Der Umsatz von Adidas ist im Jahr 2018 um acht Prozent auf 21,9 Milliarden Euro gestiegen. Beim Gewinn legt der Sportartikel-Riese sogar um 20 Prozent auf 1,7 Milliarden Euro zu. Das sind traumhafte Rekordzahlen für die Firma aus dem mittelfränkischen Herzogenaurach, die in Kürze ihr Firmenjubiläum feiern wird. Dementsprechend euphorisch war auch Vorstandschef Kasper Rorsted auf der Hauptversammlung: „Wir werden 70 Jahre alt, aber wir fühlen uns fit wie ein Turnschuh.“
In den Anfangszeiten bastelte Firmengründer Adi Dassler in der Waschküche seiner Mutter die ersten Turnschuhe zusammen. Inzwischen ist daraus ein globales Unternehmen mit 57.000 Mitarbeitern gewachsen, auf das „Adi Dassler stolz wäre“, so Rorsted. Der CEO hat sein Unternehmen auf Wachstum getrimmt, auch durch seine Digitalisierungs-Strategie. Und auch 2019 soll das Wachstum mit Erlös-Steigerungen um 5 bis 8 Prozent weitergehen und der Gewinn um 10 bis 14 Prozent nach oben schießen.
Kurz vor der Hauptversammlung hatte Adidas noch seine bereits seit 1998 laufende Vereinbarung als Ausstatter von Real Madrid bis 2028 verlängert. „Diese Vereinbarung wird uns helfen, unsere Mission zu erreichen, das beste Sportartikelunternehmen der Welt zu sein“, kommentierte Rorsted. Das zeigt, wohin es im Giganten-Duell der Sportartikel-Riesen mit Marktführer Nike gehen soll: Nach ganz oben. Und das gilt nicht nur für die sozialen Medien.
Dass der Wachstumspfad nicht ohne Hindernisse ist, wurde auf der Hauptversammlung aber auch deutlich. In Nordamerika, wo Adidas die größten Wachstumschancen sieht, gibt es Lieferengpässe. Deshalb werden sogar Waren per Flugzeug in die USA oder Kanada transportiert. Im Kernmarkt Europa verlor die Marke mit den drei Streifen bei stagnierendem Umsatz Marktanteile an die Rivalen Nike und Puma. Rorsted kündigte an, dass man wieder schneller auf Trends reagieren wolle. Deshalb stehen die Sportprodukte statt der Lifestyle-Linie wieder stärker im Fokus.
Ein Sorgenkind bleibt auch die Tochter Reebok, deren Wert in der Bilanz um 572 Millionen Euro nach unten korrigiert werden musste. Rorsted will wegen den Potenzialen im Fitnessmarkt trotzdem an der Marke festhalten, die 2018 in die Gewinnzone zurückgekehrt sei. Insgesamt sind die Aussichten rosig und auch die Aktionäre können zufrieden sein: Die Dividende steigt um 75 Cent auf 3,35 Euro je Anteil und der Aktienkurs ist über 30 Prozent auf ein neues Allzeithoch gestiegen.
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