Bike/29.10.2018

Diebstahlschutz und Politik entscheiden über Zukunft des Bikes

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Was sind die wichtigsten Entwicklungen in der Bike-Branche in den nächsten Jahren? Für viele Hersteller stehen die Trendthemen Digitalisierung und Vernetzung ganz vorne auf der Agenda. Aber auch Politik und Diebstahlschutz kommen entscheidende Rollen zu.

Der E-MTB-Sparte prognostiziert die Branche großes Wachstumspotenzial.
Der E-MTB-Sparte prognostiziert die Branche großes Wachstumspotenzial.

Der Absatz von Fahrrädern steigt seit Jahren in Deutschland, insbesondere E-Bikes verzeichnen hohe Verkaufszahlen. Doch nach wie vor liegen deutsche Städte weit hinter Fahrradhochburgen wie Kopenhagen oder Amsterdam zurück. Um das zu ändern, sieht die Bike-Branche vor allem die Politik in der Pflicht. „Das Fahrrad braucht keine Subventionen, bessere Rahmenbedingungen wären vollkommen ausreichend“, erläutert Tobias Hild, Gründer und Geschäftsführer von SQlab.

Die spannendsten E-Bike-Trends 2019 in Bildern

Vom 25. bis 27. Mai fanden in München die E Bike Days statt. ISPO.com war vor Ort und präsentiert die neuesten Trends der E-Bike-Szene in Bildern.
Das Ruff Cycles Ruffian Black verbindet Mobilität mit edlem Design. Nicht nur Harley-Davidson-Freunde dürften bei diesem geschwungenen Retro-Look auf ihre Kosten kommen.
Laut CMO Mark Ngauv interessiert das Ruffian „oft ältere Männer, die auch einen Oldtimer in der Garage stehen haben. Sie verlieben sich und wollen es sofort haben.“
Stefan Schlie (r.) war einst professioneller Trial-Fahrer, schwört inzwischen allerdings auf E-Bikes. Gerade für längere Offroad-Trips ist er großer Fan eines weiteren Trends: Zusatz-Akkus als Range Extender.
Haibike geht bei diesem Trend voran, hat bei einem Modell zum Beispiel die Möglichkeit, einen zweiten Akku am Unterrohr zu montieren. Macht 1000 Wh und ein doppelt langes E-Bike-Vergnügen. Auch beim ersten Akku sind die Schweinfurter um eine schicke Unterbringung im Rahmen bemüht.
Bosch setzt bei seinen E-Bike-Lösungen auf sein „Dual Battery“-System, das intelligent zwischen zwei Akkus umschaltet, die im Rahmen untergebracht sind.
E-Bikes werden immer variabler. So ist das Technologieunternehmen Continental eine Kooperation mit der spanischen Post eingegangen: Diese kann Sendungen nun mit Lastenrädern von Hersteller Bikelecing nachhaltiger und komfortabler liefern.
Bis zu 60 Kilometer sollen die E-Trikes mit einer Akku-Ladung zurücklegen können. In fünf spanischen Großstädten ist die Kooperation angelaufen.
Gute Nachrichten für Schaltmuffel: Inzwischen gibt es auch bequeme Automatikschaltungen auf dem E-Bike-Markt: Continental hat beispielsweise mit seinem 48 V eBike System den ersten 48V-Motor mit integriertem, stufenlosem Automatikgetriebe komplett in einer Antriebseinheit auf den Markt gebracht.
Shared Economy ist auch auf dem E-Bike-Markt angekommen. „Das ist ein echter Trend, schließlich wird das Umweltbewusstsein bei vielen Menschen immer größer. Inzwischen nutzen nicht nur Tourismus-Regionen die Mietangebote, sondern zunehmend auch Universitäten oder Firmen“, so Franziska Berger von Movelo. Auch als Fortbewegungsmittel innerhalb großer Firmengelände ist das kraft- und umweltschonende E-Bike Gold wert.
Vom 25. bis 27. Mai fanden in München die E Bike Days statt. ISPO.com war vor Ort und präsentiert die neuesten Trends der E-Bike-Szene in Bildern.
Das Ruff Cycles Ruffian Black verbindet Mobilität mit edlem Design. Nicht nur Harley-Davidson-Freunde dürften bei diesem geschwungenen Retro-Look auf ihre Kosten kommen.
Laut CMO Mark Ngauv interessiert das Ruffian „oft ältere Männer, die auch einen Oldtimer in der Garage stehen haben. Sie verlieben sich und wollen es sofort haben.“
Stefan Schlie (r.) war einst professioneller Trial-Fahrer, schwört inzwischen allerdings auf E-Bikes. Gerade für längere Offroad-Trips ist er großer Fan eines weiteren Trends: Zusatz-Akkus als Range Extender.
Haibike geht bei diesem Trend voran, hat bei einem Modell zum Beispiel die Möglichkeit, einen zweiten Akku am Unterrohr zu montieren. Macht 1000 Wh und ein doppelt langes E-Bike-Vergnügen. Auch beim ersten Akku sind die Schweinfurter um eine schicke Unterbringung im Rahmen bemüht.
Bosch setzt bei seinen E-Bike-Lösungen auf sein „Dual Battery“-System, das intelligent zwischen zwei Akkus umschaltet, die im Rahmen untergebracht sind.
E-Bikes werden immer variabler. So ist das Technologieunternehmen Continental eine Kooperation mit der spanischen Post eingegangen: Diese kann Sendungen nun mit Lastenrädern von Hersteller Bikelecing nachhaltiger und komfortabler liefern.
Bis zu 60 Kilometer sollen die E-Trikes mit einer Akku-Ladung zurücklegen können. In fünf spanischen Großstädten ist die Kooperation angelaufen.
Gute Nachrichten für Schaltmuffel: Inzwischen gibt es auch bequeme Automatikschaltungen auf dem E-Bike-Markt: Continental hat beispielsweise mit seinem 48 V eBike System den ersten 48V-Motor mit integriertem, stufenlosem Automatikgetriebe komplett in einer Antriebseinheit auf den Markt gebracht.
Shared Economy ist auch auf dem E-Bike-Markt angekommen. „Das ist ein echter Trend, schließlich wird das Umweltbewusstsein bei vielen Menschen immer größer. Inzwischen nutzen nicht nur Tourismus-Regionen die Mietangebote, sondern zunehmend auch Universitäten oder Firmen“, so Franziska Berger von Movelo. Auch als Fortbewegungsmittel innerhalb großer Firmengelände ist das kraft- und umweltschonende E-Bike Gold wert.

