Bei neuer Sportbekleidung unbedingt darauf achten, dass die einzelnen Teile zueinander passen. Das Zauberwort ist hier: Zwiebel-Look. Das heißt, die verschiedenen Stoffe sollten gut übereinander tragbar sein. Basis-Klamotten am besten in gedeckten Farben kaufen, und mit farbigeren Teilen kombinieren. Unbedingt auch auf die persönlichen Bedürfnisse für die Auswahl der drei Schichten achten: Du frierst eher, oder schwitzt viel? Dementsprechend die erste Schicht auf der Haut, und die letzte Schicht außen nach ihrer Funktion auswählen. Du willst ja eine trockene Haut, und gleichzeitig Schutz vor Wind und Wetter haben...
Kleiner Tipp: Funktionelle Sportbekleidung beinhaltet oft Mikroplastik; sind die neuen Teile gekauft, hilft es der Umwelt, wenn sie in einem Wäschenetz gewaschen werden. Diese fangen das Mikroplastik zu einem Teil auf.
Sie wärmt bei Kälte, kühlt bei Hitze, ist super weich und so langlebig wie pflegeleicht: Merinowolle hat viele natürliche Superkräfte, die sie zum idealen Material für Outdoor-Bekleidung und einer wirklich nachhaltigen Alternative zu Synthetik-Fasern machen. Außerdem trocknet sie viel schneller, als zum Beispiel Baumwolle. Ein weiterer Vorteil: Sie nimmt lange keine unangenehmen Gerüche auf.
Außerdem: Merinowolle ist ein wirklich nachhaltiger Rohstoff, weil er natürlich und ressourcenschonend nachwächst, langlebig ist und rückstandslos abgebaut wird. An standardisierten Siegeln kannst du erkennen, ob die Schurwolle zudem fair gehandelt wurde und aus umweltverträglicher, artgerechter Tierhaltung stammt.
Baumwolle gehört zu den ältesten und wichtigsten Rohstoffen der Textilindustrie. Für Outdoor-Stoffe und Active Wear ist sie aber nur bedingt geeignet. Trotzdem spielt sie auch in diesem Sektor eine große Rolle: in behandelter Form, beschichtet oder als Teil von Mischgeweben.
Baumwolle ist ein nachwachsender Rohstoff. Die Fasern sind sehr weich und sorgen auf der Haut für ein angenehmes Tragegefühl. Allerdings trocknen Baumwollstoffe schlecht und sind nicht atmungsaktiv. Ein weiterer Nachteil: Der konventionelle Baumwoll-Anbau benötigt extrem viel Wasser. Der Verbrauch bei Bio-Baumwolle ist zwar auch nicht unerheblich, aber deutlich geringer als bei konventionell angebauten Pflanzen. Zudem ist der Einsatz von Chemikalien und gentechnisch verändertem Saatgut verboten.
Viskose gehört zu den beliebtesten Rohstoffen der Textilbranche. Sie ist weich wie Seide, aber wesentlich günstiger und unkomplizierter, besonders hautverträglich und darüber hinaus auch klimaregulierend. Eine Faser, wie geschaffen für Sportbekleidung und Outdoor-Textilien. Viskose wird in einem chemischen Verfahren aus Zellulose gemacht, die in Holz enthalten ist. Dieses Verfahren ist der Grund, warum Viskose ein halbsynthetischer Rohstoff ist.
Bei der Herstellung von Viskose wird kein Erdöl verwendet und der Zellulose-Anbau kommt meistens ohne Pestizide aus. Trotzdem ist konventionelle Viskose nicht nachhaltig, denn der chemische Prozess ist extrem energieaufwendig.
Die Kunstfaser Elasthan, auch „Lycra“ oder „Spandex“ genannt, ist nahezu jeder Sportbekleidung beigefügt. Sie sorgt für beste Performance, Passgenauigkeit und Tragekomfort. Denn die Kunstfaser lässt sich bis zu 700 Prozent in die Länge ziehen ohne auszuleiern.
Aber: Elasthan entsteht im Chemielabor auf synthetischer Basis. Es muss laut EU-Textilkennzeichnungsverordnung aus mindestens 85 Prozent Polyurethan bestehen, ein Material, das aus Erdöl und Erdgas gewonnen wird. Für die Produktion ist ein enormer Energieaufwand erforderlich, und die dabei entstehenden Zwischenprodukte sind problematisch für die Umwelt. Bis dato konnte auch kein ausgereiftes Verfahren für die Wiederverwertung von synthetischen Stoffen wie Elasthan entwickelt werden.
Die Kunstfaser Polyester ist ein Überbegriff für zahlreiche Textilien und Stoffe.
Aus Polyestergarn ist zum Beispiel Fleece oder Neopren gefertigt. Polyesterfasern sind dreimal feiner als Seide und können zu super kleinporigen Stoffen gewebt werden, die wind- und wasserdicht sind. Meist bestehen die Kunstfasern aus Polyethylenterephthalat – kurz PET – oder Polycarbonat, aber auch zahlreiche andere Kunststoffe liefern die Basis für Polyester.
Großes Problem: Die Kunstfaser ist so robust, dass sie kaum abgebaut werden kann. In der Waschmaschine löst sich Mikroplastik aus dem Polyestergewebe und gelangt übers Abwasser in die Umwelt. Und auch bei der Herstellung gibt es Schattenseiten. Zwar wird weniger Wasser als bei der Produktion von Baumwolle benötigt, der Energieaufwand ist allerdings viel höher. Polyester wird aus Erdöl gemacht und kommt nicht nur in Textilien vor, sondern auch in PET-Flaschen, plastikhaltigen Produkten und Verpackungen.
In den seltensten Fällen werden Kleidungsstücke aus nur einem Inhaltsstoff gefertigt: Mischgewebe aus Baumwolle und Polyester, Merinowolle und Elasthan, Viskose und Nylon – die Möglichkeiten sind endlos. Die Kombination hat zum Ziel, deren nachteilige Eigenschaften zu kompensieren, beziehungsweise die unterschiedlichen Vorteile zu vereinen.
Auch wenn Mischgewebe aus Natur- und Kunstfasern viel Positives mit sich bringen, ganz unproblematisch ist ihre Kombination nicht. Jede Synthetik-Faser setzt beim Waschen immer Mikroplastik frei, das über das Abwasser direkt in die Umwelt gelangt. Außerdem: Es gibt bisher noch keine ausgereifte Technologie, um Kunstfasern aus Mischgeweben erneut zu recyceln, weil die Trennung der verschiedenen Bestandteile sehr schwierig ist.
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