Spinning ohne Musik? Für viele eingefleischte Indoor-Radler ist das nur schwer vorstellbar. Schließlich können die richtigen Beats eine echte Unterstützung sein, wenn man im Sattel mal wieder so richtig die Zähne zusammen beißen muss.
Schon Spinning-Erfinder Jonathan „Jonny G“ Goldberg erkannte während seiner ersten Trainingsstunden auf dem Indoor-Bike die Vorteile von Musik beim Training: Mit dem passenden Sound im Ohr konnten er und seine Trainingspartner länger und intensiver in die Pedalen treten, so dass Spinning und Musik fortan untrennbar zusammen gehörten.
Eine Faustregel vorab: Spinning-Songs sollten sich im Bereich von 120 bis 150 Beats pro Minute (BpM) bewegen, um im Takt mittreten zu können. Wollen Sie lieber zu hohen Widerständen strampeln, bieten sich Songs mit deutlich weniger BpM an. (Eine Vorschlags-Playlist finden Sie am Ende dieses Artikels.)
Doch motiviert die Musik wirklich oder ist alles eher Einbildung? Und welche Kriterien machen den perfekten Spinning-Sound eigentlich aus?
Die Wissenschaft spricht der musikalischen Untermalung beim Training eine motivierende Wirkung zu. So konnte der Sportmediziner Marcelo Bigliassi gemeinsam mit seinen Kollegen nachweisen, dass Musik sogar schon vor Beginn der Trainingseinheit eine positive Wirkung entfaltet. Bei den für die Studie getesteten Läufern verflog die gefühlte Müdigkeit dank Musik, schon bevor sie auf die Strecke gegangen waren.
Erklären lässt sich dieser Effekt durch die anregende Wirkung der Töne auf das gesamte menschliche Nervensystem. Befand sich der Körper eben noch im Ruhezustand und war mit Regeneration und Verdauung beschäftigt, sorgt der passende Sound nun für eine Beschleunigung der Herzfrequenz und eine vermehrte Adrenalin-Ausschüttung.
Überträgt man die Ergebnisse der im „Journal of Strength and Conditioning Research“ veröffentlichten Studie auf den Fitness-Bereich, lässt sich annehmen: Es ist erst die Musik, die den Ausdauer-Athleten für das Spinning bereit macht.
Auch während des Spinnings hat Musik einen messbaren Effekt auf unsere Leistungsfähigkeit. Sie wirkt sich fördernd aus, die Leistungskurve steigt. Eine der Ursachen ist, dass unser Gehirn mit angenehmen Klängen positive Gefühle assoziiert, was eine erhöhte Freisetzung von Endorphinen zur Folge hat. Diese sorgen dafür, dass sich unsere Schmerz-Toleranz erhöht und wir Symptome wie Erschöpfung und Muskelschmerzen weniger stark wahrnehmen. Mit zunehmender Belastung gewinnen die körperlichen Symptome allerdings wieder die Oberhand.
Der Trainierende kommt also nicht umhin, sich wieder selbst zu motivieren, um die Anstrengung auf dem Bike zu ertragen.
Grundsätzlich gilt: Die eigenen Lieblingslieder sind am besten geeignet, um auf dem Spinning-Bike so richtig Gas zu geben. Unsere persönlichen Top-Songs lassen nämlich besonders positive Assoziationen in uns aufkommen, was uns eine extra Ladung Glückshormone beschert.
Aber auch sonst gibt es bei der Auswahl der richtigen Spinning-Musik ein paar Dinge zu beachten. So kommt es beispielsweise darauf an, wie man trainiert: Lange Ausdauerfahrten für Kondition und Herz-Gesundheit, knackige Sprints für die Kraftausdauer oder abwechslungsreiches Intervall-Training?
Nicht jeder Beat ist für jede Methode geeignet. Als Faustregel gilt jedoch, dass sich die Songs im Bereich von 120 bis 150 Beats pro Minute (BpM) bewegen sollten, um im Takt der Musik strampeln zu können. Songs mit deutlich weniger BpM sind in erster Linie für besonders hohe Widerstände geeignet. Damit die nächste Runde im Sattel ein voller Erfolg wird, gibt es hier noch eine kurze Top-Spinning-Playlist für ein abwechslungsreiches Intervall-Workout.
Justin Bieber feat. Ludacris - „All Around the World“ (130 BPM)
Swedish House Mafia & John Martin - „Don't You Worry Child“ (128 BPM)
One Republic - „I lived“ (120 BpM)
Fritz Kalkbrenner - „Wes“ (125 BpM)
LMFAO - „Party Rock Anthem“ ( 130 BpM)
Empire of the Sun - „Half Mast“ (127 BpM)
Faithless - „Insomnia“ (132 BpM)
Ebenfalls geeignet: Skrillex & Sirah - „Bangarang“ (109 BPM), Maroon 5 – „This Love“ (95 BpM) und Alex Claire - „Treading Water“ (180 BpM).
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