Joggen ohne Musik? Für viele Fitness-Sportler kommt das nicht in Frage. Ob hochintensiver zehn Kilometer-Lauf oder eine entspannte Runde um den Block - ohne MP3-Player und die passenden Kopfhörer im Ohr bleibt die Trainingskleidung immer häufiger unbenutzt. Es scheint einfach leichter zu sein, sich zu den Klängen der eigenen Lieblingsmusik so richtig zu verausgaben. Und dieses Gefühl trügt nicht, denn Studien belegen, dass sich die passende Musik positiv auf unsere Leistung auswirken kann. Doch nicht nur beim Joggen, sondern bereits davor.
Viele kennen das: Das Workout steht kurz bevor und man fühlt sich schlapp und träge. Das liegt vor allem an der sogenannten Vagotonie, bei der unser Körper vom vegetativen Nervensystem in eine Art Ruhezustand versetzt wird. Puls und Blutdruck sind heruntergefahren und der Körper ist anderweitig beschäftigt, meist mit der Verdauung und regenerativen Prozessen. Durch Musik wird unser System nun neu angeregt. Wir sind damit mental und physisch eher bereit, das anstehende Training aufzunehmen. Das bestätigt auch eine Studie mehrerer Sportwissenschaftler, unter anderem von Marcelo Bigliassi von der Brunel University in London, die 2015 im „Journal of Strength and Conditioning Research“ veröffentlicht wurde. Musik vor dem Training bedeutet demnach einen messbaren Zuwachs an Leistungsfähigkeit.
Auch während des Workouts sorgen die passenden Töne für eine erhöhte Leistungsbereitschaft. Die erwähnte Studie nimmt einen 5-Kilometer-Lauf als Beispiel und kam zu folgendem Ergebnis: Musik hat offenbar nur zu Beginn einen messbaren Effekt auf unsere Leistung. Beim Hören unserer Lieblingslieder verbindet das Gehirn zunächst positive Empfindungen oder Erinnerungen, unsere Stimmung hebt sich deutlich. Dank dieser Endorphin-Ausschüttung erhöht sich auch die Schmerztoleranz, sodass wir Anstrengungen weniger intensiv wahrnehmen. Die anfängliche Euphorie weicht im Laufe des Trainings jedoch den dominanteren körperlichen Symptomen. Nehmen Belastung und Intensität nämlich deutlich zu, legt unser Körper den Fokus wieder stärker auf die Erschöpfungssignale und der Einfluss der Musik nimmt ab.
Wie bereits erwähnt, spielen die persönlichen Vorlieben bei der Liederauswahl eine entscheidende Rolle. Nichtsdestotrotz möchten wir dir nachfolgend ein paar Lieder mitgeben, welche die passende Geschwindigkeit haben und dich zum Sport motivieren:
- Dire Straits - Sultans of swing
- Huey Lewis And The News: Hip to be square
- Ozzy Osbourne - I don't wanna stop
- Iggy Pop - The passenger
- Phil Collins - Sussudio
- One Republic - Counting Stars
Bei der Musik gilt: Einfach durchprobieren und schauen, was einen am meisten motiviert.
Eine Rolle spielt auch die Auswahl der Musik und deren Rhythmus. So ergab eine Studie der „California State University“ in Fullerton aus dem Jahr 2012, dass der Leistungszuwachs bei den Probanden deutlich höher war, wenn sie die Musik selbst auswählten. Eine Vergleichsgruppe musste zu vorgegebenen Liedern trainieren, konnten jedoch keine statistisch bedeutsame Veränderung im Leistungsvermögen erreichen.
Von Vorteil für die jeweilige Trainingseinheit ist der richtige Rhythmus. Sind Takt und Schrittabfolge synchron, verbessern sich unsere motorischen Bewegungsmuster und die Leistungsfähigkeit steigt an. Doch Vorsicht: Vor allem Neueinsteiger sind häufig motivierter, als es für ihre Gesundheit gut ist. Bei unzureichender Fitness läuft man mit dem Musikgenuss also schnell Gefahr, sich zu überanstrengen. Die regelmäßige Kontrolle von Atem und Puls kann Abhilfe schaffen.
Nutzen lässt sich der Einfluss der Rhythmen auch nach dem Fitness-Training. Was zu Beginn einen erregenden Effekt auf das vegetative Nervensystem hatte, soll nun allerdings beruhigend wirken. Um dies zu erreichen, sind ruhige Melodien angesagt. Mit ihrer Hilfe können Puls und Atmung wesentlich schneller wieder in ihren Ausgangszustand zurückkehren, was sich auch positiv auf die Regenerationsprozesse und damit auch auf unsere Gesundheit auswirkt.
Natürlich spielt bei der Wirkung von Musik der persönliche Geschmack immer eine Rolle. Manchen Techno-Fan regen "weiche" Songs eher auf, werden also kaum den gewünschten Effekt erzielen. Das individuelle Gefühl für die passenden Klänge trügt uns kaum. Nur ausprobieren sollte man es, denn die passende Musik lohnt im Sinne unseres Wohlgefühls und des Trainingseffekts.
Musik motiviert zum Sport und wirkt sich leistungsfördernd aus. Jedoch muss beachtet werden, dass man sich beim Laufen nicht übernimmt und sich der Musik nicht zu sehr hingibt, denn das führt zur Überanstrengung.
Du hast noch Fragen zum Thema? Dann solltest du unbedingt einen Blick auf unser nachfolgendes FAQ werfen!
Die "besten Lieder" gibt es nicht, denn Musik ist Geschmackssache. Jedoch ist es für das Training nicht förderlich, wenn man langsame oder gar "weiche" Musik hört.
Musik fördert die Motivation, sie ist jedoch kein Wundermittel. Wer sich sportlich betätigt, muss sein "Warum?" kennen und danach handeln.
Ob klassischer Musik-Player oder Apps wir Spotify - die Lieblingsmusik zum Sport kann über verschiedenste Wege abgespielt werden. Wer zu einer App greift, ist flexibler, sollte jedoch zu der Premium-Version greifen, damit keine Werbung nach jedem dritten Lied läuft.
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