Nach dem Karriereende von Usain Bolt ist die Leichtathletik auf der Suche nach einem neuen Helden, der die vom Jamaikaner hinterlassene Lücke füllt. Noah Lyles ist selbstbewusst und zeigt sich angriffslustig: vor den Olympischen Spielen von Tokio sagt er, sein Ziel wären klar Gold über die 100 und 200 Meter. Zusätzlich sieht er die Weltrekordmarke von Bolt auf beiden Distanzen als übertreffbar an. Doch es kam anders – für die 100m qualifizierte sich Lyles nicht für Olympia, auf den 200m gewann er lediglich Bronze. Nach den Spielen von Tokio arbeitete Lyles weiter an seinen Träumen, und kommt diesen immer näher: Bei Olympia in Paris 2024 gewinnt Lyles auf den 100 Metern knapp Gold - doch der Weltrekord von Usain Bolt steht weiterhin. Es scheint aber nicht unmöglich, dass Lyles diesen auch noch für sich beansprucht. Seine Titelsammlung kann sich aber jetzt schon sehen lassen:
- Olympiasieger 2024 (100m)
- Olympiadritter 2020 (200m)
- 6x WM-Gold (100m, 3x 200m, 2x 4x100m)
- 4x Sieger in den Diamond League Finals (200m)
Im Jahr 2020 offenbarte Noah Lyles in einem Tweet, dass er an psychischen Problemen leide und daher Antidepressiva zu sich nehme, was „eine der besten Entscheidungen“ für ihn gewesen sei. Auch danach machte sich Lyles öffentlich für die Entstigmatisierung psychischer Krankheiten stark und sprach offen über seine Behandlung. „Ich habe einen Sporttherapeuten seit der High-School, als ich 16 war. Außerdem habe ich einen persönlichen Therapeuten, der mir bei Alltagssorgen hilft. Psychische Gesundheit ist sehr wichtig, und auch Familie und enge Freunde können in schlimmsten Zeiten eine große Hilfe sein.“
In Folge der Ermordung von George Floyd setzte auch Noah Lyles Zeichen im Sinne der Black Lives Matter Bewegung. Immer wieder, zuletzt bei den US-Meisterschaften im Vorfeld der Olympischen Spiele, tritt er mit einem schwarzen Handschuh in der Tradition der „Black Power“-Bewegung bei Wettkämpfen an. Vor dem 100m-Finale bei den US-Trials erhob er an der Startlinie seine Faust. „Wir sterben noch immer in den Straßen. Nur weil wir nicht mehr in den Nachrichten sprechen und Olympia vor der Tür steht, heißt das nicht, dass es nicht mehr passiert“, sagte er danach.
Noah Lyles’ zweite Heimat neben den Tartanbahnen der Welt ist das Musikstudio: Bereits ein gutes Dutzend Singles und EPs hat er zwischen 2018 und 2020 unter dem Namen „Nojo18“ schon veröffentlicht. Sein Stil: Rap im Stil von Kanye West. Den aktuellen Trap- und Mumble-Rap-Trend lässt Lyles dafür links liegen.
Seit seiner Kindheit leidet Lyles an Asthma. Um in Corona-Zeiten Kontakte zu vermeiden und trotzdem zu trainieren, wich er für sein tägliches Training auch deshalb oft auf Parkplätze aus. Doch für Lyles war Verzicht nichts Neues: Er wuchs mit seiner Mutter und seinem Bruder in einer Einraumwohnung auf, litt neben Asthma außerdem an ADHS und einer Lese- und Rechtschreibschwäche. Lyles selbst sagt, dass er vor allem deshalb mit immer wieder neuen Frisuren und extravaganten Outfits überrascht. „Für mich ist das sehr wichtig, es hilft mir, aus meinem Kopf zu kommen, was als jemand mit ADS und Depressionen und Angstzuständen ganz leicht passieren kann", sagt er. "Es hilft mir, ich selbst zu sein, es hilft mir, Spaß zu haben, es hilft mir, da rauszugehen und dem Publikum etwas zu geben, auf das es sich freuen kann.“
Mit 14 Jahren wurde Lyles klar, was sein Lebensziel werden würde: Als Leichtathlet bei den Olympischen Spielen antreten. Auslöser dafür war die von Star-Regisseur Danny Boyle (Trainspotting, Slumdog Millionaire) konzipierte Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele 2012 in London. “In diesem Moment hat es Klick gemacht”, erinnert sich Lyles: “Mein Bruder hat mich auf die Idee gebracht und so wurde es einer dieser Momente, an denen man denkt: ‚Das will ich machen‘, ehe man weiterdenkt: ‚Nein, Moment, das kann ich machen!‘ Daraus wurde dann ein: ‘Wir machen das!’”
Als größte Goldhoffnung der US-Leichtathletik hat Lyles gigantische Marken als Sponsoren und Partner für sich gewinnen können:
- Adidas
- Omega
- Coca-Cola
- Visa
- Xfinity
- Intel
- Red Bull
- Awards
- Bergsport
- Bike
- Fitness
- Health
- ISPO Beijing
- ISPO Munich
- ISPO Shanghai
- Running
- Brands
- Nachhaltigkeit
- Olympia
- Outdoor
- Promotion
- Sportbusiness
- Textrends
- Triathlon
- Wassersport
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- SportsTech
- OutDoor by ISPO
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