Colin Kaepernick

Vom Quarterback zur Civil-Rights-Ikone

Colin Kaepernick zeigt früh sportliches Talent, spielt als Kind und Jugendlicher Basketball, Baseball und American Football. Ursprünglich strebt er eine Baseball-Karriere an, entscheidet sich jedoch in seinen frühen Zwanzigern für Football. Eine gute Entscheidung, stellt er doch bereits während seiner Zeit als Quarterback für das „Wolf Pack“ der University of Nevada Rekorde auf. Seine Profikarriere beginnt er 2011 bei den San Francisco 49ers, mit denen er 2012 im Super Bowl und 2013 im NFC Championship Game steht.

Neben seinen sportlichen Leistungen ist Kaepernick aber vor allem für sein Engagement gegen Rassismus und für die Black-Lives-Matter-Bewegung bekannt. Bei Trainingsspielen 2016 blieb er zunächst während der Nationalhymne sitzen, am 1. September 2016 kniete er während der Hymne, um gegen systemische Unterdrückung und Polizeigewalt in den USA zu protestieren. Diese Aktion inspirierte viele andere Sportler*innen, hatte aber auch Konsequenzen: Kaepernick wurde aus dem Team entlassen und konnte bis heute nicht in die NFL zurückkehren. Doch Colin Kaepernick lässt sich nicht unterkriegen: Auch abseits des Football-Feldes kämpft er weiter gegen die Unterdrückung von People of Color und setzt sich unermüdlich für Gerechtigkeit, Gleichberechtigung und Integrität ein.

Headliner Colin Kaepernick im Gespräch auf der Main Stage der ISPO Munich 2023.
Bildcredit:
Messe München GmbH

Hero Momente

Solidarität und Vorbildfunktion nicht nur für das eigene Team, sondern auch für Spieler anderer NFL-Teams, für Athlet*innen anderer Sportarten, national und international. Unterstützung durch Präsident Barack Obama. Kritik durch Präsidentschaftskandidat Donald Trump. Colin Kaepernicks „Taking a Knee“ und sein Protest für Gleichberechtigung und gegen Polizeigewalt erregten weltweites Medieninteresse. Seine Aktionen schärften das Bewusstsein für die systemische Unterdrückung von People of Color in den USA, nicht nur im Bereich des Sports, sondern auch in der Gesellschaft.

Kaepernick, Sohn einer weißen Amerikanerin und eines Afroamerikaners, wurde bereits im Alter von fünf Wochen adoptiert. Dieser ungewöhnliche Start ins Leben, verbunden mit einem starken Willen, den er während seiner Schulzeit entwickelte und der ihn nachhaltig prägte, führte zu seinem ausgeprägten Gerechtigkeitssinn. Es ist selten, dass Sportler*innen ihre Profikarriere aufgeben, um sich aktivistisch zu engagieren. Kaepernick bildet hier eine Ausnahme. Er verfasst Kinder- und Jugendbücher, die sich mit der schwarzen Identität auseinandersetzen, engagiert sich politisch, produziert Dokumentarfilme, gründet eigene Organisationen und Initiativen und bleibt trotz heftiger Kritik unbeirrt. Dieser Einsatz zahlt sich aus, wie zahlreiche Auszeichnungen und sein Ansehen in der Gesellschaft belegen.

 

„The new era of sports is here, where athletes can drive impact at scale to bring about a more equitable world.“

New York Times Bestsellerautor

Als der fünfjährige Colin in der Schule ein Bild seiner Familie – er selbst neben seiner weißen Adoptivfamilie – malen muss, beeinflusst ihn das nachhaltig. So sehr, dass er als Erwachsener das Kinderbuch „I Color Myself Different“ schreibt. Das 2022 in Kaepernicks eigenem Verlag „Kaepernick Publishing“ erschienene Buch erzählt die Geschichte eines jungen Mädchens, das anders aussieht als ihre Freundinnen und Freunde. Mit der Zeit lernt sie, stolz auf ihre Hautfarbe zu sein. Das Buch vermittelt insbesondere schwarzen und farbigen Kindern Akzeptanz und Selbstliebe. 

Die 2023 erschienene Graphic Novel „Change the Game“ ist eine Fortsetzung dieses Engagements. Das Buch erzählt von verschiedenen Sportler*innen, die Hindernisse überwinden und ihren eigenen Weg zum Erfolg finden. Es inspiriert junge Leser*innen dazu, ihre Träume zu verfolgen, ungeachtet ihrer Herkunft oder äußeren Umstände.

Was macht Colin Kaepernick heute?

