Sportbusiness/01.02.2021

Corona ist kein Megatrend – aber ein Trendbeschleuniger

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Corona hat die Welt derzeit im Griff. Einen zukunftsweisenden Megatrend sieht Zukunftsforscher Tristan Horx bei der ISPO Munich Online 2021 darin aber nicht. Stattdessen hat er eine viel interessantere Entdeckung für die Zukunft der Unternehmen gemacht.

Tristan Horx (r.) sprach bei der ISPO Munich Online über Megatrends der Zukunft.
Zukunftsforscher Tristan Horx sprach auf der ISPO Munich Online über zukünftige Megatrends.

Der Sport wird auch in Zukunft die Menschen verbinden, das ist die gute Nachricht des Zukunftsforschers Tristan Horx in seiner Keynote am Eröffnungstag der ISPO Munich Online 2021. Sportlich zu bleiben, das zählt weiterhin für die Gesellschaft – erst recht während und nach der Corona-Zeit. Horx verschrieb sich in seiner Keynote daher auch dem Veranstaltungsmotto: „Sport ist stärker“.

Er kam dabei natürlich nicht umhin, das große Thema der aktuellen Monate in den Blick zu nehmen. Aber auch hier gab er von seinem Home-Office aus schnell Entwarnung. „Corona ist kein Megatrend“, unterstrich Horx, der für das Zukunftsinstitut forscht, das sein Vater Matthias gegründet hat. Es gilt als einer der einflussreichsten Think Tanks der europäischen Trend- und Zukunftsforschung.

Corona beschleunigt die Megatrends

Megatrends dauern schließlich 25 und mehr Jahre an, Corona stattdessen werde hoffentlich ein Unikum der Jahre 2020 und 2021 bleiben – schließlich gibt es ja nun auch schon einen Impfstoff. Viel interessanter sei für Horx aber an der Corona-Krise: „Es hat die Dynamik der Megatrends beschleunigt.“

12 Megatrends sieht Horx aktuell:

  • Individualisation
  • Gender Shift
  • Silver Society
  • Knowledge Culture
  • New Work
  • Health
  • Neo-Ecoology
  • Connectivity
  • Globalisation
  • Urbanisation
  • Mobility
  • Security

Während die Mobilität und die Verstädterung derzeit durch Corona gebremst werden, gibt es laut Zukunftsinstitut gerade auch fünf große Gewinner, die auch für die Sportbranche interessant sind: Ecology, Regional, Security, Connectivity und New Work. „Das dürfte Sie nicht überraschen, wenn Sie an die nächsten ISPO-Tage denken“, sagte Horx mit einem Lächeln.

Bildcredit:
Tristan Horx

„Fridays for Future“ als Vorreiter für die Regionalisierung

Gerade die „Fridays for Future“ imponieren Horx dabei als Vorreiter für die Zukunft. Denn während der Corona-Krise beobachtete er: „Plötzlich passierte alles, für das sie eintraten.“ Es wurde weniger gereist – und mehr vor Ort produziert, anders ging es manchmal gar nicht, als die Grenzen zwischen den Ländern verschlossen waren.

Natürlich werde Globalisierung weiterhin eine Rolle spielen – doch der Fokus auf die Region nehme auch und gerade in solch global herausfordernden Zeiten zu: „GloCal“ nannte Horx daher die Mischung, die die Zukunft bestimmen könnte. Ähnlich wie der Mix „Freemium“ (Free und Premium), es bedinge sich beides. Denn: „Trends sind eine Richtung, keine lineare Projektion. Zukunft ist die Ambivalenz“, sagt Horx.

Beim Thema New Work findet er: „Work-Life-Balance is tot. Willkommen zur Work-Life-Blending (Mischung)!“ Die Zukunft könnte hier daher „Workation“ bereithalten: „Eine Mischung aus Urlaub und Arbeit.“ Auch Horx selbst hat das schon erlebt – und es habe ihm sehr viel Spaß bereitet.

Der Schlüssel zum Erfolg für die Unternehmen ist nun, auch daraus wie in der Vergangenheit nun wieder kreative Ideen zu entwickeln. Denn die Ideen bleiben natürlich die Treiber der Sportbranche. Heute und in Zukunft.