Auch Sandra Wolf, Geschäftsführerin von Riese & Müller, betont: „Fahrräder können noch individueller, noch vernetzter, noch alltagsorientierter, noch besser konstruiert und designt werden – den größten Bedarf an Weiterentwicklung sehen wir jedoch in den verbesserten Rahmenbedingungen für die Nutzung des Fahrrads allgemein. Das bedeutet, dass die städtische Infrastruktur verbessert oder überhaupt geschaffen wird, die eine ausgewogene Co-Existenz von Auto und Fahrrad beziehungsweise E-Bike ermöglicht.“ Vor allem im Bereich E-Bikes, die für Pendler eine echte Alternative zum Auto darstellen, brauche es klare Richtlinien und eine eindeutige Gesetzeslage.

Mehr Förderung für E-Cargo-Bikes?

Subventionen erachtet Wolf vor allem im Bereich E-Cargo-Bikes als sinnvoll. „Um die Anschaffung von E-Cargo-Bikes auf privater Ebene zu unterstützen, sind mehr Förderprogramme und größere Fördertöpfe nötig – dass die Nachfrage vorhanden ist, hat der überwältigende Zuspruch zur Kaufprämie in Berlin bewiesen.“ Auch Stefan Limbrunner, Geschäftsführer von KTM Fahrrad, fordert mehr Engagement von den Entscheidungsträgern: „Das E-Bike hätte noch viel mehr Chancen für die Gesellschaft, würde sich die Politik damit auseinandersetzen. Im Fahrrad- und Trekkingbereich, hier auch als Pendlerrad. Dazu immer stärker im Tourismus. Sowie als Urban-Mobility-Einkaufsrad.“

Das Rad der Zukunft: leicht, vernetzt, kompakt

Neben der Politik ist auch die Branche selbst gefordert, mit neuen und besseren Angeboten die Lust der Kunden aufs Rad zu steigern. Dabei stuft Maximilian Topp, PR-Koordinator Europe von Sram „neue Technologien, welche die Bikes schlanker, leichter und ausdauernder machen“ als am wichtigsten ein. „Das E-Bike muss leichter werden, kompakter, mit mehr Reichweite und einer stärkeren Vernetzung“, sagt auch Stefan Limbrunner: „Dazu Diebstahlschutz und Navigation und im Tourismus eine tadellose Wartung der benutzten E-Bikes.“ Das Thema Diebstahlschutz treibt viele Player in der Branche um, da genau dieser Punkt vor allem in Großstädten noch viele potenzielle Kunden vom Kauf eines teureren (E-)Bikes abhält. Daniel Gareus, Maketingchef bei Cosmic Sports, sieht deshalb zum Beispiel „NFC-verschließbare Schlösser“ als eine mögliche Lösung.

E-Bike: Innovationen im Antriebsbereich

Stefan Vollbach, CEO vom Premiumhersteller Simplon, setzt neben dem Diebstahlschutz noch andere Entwicklungs-Prioritäten: „Im Bereich multifunktionaler Produkte gibt es sicher noch Potenzial – genau wie im Bereich der Vernetzung und von aufgrund der Batterie möglicher Zusatzfeatures. Da werden sicher noch einige Innovationen kommen. Auch die Antriebe entwickeln sich – obwohl weitestgehend technisch ausgereift – noch weiter und allein dieses Jahr treten etliche neue Player im E-Antriebsbereich auf die Bühne.“ Die weitere Erhöhung und Flexibilisierung der Akkus gehört ebenfalls zu den am häufigsten genannten Zukunftstrends. „Für unsere Kunden hat die eigene Einstellbarkeit der Unterstützungsstufen derzeit die höchste Priorität“, sagt Maud von Hoff, Brand Managerin bei Rotwild.

E-Bike wird sich im Design traditionellem Fahrrad angleichen

Tamara Winograd, Leiterin Marketing und Kommunikation bei Bosch eBike Systems, ist überzeugt, dass sich die Pedelecs der Zukunft in Formsprache und Design nur noch marginal vom traditionellen Fahrrad unterscheiden werden: „Antrieb und Akku werden bis dahin noch kompakter, leichter und mehr und mehr in das Rahmendesign integriert. Weitere Funktionen am Pedelec wie etwa Licht, Schaltung, Dämpfer und Navigation können in Zukunft weiter elektrifiziert werden.“

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