Der Ukraine-Krieg ist eine humanitäre Katastrophe. Hunderte Zivilisten sind nach UN-Angaben allein in der ersten Woche seit der russischen Invasion ums Leben gekommen. Das UN-Flüchtlingskommissariat UNHCR spricht von bislang mehr als 1,5 Millionen Flüchtlingen. Unzählige Menschen mussten ihr Hab und Gut auf der Flucht vor dem Krieg zurücklassen.
Ihnen in der Not zu helfen ist das Ziel mehrerer Initiativen, die die Sport- und Outdoor-Branche in den vergangenen Tagen angestoßen hat. Wir stellen sie vor und zeigen, wie du mithelfen kannst.
Unter dem Motto Sport4Ukraine haben sich Verbände, Marken, Händler, Verlage und weitere Teilnehmer der Sportbranche zusammengeschlossen, um die Menschen in der Ukraine zu unterstützen. Im Kernteam beteiligt sind unter anderem OUTTRA, Sport2000, der VDS, Vaude, Ortlieb, P.A.C. und Dynafit.
Initiiert wurde der Spendenaufruf von Siegbert Müller, Gründer und Geschäftsführer von OUTTRA. Die Vision: „Wir möchten die Folgen des Ukrainekrieges für die Menschen lindern und zeigen, dass wir als Sport-Branche zusammen etwas bewegen können.“
Sie alle rufen zu Spenden an das UNHCR, das Rote Kreuz, Save the Children und weitere gemeinnützige Organisationen auf – und verdoppeln den Spendenbetrag anschließend aus eigenen Mitteln. So ist bislang ein Gesamtspendenbetrag von knapp 70.000 Euro zusammengekommen (Stand: 7. März 2022).
So kannst du helfen:
Um eine Spende von der Initiative verdoppeln zu lassen, sende deine Spendebestätigung von einer der unterstützten Organisationen an spende@outtra.com.
Mit einer Spende von mindestens 1.000 Euro und einer Anfrage an spende@outtra.com oder telefonisch via +49 711 505 14 300 kannst du mit deiner Marke Teil des Kernteams werden und Gutes tun.
Als Verband der europäischen Outdoor-Industrie ruft die European Outdoor Group alle Outdoor-Marken auf, sie bei ihrer humanitären Unterstützung für die Opfer des Ukraine-Krieges zu unterstützen. Koordiniert von der Polish Outdoor Group vor Ort sowie mit Hilfe der Scandinavian Outdoor Group versorgt die EOG Flüchtlinge mit Outdoor-Bekleidung.
„Wir können unsere Mitglieder und die gesamte Branche aktivieren, um den unschuldigen Zivilisten, die von diesen Ereignissen betroffen sind, zu helfen“, so die EOG in einem Statement. „Unsere Branche ist auf die Entwicklung, Herstellung und Produktion von Ausrüstungen spezialisiert, die Menschen unter schwierigsten Bedingungen hilft, und wir können jetzt aktiv werden, um Hilfe zu leisten.“
Vor Ort koordinieren Piotr Turkot von der Polish Outdoor Group sowie die Outdoor-Marke KEEN über ihren polnischen Vertriebshändler die humanitäre Hilfe.
Zudem organisiert die POG in Zusammenarbeit mit der NGO Borderlands in Needs und dem ukrainischen Bergsteiger Nikita Balabonow Hilfslieferungen für Menschen in der Ukraine, die das Land nicht verlassen können oder wollen. Da hierfür die Lagerbestände an Hilfsgütern knapp werden, ruft die POG die Sport- und Outdoor-Community dringend zu Sachspenden auf.
Insbesondere benötigt werden:
- Schlafsäcke (dringend)
- Taschen- und Stirnlampen
- Powerbanks oder Solarladestationen
- Matratzen
- Schlafmatten
- Thermo-Unterwäsche
- Socken
- Handschuhe
- Sturmhauben (Strickware)
- Notfalldecken (NRC-Folie
- Erste-Hilfe-Sets
- Hand-und Fußwärmer
- Knieschützer
- schnell trocknende Handtücher
- mobile Wasseraufbereitungsanlagen
- Kocher
Zudem werden dringend Sachspenden für nach Polen evakuierte ukrainische Waisenkinder benötigt. Hierbei vor allem:
- Jacken
- Sweatshirts
- Turnhosen
- Schuhe
- Unterwäsche
- Socken
- Pyjamas
- Rucksäcke
- Schlafsäcke
- Klappbetten
- Matratzen
- schnell trocknende Handtücher
So kannst du helfen:
Wenn du oder dein Outdoor-Unternehmen ebenfalls Sachspenden beisteuern möchten, kannst du hier Kontakt aufnehmen:
- Polish Outdoor Group: joanna.biernacka@pog.org.pl und pt@4outdoor.pl
- EOG: info@europeanoutdoorgroup.com
- Scandinavian Outdoor Group: david@scandinavianoutdoorgroup.com
- KEEN: Jeroen.meijer@keenfootwear.com
Bis zum 6. März hat das Bundesinnenministerium mehr als 37.000 Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine in Deutschland registriert. In den kommenden Wochen dürften die Zahlen weiter stark ansteigen. Um diesen Menschen eine möglichst schnelle Integration anzubieten, hat die Pro-Bono-Initiative Händler helfen Händler mit Job Aid Ukraine eine kostenlose zentrale Jobplattform für Menschen aus der Ukraine entwickelt.
„Alle Unternehmen, Händler, Hersteller, Gastronomen, landwirtschaftliche Betriebe, Pflege-Unternehmen etc. können hier kostenlos Jobs einstellen und Menschen aus der Ukraine diese dort finden“, sagt Mitinitiator Marcus Diekmann, Geschäftsführer IB Company bei Peek & Cloppenburg und Gesellschafter des Fahrradhändlers Rose Bike.
Bereits jetzt gibt es auf der Plattform hunderte von Stellenanzeigen in Deutschland und der ganzen Welt auf Englisch und Ukrainisch. Zudem bietet die Plattform die wichtigsten Informationen für Menschen aus der Ukraine zur Arbeit in Deutschland oder anderen EU-Staaten an.
„Es ist überwältigend, welch wahnsinnige Solidarität wir aus allen Unternehmen bekommen, die wir ansprechen“, so Diekmann. So kümmert sich die Rechtsanwaltskanzlei Kliemt unentgeltlich um die rechtlichen Fragen von Flüchtlingen.
So kannst du helfen:
Dein Unternehmen ist auf der Suche nach Unterstützung? Dann poste eine Stellenanzeige auf Englisch und Ukrainisch auf Job Aid Ukraine.
Die Outdoor-Marke KEEN stellt Mittel in Höhe von 50.000 Euro für Geld- und Sachspenden zugunsten von Kriegsflüchtlingen aus der Ukraine bereit. Monetäre Spenden gehen an das Rote Kreuz und Global Giving.
Zudem versorgt KEEN über seine örtlichen Vertriebspartner MM Sport und Outdoor Concept in Polen und Tschechien ukrainische Flüchtlinge an den Grenzen zu Polen, der Slowakei und Ungarn mit Schuhen und weiteren lebenswichtigen Gütern.
So kannst du helfen:
KEEN ruft alle dazu auf, an den Global Giving Ukraine Crisis Relief Fund zu spenden. Die Mittel werden zur Verfügungstellung von sauberem Wasser, Nahrung und Unterkünften sowie für medizinische und wirtschaftliche Hilfe sowie zur Unterstützung des langfristigen Wiederaufbaus verwendet.
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