Wie der Name verrät, ist Elasthan enorm dehnbar. Der Hauptbestandteil der Kunstfaser ist Polyurethan, ein synthetischer Rohstoff, der so dehnbar ist wie Gummi. Dadurch lässt sich Elasthan um bis zu 700 Prozent in die Länge ziehen ohne auszuleiern: Die Faser kehrt immer wieder unbeschadet in ihre Ausgangsform zurück. Eine beachtliche Dehnübung, die Elasthan zum perfekten Material für passgenaue Sportbekleidung macht, die alle Bewegungen unbeschadet wegsteckt.
Die glatte, gummiähnliche Beschaffenheit sorgt dafür, dass Elasthan-Gewebe extrem strapazierfähig sind und nicht knittern. Sie fusseln auch nicht und es bilden sich keine unschönen Knötchen – ein Abnutzungsprozess, den man „Pilling“ nennt.
Nach dem Gummi-Vergleich ist diese Eigenschaft der Kunstfaser umso erstaunlicher. Die glatten Elasthan-Fasern nehmen nur wenig Feuchtigkeit auf und trocknen schnell wieder. Dadurch wirkt Bekleidung aus Elasthan niemals unangenehm nass. Einen Nachteil gibt es aber: Die Kunstfaser entwickelt unangenehme Gerüche schneller, als das bei Naturfasern der Fall ist. Es gibt allerdings bereits innovative Beschichtungen, die Schweißgerüchen vorbeugen.
Kunstfasern fühlen sich auf der Haut längst nicht so angenehm an wie Naturfasern. Deshalb wird Elasthan Geweben immer nur beigemischt, um passgenaue und elastische Stoffe herzustellen, und nicht ausschließlich für die Stoffproduktion verwendet. Der Anteil beträgt in der Regel unter 30 Prozent und stattet zum Beispiel Baumwollstoffe mit dehnbaren Fähigkeiten aus. Ein gutes Beispiel sind Stretch-Jeans, Socken oder Yoga Pants. Elasthan funktioniert aber nicht nur im Mix mit nachhaltigen Naturfasern gut, sondern findet sich auch gerne in super dehnbaren Mischgeweben mit anderen Kunstfasern, zum Beispiel für Neopren-Anzügen, Bade- oder Cycling-Bekleidung.
Die sportliche Faser entsteht im Chemielabor auf synthetischer Basis. Sie muss laut EU-Textilkennzeichnungsverordnung aus mindestens 85 Prozent Polyurethan bestehen, ein Material, das aus den nicht regenerativen Rohstoffen Erdöl und Erdgas gewonnen wird. Für die Produktion ist ein enormer Energieaufwand erforderlich und die dabei entstehenden Zwischenprodukte sind problematisch für die Umwelt.
Während es für regenerative Naturfasern wie Baumwolle, Merinowolle oder Leinen bereits umweltfreundliche Recycling-Prozesse gibt, konnte bisher kein ausgereiftes Verfahren für die Wiederverwertung von synthetischen Stoffen wie Elasthan entwickelt werden. Ebenfalls problematisch ist, dass durch die Abnutzung der Textilien Kleinstpartikel aus den Kunstfasern als Mikroplastik in die Natur gelangen.
Ein großer Teil der Abnutzung geschieht in der Waschmaschine: Mikropartikel lösen sich beim Waschgang aus dem Elasthan-Gewebe und gelangen ins Abwasser. Sie sind so klein, dass sie selbst in der Kläranlage nicht herausgefiltert werden. Dadurch landen sie direkt in den Flüssen, Seen und Ozeanen und letzten Endes auch in Fischen, Muscheln und Wasserpflanzen. Um diese Umweltverschmutzung einzudämmen, solltest du deine elasthanhaltige Sportbekleidung unbedingt in speziellen Wäschebeuteln waschen, die das Mikroplastik auffangen.
Elasthan bringt einige Vorteile mit sich, darunter die gute Atmungsaktivität und die hohe Strapazierfähigkeit. Wer jedoch auf nachhaltige Stoffe setzen möchte, trifft mit Elasthan nur bedingt eine gute Wahl.
Nachfolgend beantworten wir häufig gestellte Fragen zu Elasthan.
Bei Elasthan handelt es sich um eine Chemiefaser, die sich durch ihre hohe Elastizität und ihre hohe Dehnbarkeit auszeichnet. Die gummiartige Chemiefaser wird auch als "Spandex" bezeichnet.
Ein zu hoher Elasthan-Anteil in der Kleidung sorgt dafür, dass sie nicht mehr atmungsaktiv ist und am Körper klebt. Es fehlt also an Komfort und man fängt schneller zum Schwitzen an. Ein weiterer Nachteil ist die Öko-Bilanz, denn Elasthan wird aus nicht regenerativen Stoffen wie Erdöl und Erdgas gewonnen.
Zwar stellt Elasthan als synthetische Faser eine vegane Alternative für Sportkleidung, aber der Stoff ist für die Umwelt nicht ganz unbedenklich. Elasthan muss nach EU-Verordnung aus mindestens 85 Prozent Polyurethan bestehen, was aus nicht regenerativen Rohstoffen wie Erdöl und Erdgas gewonnen wird.
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