Kaepernicks Vertrag bei den San Francisco 49ers wurde Anfang 2017 nicht verlängert. Angebote aus anderen Ligen hat er bisher nicht angenommen, sondern hofft weiter auf eine Rückkehr in die NFL. Dafür trainiert der Quarterback nach wie vor an fünf bis sechs Tagen in der Woche. 

Den Großteil seiner Zeit widmet er jedoch seinem sozialen Engagement: Kaepernick gründete mehrere Organisationen und Unternehmen, ist ein bekanntes Gesicht im Kampf gegen soziale Ungerechtigkeit und Rassismus und setzt sich auch nach seinem Protest in der NFL weiterhin für Gleichberechtigung und Menschenrechte ein.

Eigene Stiftungen und Organisationen

Auch wenn seine Karriere als Profisportler aktuell pausiert, ist Colin Kaepernick nicht untätig: Bereits im Oktober 2016 gründete er die Organisation „Know Your Rights Camp“, die sich für soziale Gerechtigkeit einsetzt und Bildungsprogramme für Benachteiligte anbietet. Mit seinen Unternehmen „Kaepernick Media“ und „Kaepernick Publishing“ leistet er ebenfalls Aufklärungsarbeit zu den Themen Rassismus, Identität und Gerechtigkeit und gibt People of Color eine Stimme.

Auszeichnungen für soziales Engagement

Neben seinen eigenen Projekten ist Colin Kaepernick Ambassador des Conscience Award von Amnesty International. Außerdem gewann er zahlreiche Auszeichnungen:

  • 2016 nominierte ihn sein eigenes Team für den Len-Eshmont-Award der 49ers.
  • 2017 wurde er von der GQ zum „Citizen of the Year“ gekürt, gewann den Muhammad Ali Legacy Award der Sports Illustrated, den Eason Monroe Courageous Advocate Award der ACLU und den Puffin Prize for Creative Citizenship der Puffin Foundation. 
  • 2020 wurde ihm der „Ripple of Hope“-Award der Robert F. Kennedy Human Rights Organization verliehen. 

Netflix-Doku „Colin in Black & White“

Die sechsteilige Netflix-Doku „Colin in Black & White“, die 2021 erschien, wurde von Kaepernick selbst produziert und gewann zwei NAACP Image Awards. Sie beleuchtet Kaepernicks Jugendjahre und zeigt, wie er sich als junger Mann in einem überwiegend weißen Umfeld behaupten musste. Kaepernick selbst tritt in der Serie als Erzähler und Kommentator auf. 2023 erschien außerdem die dreiteilige, von Kaepernick produzierte Dokumentation „Killing County“ auf Hulu, die die Polizeigewalt in Bakersfield/Kalifornien thematisiert.

Kaepernick, Nike und Ben & Jerry's

Neben zahlreichen Auszeichnungen, Büchern und Film-Projekten gewann Kaepernick 2019 zusammen mit der Sportmarke Nike einen Emmy für „Dream Crazy“, eine Kampagne mit der Message: „Believe in something. Even if it means sacrificing everything.“

Der Eishersteller Ben & Jerry's würdigt Colin Kaepernick 2020 mit einer eigenen Sorte: Die Sorte „Change the Whirled“ ist Kaepernicks veganem Lebensstil entsprechend milchfrei und die Erlöse aus dem Verkauf kommen Colins Organisation „Know Your Rights Camp“ zugute.

Cover Story in der Men’s Health

„Dear Kaep, thank you. Thank you. Thank you.“ So beginnt der Brief von Pulitzer-Preis-Gewinner Mitchell S. Jackson an Colin Kaepernick in der Jubiläumsausgabe der Men’s Health am 3. Oktober 2023. Die Hommage an Kaepernick beschreibt seinen Weg vom NFL-Quarterback zur Bürgerrechtsikone, die Herausforderungen und Enttäuschungen, die Kaepernick zu meistern hatte und würdigt seinen unermüdlichen Einsatz im Kampf gegen Rassendiskriminierung und für Gerechtigkeit.

Colin Kaepernick in Zahlen
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Mal WAC Offensive Player of the Year
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Rushing Yards durch Quarterback (NFL-Rekord)
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Weitere Fakten zu Colin Kaepernick

Geburtstag:3. November 1987
Geburtsort:Milwaulkie, Wisconsin
Familie:Nessa Diab (Ehefrau), Sohn geboren (2022)
Sportliche Erfolge:2× WAC Offensive Player of the Year, NFL Rekorde: meiste Rushing Yards durch einen Quarterback in einem Spiel und einer Postseason
Verein:San Francisco 49ers (2011–2017)
Größe:193 cm
Ernährung:vegan
Instagram-Follower:3,5 Millionen

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