Julius Brink hat mit seinem Partner Jonas Reckermann Beachvolleyball-Geschichte geschrieben. Der heute 37-Jährige Brink wurde Weltmeister, Europameister und 2012 schließlich Olympiasieger in dem Strandsport.
Nach seinem Rücktritt ist er auch im Sport-Business aktiv und wird im Health- und Fitness-Bereich in der Halle A6 auf der ISPO Munich 2019 über seine Erfahrungen reden und Fitness-Tipps geben (Dienstag, 5.2., 11 Uhr). Wie danach auch der deutsche Sprint-Star Gina Lückenkemper und der 800-Meter-Olympiasieger Nils Schumann.
Vor seinem Auftritt erzählt der zuletzt im Januar von den AIDA-Cruises für eine Trainingstour in der Karibik gebuchte Brink im Gespräch mit ISPO.com, warum er neuerdings Skifahren und Boxen mag. Und warum er sich selbst manchmal wie eine „Couch Potatoe“ fühlt.
ISPO.com: Julius Brink, wie haben Olympiasieg, WM-Titel und andere internationale Erfolge Ihr Leben verändert?
Julius Brink: Ach, so sehr sehe ich da keine Veränderung. Ich glaub ich bin mir grundsätzlich treu geblieben und hab mein Leben so weitergelebt. Der Olympiasieg hat aber sicher Türen geöffnet, im beruflichen Sinne. Diese versuche ich zu durchschreiten.
Wie ist der Umstieg auf das Leben nach dem Sport gelungen? In welchen Bereichen sind Sie aktiv?
Ich musste meine Karriere ja leider recht abrupt beenden (wg. einer Hüftverletzung, d.Red.). Da gab es eine kurze Phase der Neuorientierung. Ich arbeite mittlerweile in vielen Bereichen. Ich halte Vorträge für Unternehmen und möchte sie anregen, von den Erfahrungen meiner Karriere zu profitieren. Im Bereich Beachvolleyball bin ich in der Produktion für das Red Bull Media House tätig und als Experte für Pro7Maxx in Deutschland auf der Techniker Beach Tour. Zudem habe ich ein paar Aufgaben als Berater im Sportbereich. Sehr bunt und vielfältig also.
Sportlerkollegen kritisieren die in Deutschland vergleichsweise nicht perfekten Rahmenbedingungen für Talentförderung und Leistungssport. Was könnte Ihrer Meinung nach besser laufen und woran mangelt es?
Diese Frage ist sicher schwer zu beantworten wenn man sich kurz halten will. Ich glaube, es ist eine Philosophiefrage, der wir uns stellen sollten. Wenn man sich vor Augen führt, welchen außerordentlichen Stellenwert Sport für eine Gesellschaft und auch deren Zukunft haben kann, insbesondere im Bereich Integration, Gesundheit, Vorsorge, dann sind wir in Deutschland derzeit sehr schlecht beraten, weil wir die Chance nicht nutzen.
Was bringt sie auf die ISPO Munich?
Ich denke, die Branche an sich. Sie ist in einem spannenden Entwicklung. Ich bin gern auf Messen, dort habe ich das Gefühl am Puls der Zeit zu sein.
Sie sind auf der Health- und Fitness-Bühne der ISPO Munich zu Gast. Welche Gesundheits- und Fitnesstipps haben Sie für sportliche Menschen und Couch Potatoes?
Teils fühle ich mich ja selbst wie eine. Es ist spannend, als nun ehemaliger Athlet selbst Sport in einer gesunden, ausgewogenen Menge treiben zu können. Ich denke, alles ist eine Frage des Anfangs. Ist der geschafft, dann geht vieles einfach von der Hand. Sport ist so vielseitig, so bunt. Ich glaube, dass in irgendeiner Sportart für jeden etwas dabei ist. Da bin ich mir sehr sicher.
Wie sieht im Vergleich Ihr tägliches Trainingspensum heute nach Ende der Karriere aus?
Deutlich anders. Ich probiere gerade wieder sehe viel aus. Derzeit macht mir Boxen und Ski fahren sehr viel Spaß. Sport ist für mich immer wieder faszinierend. Auch als Anfänger in vielen Bereichen.
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