Der Trinkrucksack sollte möglichst leicht und ergonomisch geformt sein, eng am Körper sitzen, ohne dass jedoch etwas einschneidet. Die Brustgurte, die ihn vorn fixieren, sollten entsprechend größenverstellbar und elastisch, sowie ausreichend gepolstert sein. Ein gut sitzender Rucksack wackelt nicht hin und her beim Laufen und darf auch nicht die Bewegungsabläufe beeinträchtigen. Der am Rücken anliegende Teil sollte gut belüftet sein.
Trinkblase oder Trinkflaschen?
Für viele ist eine Trinkblase mit Schlauch die optimale Lösung, die unkompliziertes Trinken auf dem Trail ermöglicht. Allerdings merkt man mitunter nicht rechtzeitig, wenn der Flüssigkeitsvorrat zuneige geht, auch ist es bei Wettkämpfen umständlicher, den Trinkrucksack aufzufüllen. Hier kann es praktisch sein, auch vorn eine Trinkflasche am Rucksack zu haben. Zahlreiche Läufer ziehen insgesamt die Lösung vor, Flaschen statt einer Trinkblase auf dem Trail dabei zu haben. Inzwischen gibt es diese Flaschen nicht nur in der unflexiblen Variante, sondern sogenannte Softlasks lassen sich, wenn sie leer sind, zusammenfalten.
Trinkschlauch vor dem Wettkampf testen!
Nachdem die Blase befüllt und der Schlauch in den noch leeren Rucksack eingesetzt wurde, drehen Sie den Rucksack einmal um und trinken so lange, bis die Luft vollständig aus der Blase entwichen ist. Das verhindert lautes Hin- und Herschwappen beim Laufen. Ohnehin ist es wichtig, den Trinkschlauch schon einmal zu testen, bevor Sie etwa in den Wettkampf starten. Ist etwas verklemmt und funktioniert nicht, wäre es ärgerlich, es erst unterwegs zu bemerken und dann aufwendig alles wieder auszupacken.
Zahn-Pflegetabletten für die Trinkblase
Und wo wir gerade bei Insider-Tipps sind: Für die Pflege einer Trinkblase und des Schlauchs eignen sich hervorragend Pflegetabletten für „Dritte Zähne“. Trinkblase halb füllen, durch Saugen am Schlauch für ein Vakuum sorgen und nach einer Viertelstunden Wirkungszeit mit klarem Wasser ausspülen. So beseitigen Sie nach mehrfacher Verwendung mögliche Bakterien.
Abnehmbare Taschen sind hilfreich
Gute Rucksäcke haben außer einem geräumigen Innenfach auch Außentaschen, die gut erreichbar sind, so dass Sie unterwegs bequem an wichtige Utensilien kommen, ohne jedes Mal den Rucksack auszuziehen. Durch Klettverschluss abnehmbare zusätzliche kleine Taschen sind hilfreich. Praktisch ist zudem eine Stockhalterung, die es Ihnen ermöglicht, Ihre Trekkingstöcke zu befestigen, wenn Sie sie über längere Strecken nicht benötigen.
Packliste: Was alles in den Trail-Rucksack gehört
Es gibt Laufrucksäcke in verschiedenen Größen. Was Sie benötigen, hängt sehr von der Länge der geplanten Tour, der Umgebung und den Witterungsbedingungen ab. Es gibt sicher Läufe, in denen ein kleiner Rucksack mit fünf Liter Gesamtvolumen oder auch nur ein Trinkgurt ausreichen, bei längeren Touren wird es aber wohl ein größeres Modell werden. Warme und Regenbekleidung, ein Erste-Hilfe-Set, Verpflegung und Getränke, Handy – diese Ausrüstung benötigt etwas Platz.
Noch ein Insider-Tipp: Packen Sie wichtige Gegenstände in Plastiktüten, bevor Sie sie im Rucksack verstauen, damit sie gegen Nässe geschützt sind. Günstige Lösung: Sehr bewährt haben sich kleine Zipper-Tüten, die eigentlich dazu gedacht sind, Lebensmittel einzufrieren. Sie sind in verschiedenen Größen erhältlich, verschließbar und wasserdicht.
Der Laufrucksack gehört in die Waschmaschine!
Und noch etwas: Auch der beste und teuerste Laufrucksack kann nur dann optimal genutzt werden, wenn Sie ihn klug packen. Überlegen Sie sich vor dem Lauf genau, was Sie sicher brauchen und was eher nur für Notfälle dabei ist, und packen Sie entsprechend. Es ist wirklich ärgerlich, wenn Sie erst lange herumwühlen müssen, Ihre Regenjacke suchen und inzwischen klitschnass werden. Handschuhe und Ärmlinge beispielsweise sollten auch rasch griffbereit sein, so dass Sie gar nicht erst anfangen zu frieren, während Sie Ihre Ausrüstung suchen. Wobei: Hektik kennen Trailrunner ja eigentlich nicht. Dann können Sie auch in aller Ruhe kramen ;-).
Der Rucksack wird irgendwann schmutzig und fängt an zu müffeln, das lässt sich kaum verhindern. Von einigen Herstellern heißt es, man dürfe den Rucksack nicht in der Maschine waschen. Ich habe mich bisher nicht daran gehalten und gute Erfahrungen damit gemacht. Natürlich müssen Trinkschlauch und –blase vorher entfernt werden, außerdem stecke ich den Rucksack in einen Kissenbezug, damit nichts hängen bleiben kann. Waschmittel für Funktionswäsche, 30 Grad – und heraus kommt ein gut riechender, sauberer Rucksack.
Der Beitrag ist erschienen im E-Book von Andrea Löw und Andreas Butz:
Offroad – Mehr als Laufen: Trailrunning - Bergmarathon – Landschaftsläufe
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Andrea Löw, Historikerin aus München, 43 Jahre alt, ist im Team der ASICS Frontrunner und liebt Trailrunning. In Running Camps bringt sie anderen die Leidenschaft für das Laufen in der Natur näher. Über ihre Laufabenteuer schreibt Andrea Löw u.a. auf ihrem Blog Running Happy. Auf Instagram kann man ihr unter @alrunninghappy folgen.
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