Bike/24.10.2018

Umfrage: Das E-Bike wird zum Auto-Ersatz

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Der E-Bike-Boom hat gerade erst begonnen – davon sind die wichtigsten Player der Bike-Branche überzeugt. In der Umfrage von ISPO.com sehen sie das Elektrofahrrad als Auto-Ersatz und rechnen vor allem in zwei Sparten mit enormen Wachstum. 

E-Cargo-Bikes könnten in der Stadt das Auto ersetzen.
E-Cargo-Bikes könnten in der Stadt das Auto ersetzen.

720.000 E-Bikes wurden allein im vergangenen Jahr in Deutschland verkauft. Und die Millionenmarke wird in Kürze fallen. „Zum jetzigen Zeitpunkt sind knapp fünf Prozent der rund 73 Millionen Fahrräder im Bestand E-Bikes. Wir halten es für realistisch, dass bereits in zehn Jahren jedes zweite neu verkaufte Fahrrad in europäischen Kernmärkten ein E-Bike sein wird“, sagt Tamara Winograd, Leiterin Marketing und Kommunikation beim Antriebs-Spezialisten Bosch eBike Systems, zu ISPO.com.

Sie fasst die in einer Marktstudie bestätigten wichtigsten Zukunftstrends zum Thema Elektrofahrrad zusammen: „Mehr als die Hälfte der Deutschen erachtet ‚Räder mit elektrischem Rückenwind‘ als eine gute Alternative zum Auto. So findet das E-Bike auch verstärkt Einsatz bei Pendlern. Ebenso nimmt die Nachfrage im Bereich elektrifizierter Lasten- und Cargoräder zu, die für den gewerblichen Lieferverkehr eine umweltfreundliche und platzsparende Alternative bieten.“

E-MTB als „SUV“ der Bike-Branche

„Das am stärksten wachsende Segment innerhalb des E-Bike-Marktes stellen die E-Mountainbikes dar“, fügt Winograd hinzu. Der Grund? E-MTB’s seien „vergleichbar mit dem SUV im Auto-Bereich, nur dass die Räder nicht nur schick und cool sind, sondern im Vergleich zum SUV auch noch Sinn machen.“ Das sagt Tobias Hild, Gründer und Geschäftsführer von SQlab. Er ist überzeugt: „Der steigende Absatz von E-Bikes wird zu Lasten vom Auto gehen und das ist gut so.“ Schließlich bestätigen die Verkaufszahlen, dass die Menschen längst den Nutzen für die Umwelt und den persönlichen Mehrwert der Benutzung von E-Bikes erkannt haben.

E-Bike als umweltfreundlicher Auto-Ersatz

„Der E-Bike-Boom wird in den kommenden Jahren sicherlich anhalten. Schon alleine deshalb, weil das E-Bike für viele zeitgenössische Probleme wie Staus bzw. Feinstaub- und Schadstoffbelastung die beste, wenn nicht gar die einzige Lösung darstellt“, stellt Michael Wild, Leiter Marketing & PR von Paul Lange & Co, fest. Das E-Bike sei also gar nicht in erster Linie als Konkurrenz zum klassischen Fahrrad zu betrachten, sondern vielmehr als Auto-Ersatz.

E-Bike-Boom bringt Nicht-Radfahrer aufs Bike

„Das E-Bike schließt die Lücke zwischen Auto und Fahrrad. Für eine zukunftsfähige, weil nachhaltige Mobilität muss das E-Bike aber noch mehr leisten – es muss ein Auto auch ersetzen können. Da sehen wir definitiv das größte E-Potenzial bei den HS- und den E-Cargo-Bikes, bei Letzteren vorrangig im urbanen Raum“, fügt Dr. Sandra Wolf, Geschäftsführerin vom E-Bike-Spezialisten Riese & Müller, hinzu. All diese Entwicklungen sorgen dafür, dass immer mehr Menschen das Zweirad für sich entdecken. Maximilian Topp, PR-Koordinator von Sram: „Ein ganz toller Effekt des E-Bike- Booms ist, dass wir eine große Zahl von Nicht-Radfahrern auf das Bike bringen und somit den Kundenstamm vergrößern.“

Diebstahl und hohes Gewicht der E-Bikes sind weiterhin Herausforderungen

Damit die Entwicklung weitergeht, sieht Stefan Vollbach als CEO von Simplon auch die Tüftler aus der Branche gefordert: „In den Metropolen ist die Diebstahlgefahr für teure Räder noch ein begrenzender Faktor, jedoch werden ja hier – wie zum Beispiel mit unserem GPS-Ortungs- und Anti-Diebstahlsystem im Silkcarbon Neodrive Model – schon recht gute Lösungen angeboten, die wesentlich zum Diebstahlschutz beitragen.“ Zudem müsse man weiter an einer Senkung des Gewichts von E-Bikes arbeiten, speziell im Rennrad-Bereich.

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