Muskelzerrungen, Gelenkschmerzen, Wirbelblockaden: Wer regelmäßig Sport treibt und seine Fitness trainiert, ist vor Verletzungen nicht gefeit. Einmal nicht richtig aufgewärmt oder bei den Übungen unkonzentriert gewesen, schon ist es passiert. Nachdem der Schaden zunächst vom Orthopäden begutachtet worden ist, führt der Weg in vielen Fällen zum Physiotherapeuten. Je nach Art der Verletzung wendet dieser nun Krankengymnastik, manuelle Therapie oder Massagen an, um den lädierten Bewegungsapparat wieder in Form zu bringen. Doch was sind eigentlich die klassischen Sportverletzungen und wie sieht die Behandlung im Einzelnen aus?
Ein gefürchteter Klassiker unter den Sportverletzungen ist der Meniskusschaden. Die Menisken sind zwei ringförmige Knorpel im Kniegelenk und werden in Außen- und Innenmeniskus unterteilt. Sie dienen als eine Art Stoßdämpfer und puffern Krafteinwirkungen zwischen Ober- und Unterschenkelknochen ab. Vor allem bei Laufsportarten mit ruckartigen Richtungswechseln wie Fußball, Volleyball oder Handball, aber auch bei Dreh-Stürzen, wie sie häufig im Wintersport vorkommen, kann es zu einem Knorpelschaden kommen.
Nachdem per Röntgenbild oder Kernspintomographie (MRT) eine konkrete Diagnose gestellt worden ist, geht es, je nach Art der Verletzung, entweder auf den OP-Tisch oder gleich in die Hände des Physiotherapeuten. Dieser versucht, in der sogenannten konservativen Therapie zunächst das gereizte und häufig entzündete Gewebe um die Menisken herum zu beruhigen. Hier kommen zumeist Lymphdrainagen und Mobilisationstechniken zum Einsatz. Ist die Entzündung abgeklungen und das Knie wieder schmerzfrei zu bewegen, helfen Krafttraining, Muskelaufbau- und Stabilisationsübungen, um das Knie wieder voll einsatzfähig zu machen.
In jedem Knie befinden sich ein vorderes und ein hinteres Kreuzband. Ihre Aufgabe es ist, Schienbein- und Oberschenkelknochen zu stabilisieren. Im Gegensatz zu Schäden an den Menisken, die sich häufig auch mittels konservativer Therapie behandeln lassen, hilft bei einem vollständigen Kreuzbandriss meist nur die Operation. Aufschluss über die Art der Verletzung liefert auch hier zunächst die Kernspintomographie oder Röntgenaufnahme.
Liegt lediglich ein Kreuzbandanriss vor, kann der Physiotherapeut zunächst versuchen, mit Hilfe einer Kältetherapie die Schwellung zu lindern. Dabei werden Eisgüsse oder kalte Bäder angewendet. Ist die Schwellung zurückgegangen, stehen auch hier Mobilisation sowie Muskelaufbau und Krafttraining auf dem Programm, um die Stabilität des Knies wieder herzustellen.
Bei einem vollständigen Kreuzbandriss wird in der Regel operiert, sobald die Schwellung etwas abgeklungen ist. Hier spielen auch Gesundheit, Alter und Aktivitätsgrad des Patienten eine entscheidende Rolle. Einem jungen Sportler wird dabei wesentlich eher zu einer Operation geraten, da die dauerhafte Instabilität nicht nur zu Leistungseinbußen im Training, sondern auch zu frühzeitiger Arthrose führen kann. Nach der OP wird mittels Mobilisationsübungen, Muskelaufbau- und Krafttraining versucht, das Ausgangsniveau wieder herzustellen.
Vor allem das Sprunggelenk ist äußerst anfällig für Bänderrisse. Ursache einer Bänderruptur ist häufig das starke Umknicken eines Fußes, bei dem die Bänder überdehnt werden und im schlimmsten Fall reißen. Insbesondere bei Sprungsportarten wie Volleyball, Basketball oder Turnen ist die Gefahr groß, bei einer unkontrollierten Landung umzuknicken.
Typisch für einen Bänderriss ist ein schnell eintretender, heftiger Schmerz in Kombination mit einer starken Schwellung. Bevor der Physiotherapeut weitere Maßnahmen einleiten und mit der Mobilisation beginnen kann, ist es daher zunächst wichtig, die Schwellung zu reduzieren. Hier gilt die sogenannte PECH-Regel: Pause, Eis, Compression, Hochlagern). Solange passive Strukturen wie Knochen oder Knorpel unverletzt geblieben sind, ist eine Operation in den meisten Fällen nicht notwendig. Ist der Fuß wieder schmerzfrei zu bewegen, wird auch hier mit Krankengymnastik in Form von Mobilisation und Krafttraining begonnen. Zudem empfiehlt es sich, für eine gewisse Zeit eine medizinische Stützschiene zu tragen, um ein erneutes Umknicken zu verhindern.
Das Auftreten eines Muskelfaserrisses hängt sehr stark von der ausgeübten Sportart ab. Sind beispielsweise bei Laufsportarten oftmals Quadriceps und Wadenmuskel betroffen, kommt es beim Fitness- und Krafttraining häufig in Bizeps und Brustmuskulatur zu Faserrissen. Als Sofortmaßnahme empfiehlt es sich, die betroffene Stelle zu kühlen - so können Schwellungen und Blutergüsse reduziert werden. Zwar heilt ein Muskelfaserriss in den meisten Fällen von alleine, verschiedene physiktherapeutische Maßnahmen können den Genesungsprozess jedoch beschleunigen. Besonders geeignet sind hierfür Übungen, die die Muskelspannung herabsetzen, Lymphdrainage, sowie eine Reizstromtherapie.
Also bedenken Sie. Nicht bei jeder Sportverletzung müssen Sie sofort auf den OP-Tisch. Oft kann auch Physiotherapie helfen.
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