Kilian Jornet zeigte zu Beginn seines Impulsvortrags stolz seinen ISPO Pokal in die Kamera. Der spanische Weltklasse-Trailrunner, der mit der Auszeichnung in die Fußspuren von großen Sport-Persönlichkeiten wie Pele, Reinhold Messner, Ole Einar Björndalen oder Tegla Loroupe getreten ist, bedankte sich bei der größten Plattform der Sportindustrie für ihr Engagement in Sachen Nachhaltigkeit: „Es ist toll, dass ISPO es zur Priorität 1 auf der Agenda macht. Für die ganze Sportindustrie ist dabei Zusammenarbeit der Schlüssel für den Wandel.“
Es gebe viele tolle Nachhaltigkeits-Einzelinitiativen von Marken, Organisationen, Stiftungen oder Sportlern aus der Branche. Wichtig sei aber jetzt die Vernetzung und Nutzung von Synergien: „Nur, wenn wir unsere Ideen und unser Knowhow austauschen, können wir wirklich eine so tiefgreifende Änderung schaffen. Nur so kann Nachhaltigkeit vom Experiment zur Norm werden.“
Jornet erinnerte in seinem Impulsvortag daran, wie viele Jahre es gedauert habe, das Müll-Recycling-System einzuführen. Nur mit ähnlich viel Geduld und einer konzertierten Anstrengung aller Player könne es nun gelingen, das Thema Nachhaltigkeit durchzusetzen.
Der Sportindustrie kommt dabei nach Meinung des dreimaligen Skyrunning- und viermaligen Skibergsteigen-Weltmeisters die Vorreiterrolle für alle Branchen zu. „Wir als Outdoor-Spezialisten sind die Industrie, die am engsten mit der Natur verbunden ist. Wir bekommen auch die Auswirkungen wie den Klimawandel oder die Gletscherschmelze am meisten mit“, mahnte Jornet.
Die ganze Industrie wisse, was man tun müsse, um nachhaltig zu sein und damit unser aller Zukunft zu sichern. Jetzt sei es an der Zeit, das auch durchzuziehen.
Wichtig sei dabei, dass es wirklich tiefgreifende Veränderungen geben müsse. Das gelte zum Beispiel beim Thema Kreislaufwirtschaft. Die Kunden seien zwar prinzipiell zum Recycling alter Sportprodukte bereit, allerdings wüssten viele nicht, wo sie die Sachen hinbringen könnten. Oder der Rückgabepunkt sei zu weit entfernt: „Es geht nicht um diese oder jene Marke. Es geht auch in diesem Fall darum, Verbindungen in der Industrie schaffen, um das ganze System zu ändern.“
Eine der wichtigsten Punkte für die Bemühungen der Sportindustrie in Sachen Nachhaltigkeit sei das Thema der Lieferketten. „Hier entstehen 90 Prozent des ökologischen Fußbadrucks.“ Kilian Jornet nimmt dabei auch sich selbst bei den Reisen rund um die Welt in die Pflicht: Er hat sich eine Obergrenze von 3 Tonnen CO2 gesetzt, die er zudem durch Spenden ausgleicht. Generell solle man zweimal darüber nachdenken, welche Reise wirklich nötig sei. „Außerdem pushe ich die Reiseindustrie, ihren Footprint zu verringern.“
Um seinem Herzensthema Nachhaltigkeit zum Durchbruch zu verhelfen, hat der Spanier die Kilian Jornet Foundation gegründet. Sie setzt sich besonders für den Erhalt der Bergwelt ein. Die Einnahmen des Spendenlaufs „Run for Good“ im Umfeld der ISPO Munich Online gehen an die Nachhaltigkeits-Organisation von Jornet. Der traf mit seinem Impulsvortrag zur Nachhaltigkeit voll den Nerv der zahlreichen Zuhörer.
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