„Kletteryoga ist ein Yoga-Stil, der gezielt auf die Bedürfnisse von Sportkletterern und Boulderern abgestimmt ist. Spezifische Asanas, Aufwärm-, Atem-, Koordinations- und Massagetechniken verbessern Beweglichkeit, Körperspannung, Koordination und Atmung und sorgen so für mehr Spaß beim Klettern“, erklärt Marius Beyer.
Der begeisterte Kletterer und zertifizierte Yoga-Lehrer praktiziert seit 2004 Yoga in verschiedenen Stilen und hat hieraus das Kletteryoga entwickelt. Auf der ISPO Body & Mind Stage präsentierte er bei der ISPO Munich 2019 seine innovative Sportart und versetzte mit dem menschlichen Kletterbaum das Publikum ins Staunen.
Das Training beginnt mit einem kurzen Warm-up, dass sich auf den ersten Blick nicht wesentlich vom normalen Yoga unterscheidet. Der Körper wird geschüttelt, gedehnt, verdreht und gebeugt. „Dabei sollte man darauf achten im Einklang mit der Atmung möglichst das gesamte Bewegungsspektrum des Körpers auszunutzen, um mögliche Blockaden aufzulösen“, erklärt Beyer.
Das sind die wichtigsten Aufwärmübungen im Überblick:
- Füße schulterbreit aufstellen und den gesamten Körper mit steigender Intensität durchschütteln
- Auf der Stelle laufen und dabei Oberkörper und Beine in die gegenläufige Richtung rotieren
- Mit der Hand ein imaginäres Tablett halten und dieses aus dem Handgelenk so weit wie möglich drehen
- Mit weit gespreizten Beinen so tief wie möglich in die Hocke gehen und die Knie abwechselnd soweit wir möglich Richtung Boden bewegen
Dann wird es ernst. Marius demonstriert mit seiner Partnerin Maren den „menschlichen Kletterbaum“. Es ist eine Übung, die mindestens so spektakulär wie anstrengend und nichts für Menschen mit Berührungsangst ist. Aufgabe des aktiven Kletterers ist es, seinen passiven Partner – möglichst ohne Bodenkontakt – einmal vollständig zu umklettern. Dabei gibt es zwei Varianten: die etwas einfachere horizontale Umrundung oder die spektakuläre Vertikale über den Kopf des Partners.
Doch Kletteryoga ist nicht nur spaßig, sondern erhöht auch die Beweglichkeit. Durch das Warm-up wird potenziellen Verletzungen vorgebeugt und kletterspezifische Dysbalancen und Verkürzungen werden ausgeglichen. Zudem können wichtige Prinzipien des Yoga wie Achtsamkeit in die Kletterpraxis integriert werden. „So wird man durch das Training nicht nur zum besseren Yogi, sondern auch zum erfolgreicheren Kletterer,“ sagt Marius Beyer.
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