Als ehemaliger Soldat und Mitglied einer Eliteeinheit der britischen Royal Navy kennt Nirmal Purja die Gefahren eines Krieges. Der nepalesische Bergsteiger hat Freund*innen auf beiden Seiten, wie er kürzlich in seinem Instagram-Post schrieb: „Ich habe Freunde in der Ukraine, und ich habe Russland bei vielen Gelegenheiten besucht, als ich auf dem Elbrus kletterte und Bergführer war. Meine Gedanken sind bei allen, die in diesen Konflikt verwickelt sind – ich hoffe, dass der Frieden siegt und dieser Konflikt schnell beendet werden kann.“ Und sendet seinen Appell in die Welt: „HOPE – Wir alle sollten den Frieden und die Liebe niemals aufgeben.“
„Sie brauchen jetzt wirklich unsere Unterstützung.“ Mit diesen Worten bittet Adam Ondra um Hilfe in aller Welt. Der erfolgreiche Sportkletterer ist gebürtiger Tscheche, und lässt tief in sein Herz blicken. Er habe immer gedacht, dass er in einem Land lebe, in dem alle Kriege in der Welt weit weg seien oder der Vergangenheit angehörten. Und doch: „Leider wütet der Krieg nicht weit von den tschechischen Grenzen entfernt und sogar näher an den slowakischen Grenzen.“ Der 29-Jährige ruft deshalb dazu auf, die Menschen in Not zu unterstützen, und bittet um Spenden für eine Organisation (@clovek_v_tisni), die nach seinen Worten der vom Krieg gezeichneten ukrainischen Bevölkerung schnell helfen kann.
Deutliche Worte zum Krieg in der Ukraine findet die ehemalige Biathletin und Skilangläuferin Miriam Neureuther auf Instagram: „Sie verlieren Alles nur weil EIN Mann denkt er muss durchdrehen.“ Und weiter: „Einfach nur unfassbar was gerade passiert! Es zerreißt einem das Herz.“ Die zweifache Mutter und Ehefrau von Felix Neureuther kann sicher gut nachvollziehen, wie sehr Frauen, Kinder und Männer leiden. Sie hoffe so sehr, dass „dieser Wahnsinn ganz ganz bald ein Ende findet und zwar ein Gutes für all die Menschen, die es gerade so schwer haben“ und fügt noch den Hashtag #weprayforukraine hinzu.
Als Spieler war der Ukrainer Andriy Shevchenko einer der besten Stürmer seiner Zeit. Inzwischen ist er als Trainer tätig. Nachdem Shevchenko die Ukraine im vergangenen Jahr zur EM geführt hatte, war er zuletzt beim italienischen Klub CFC Genua tätig.
An seine alten italienischen Fans richtete sich Shevchenko nun in einer Videobotschaft bei seinem Ex-Verein AC Mailand. Dort ruft er die Fans auf Italienisch zu einem Zeichen für den Frieden auf. „Die Ukraine will nur Frieden, denn Frieden ist grenzenlos. Was uns vereint ist stärker als das, was uns trennt. Lasst uns diesen Krieg zusammen aufhalten!“
Bereits in den Tagen zuvor hat Shevchenko auf seinen Social-Media-Profilen zu Frieden aufgerufen. In London ging er zudem für den Frieden demonstrieren.
