitäten geht Rotwild mit dem R.X375 Ultra konsequent einen anderen Weg. Zurück zu weniger Gewicht, weniger Reichweite, dafür aber hin zu umso mehr ursprünglichem Mountainbike-Feeling. Sich so richtig auszupowern, trotzdem dabei aber die Vorteile eines elektrischen Antriebs bewusst einzusetzen – und sich dabei über das Handling eines leichten Rades zu freuen: all das vermittelt das Rad der hessischen Edelschmiede, das mit gut 18,5 Kilo nur zwei, drei Kilo mehr wiegt als handfeste Enduro-Bikes noch vor fünf, sechs Jahren.
Eine Mullet-Frisur würde man auf Deutsch wohl Vokuhila nennen. Bei Mountainbikes verhält es sich aber genau umgekehrt. Vorne lang, hinten kurz – und das bezogen auf die Laufradgrößen. 29 Zoll vorne, 27,5 Zoll hinten, auf den Mullet-Trend bei eMTBs setzt zum Beispiel voll die Hamburger Marke Stevens, die für die neue Saison ihre E-Fully-Palette neu aufgestellt hat. Die E-Inception-Reihe gibt es in drei verschiedenen Varianten von 150 bis 180 mm Federweg. Was sie alle vereint: das bessere Überrollverhalten eines 29-Zoll-Reifens an der Front, gepaart mit Kompaktheit und mehr Bewegungsfreiheit am Heck.
Viele E-Biker nehmen das Mehrgewicht wuchtiger Bikes in Kauf – und preschen mit mächtig viel Federweg auf die krassesten Trails mit der Hoffnung auf richtig viel Spaß vor. Andere aber brauchen das gar nicht, weil sie sich ohnehin auf entspannten Touren viel wohler fühlen. Und dafür hat Focus, die Marke, die der dreimalige Cross-Weltmeister Mike Kluge gegründet hat, das Thron2 im Programm. 130 mm Federweg, entspannte Sitzposition und viele Ausstattungsdetails machen das Rad zum idealen Allrounder, Alltags- und Pendlerbike. Auch wegen diversen Gewindeösen, an denen sich Gepäckträger, Lichtanlage, Schutzbleche und Licht montieren lassen.
Specialized hat wahrscheinlich wie keine andere Marke den Mountainbike-Sport geprägt. Als Innovationstreiber, als Partner von Profisportlern und als Hersteller von Rädern mit ebenso viel Style wie Prestige. Auch unter den eMountainbikes war das Turbo Levo aus Kalifornien von Beginn an eines der spektakulärsten Bikes auf dem Planeten. Schon in der ersten Generation 2015 kam es ohne Display, dafür mit Smartphone-Steuerung und – viel wichtiger – in enger Zusammenarbeit mit dem deutschen Automotive-Zulieferer Brose auf den Markt, deren eBike-Antriebe noch heute bei vielen als das Nonplusultra gelten. Jetzt hat Specialized das Turbo Levo der dritten Generation auf den Markt gebracht. Mit überarbeiteter Geometrie und sogar einem Display, das allerdings elegant ins Oberrohr integriert ist. Eines der technisch spektakulärsten Bikes auf dem Markt hat allerdings seinen Preis – der schon in der „günstigen“ Variante im fünfstelligen Bereich liegt.
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