Heute gilt Vaude als eine der führenden Outdoor-Marken Europas, auf einem Markt, den das Familienunternehmen aus Tettnang selbst mitgestaltet hat – nicht zuletzt wegen seiner innovativen, recycelten oder biobasierten Materialien. Dafür wurde Vaude kürzlich mit dem renommierten Deutschen Nachhaltigkeitspreis als nachhaltigstes Textilunternehmen Deutschlands ausgezeichnet.
Melanie Bleicher, Head of Department der Vaude Academy, ist überzeugt, dass nachhaltige Transformation für jedes Unternehmen enorme Chancen bietet. Ihre klare Message an andere Unternehmen lautet: “Startet jetzt! Einfach damit anfangen.” Zumal es Unternehmen, die Transformationsprozesse verschlafen, später umso härter treffen wird – auf mehreren Ebenen.
Vaude als Best Practice macht Sinn. Denn 2022 hat sich das Unternehmen verpflichtet, alle Produkte klimaneutral herzustellen. Weitere Nachhaltigkeits-Highlights setzten sich durch, wie etwa die erfolgreiche Second-Hand-Plattform. Vaude teilt sein Know-how auch auf selbst veranstalteten Nachhaltigkeits-Camps (“EU Green Deal - Bist du vorbereitet?”).
Melanie Bleicher erläuterte als Speakerin auf der OutDoor 2024, warum die Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) einen Meilenstein markiert: Durch diese Richtlinie der Europäischen Union, gültig seit April 2021, werden Unternehmen verpflichtet, detailliertere und umfassendere Nachhaltigkeitsberichte zu erstellen.
Die CSRD-Anforderungen sind deutlich strenger als die bisherigen Anforderungen durch die Non-Financial Reporting Directive (NFRD). So galt die veraltete Richtlinie nur für größere Unternehmen mit mehr als 500 Mitarbeiter*innen, und die Berichte mussten nicht extern geprüft werden.
Diese Optimierungen verbessern die Transparenz und Vergleichbarkeit von Nachhaltigkeitsdaten enorm. Zudem wird verantwortungsbewusstes Handeln gefördert, was insgesamt zu einer langfristigen ökologischen und sozialen Nachhaltigkeit beiträgt. Auch CEO Karin Ekberg und Sustainability Director Stefanie Rieder-Haas vom Beratungsunternehmens Leadership & Sustainability die enorme Wichtigkeit von präzisen Nachhaltigkeitsberichten.
Ebenso zielführend wie die CSRD sei die sogenannte "Doppelte Wesentlichkeitsanalyse": Sie steht dafür, dass ein Unternehmen sowohl untersuchen sollte, wie Nachhaltigkeitsthemen das Unternehmen selbst beeinflussen, als auch, wie das Unternehmen umgekehrt seine Umwelt und die Gesellschaft beeinflusst. Was können Unternehmen tun, um das Risiko von Greenwashing zu vermeiden? Darum ging es in der Diskussion von Dr. Diana Born und Dr. Marc Herz (beide Unternehmensberatung K´UP) mit der Rechtsanwältin Dr. Katja Middelhoff.
Eine zentrale Erkenntnis aus dieser Diskussion war die Bedeutung konsequenter und authentischer Nachhaltigkeitsmaßnahmen. Brands können die Umwelt und Gesellschaft maßgeblich beeinflussen, je nachdem, wie konsequent sie nachhaltige Praktiken umsetzen. Um Greenwashing zu vermeiden, sollten Unternehmen daher sorgfältige Analysen durchführen und transparente Nachhaltigkeitsstrategien verfolgen.
Sie beleuchteten auch die rechtliche Situation in Deutschland und die regulatorischen Entwicklungen auf EU-Ebene. Ihre wichtigste These: Vorsicht mit Green Claims (Werbung und Aussagen von Unternehmen, die ihre Produkte als umweltfreundlich darstellen).
“Green Claims sollten inhaltlich stimmen, die Versprechen der Brands sollten transparent und überprüfbar sein. Ansonsten ist die Reputation in Gefahr und Geldstrafen drohen”, warnt Dr. Katja Middelhoff.
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