Der Russe Daniil Medvedev ist die Nummer Eins der Tennis-Weltrangliste. Auf seinem Twitter-Account postete ein Statement für den Frieden auf Englisch und Russisch: „Heute möchte ich im Namen aller Kinder auf der Welt sprechen. Sie alle haben Träume, ihr Leben fängt gerade erst an, sie haben noch so viele schöne Erfahrungen vor sich. Deshalb möchte ich für den Frieden in der Welt bitten, für den Frieden zwischen den Ländern. Kinder werden mit innerem Vertrauen in die Welt geboren, sie glauben so sehr an alles, an Menschen, an Liebe, an Sicherheit, an Gerechtigkeit, an ihre Chancen im Leben. Lasst uns zusammen halten und ihnen zeigen, dass es wahr ist, denn jedes Kind sollte niemals aufhören zu träumen.“
Fußball-Superstar Robert Lewandowski vom FC Bayern München lief in der Bundesliga mit einer Armbinde in den ukrainischen Farben auf. Auf Twitter postete der Pole ein Bild davon mit dem Satz: „Als Sportler kann ich nicht so tun, als wäre nichts geschehen.“ Bereits zuvor befürwortete Lewandowski die Entscheidung des polnischen Fußballverbandes, nicht zum WM-Qualifikationsspiel gegen Russland im März antreten zu wollen.
Auch die russische Tennisspielerin Anastasia Pavlyuchenova stellte sich klar gegen den Krieg. „Ich habe Russland mein ganzes Leben lang repräsentiert. Das ist meine Heimat und mein Land. Aber jetzt lebe ich in kompletter Angst, so wie meine Freunde und Familie. Aber ich habe keine Angst davor, meine Position klar zu machen: Ich bin gegen Krieg und Gewalt“, schreibt die 30-Jährige.
„Persönliche Ambitionen oder politische Motive können Gewalt nicht rechtfertigen“, so Pavlyuchenkova weiter. „Das gefährdet nicht nur unsere Zukunft, sondern auch die unserer Kinder. Ich bin verwirrt und weiß nicht, wie ich in dieser Situation helfen kann. Ich bin nur eine Athletin, die Tennis spielt. Ich bin keine Politikerin, keine öffentliche Person, ich habe in diesen Dingen keine Erfahrung. Ich kann nur öffentlich den getroffenen Entscheidungen nicht zustimmen und offen darüber sprechen. Stoppt die Gewalt, stoppt den Krieg.“
Noch am Abend der Eskalation am 24. Februar protestierten die Mannschaften des FC Barcelona und des SSC Neapel vor ihrem Europa-League-Duell Seite an Seite gegen Krieg. Die Teams hielten ein Banner mit der Aufschrift „Stop War“ („Stoppt den Krieg“).
In unzähligen Fußballstadien weltweit protestierten Spieler*innen, Vereine und Fans in den vergangenen Tagen auf ähnliche Weise für den Frieden.
Der russische Tennisstar Andrey Rublev bezog beim ATP-Turnier in Dubai Stellung. Nach seinem Halbfinalsieg gegen Hubert Hurkacz schrieb Rublev mit einem Stift "No war please" („Bitte kein Krieg“) auf eine filmende TV-Kamera.
Bereits zuvor sprach sich der 24-Jährige auf einer Pressekonferenz für Frieden aus: „Man versteht, wie wichtig es ist, Frieden auf der Welt zu haben und einander zu respektieren, egal was passiert. Das Wichtigste ist: Wir müssen auf die Welt und aufeinander aufpassen.“
Die beiden ukrainischen NBA-Spieler Alex Len (Sacramento Kings) und Svi Mykhailiuk (Toronto Raptors) haben in den sozialen Medien ein gemeinsames Statement gegen den Krieg in ihrem Heimatland veröffentlicht.
„Eine große Tragödie hat unser liebes Heimatland Ukraine heimgesucht. Wir verurteilen den Krieg auf das Schärfste“, schrieben Len und Mykhailiuk. „Die Ukraine ist ein friedlicher, souveräner Staat, der von Menschen bewohnt wird, die über ihr eigenes Schicksal bestimmen wollen. Wir beten für unsere Familien, Freunde, Verwandten und alle Menschen, die sich auf dem Gebiet der Ukraine aufhalten. Wir hoffen, dass dieser schreckliche Krieg so bald wie möglich beendet wird. Liebe ukrainische Mitbürgerinnen und Mitbürger, halten Sie durch! Unsere Stärke liegt in der Einheit. Wir sind mit euch!“
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