Die Liebe zum Trail Running ist ungebrochen. Trail-Runs liegen laut Daten der Runners World Leser-Umfrage nach Straßenläufen direkt auf Platz zwei der beliebtesten Wettkämpfe unter Läufer*innen, die eine Veranstaltungsteilnahme planen. Dazu trägt auch die Professionalisierung des Sports und die zweite Auflage der Weltmeisterschaften bei: Vom 6. bis 10. Juni kämpfen in Innsbruck bei den World Mountain and Trailrunning Championships Läuferinnen und Läufer aus 86 Nationen um die Titel. Und auch in der Breite sind die Anmeldezahlen nach der Pandemie in einer Erholungsphase. Mit 4000 Startern ist laut Veranstalter Heini Albrecht der Zugspitz Ultra Trail zum Beispiel ausgebucht.
Mittlerweile ist das Laufen auf den Trails nicht mehr nur Nischensport, sondern hat sich zu einer eigenen Kategorie entwickelt und der Markt explodiert: Mit mittlerweile rund 40 Marken im Laufsportbereich in Deutschland stellt der Großteil auch Trailrunning Schuhe her und es gibt zahlreiche Modelle für unterschiedliche Trail-Läufer*innen und Distanzen.
Die Verkaufszahlen im Laufsport lagen insgesamt etwas über dem Vorjahr, Trail Running repräsentiert dabei mehr als die Hälfte des Wachstums. Mit der allgemeinen Steigerung hat möglicherweise auch der milde Winter im Januar zu tun, während im feuchten März vor allem die Trailrunning-Zahlen Wachstumstreiber im Handel waren. Dabei zeigt sich, dass der Verkauf von hochpreisigen Modellen sinkt, was mit der Menge der Ware im Markt zu tun hat. Denn nach wie vor haben die Befragten in den letzten 12 Monaten im Durchschnitt rund 376 Euro für Laufschuhe ausgegeben. Die meisten davon im Fachhandel. Aber nicht nur in Deutschland steht Trailrunning für Wachstum, der Trend besteht über ganz Europa, selbst in Märkten wie Frankreich oder Spanien, in denen der Trail-Anteil generell höher liegt.
Laut Heini Albrecht von Plan B Events, der mit dem Zugspitz Ultra Trail das größte Trail Running Event in Deutschland ausrichtet, nehmen die Starterinnen bei Wettkämpfen zu. Nach wie vor sind es weniger Frauen, je länger die Distanz. Aber basierend auf den Anmeldungen generell holen die Damen auf.
Genauso ist Abenteuerlust bei Frauen genauso vorhanden wie bei Männern. Das beweist Jenny Tough ebenfalls eindrucksvoll. “Auch wenn wir in einer Zeit leben, in der es beinahe so scheint, alles bereits entdeckt wurde, gibt es immer noch einsame Flecken. Als die Abenteuerin und Fast Packerin keine GPS Daten und Tracks durch Kirgistan finden konnte, beschloss sie, das Land entlang seiner Bergkette zu durchqueren. Obwohl ihr alle absprachen, dass es möglich wäre. „Mein junges Alter und mein Geschlecht schienen mich von vornherein in den Augen anderer zu disqualifizieren, da ich weder dem Standard-Typ eines Abenteurers entsprach, noch die typische Körperform einer Ultrarunnerin habe.“ Sie schaffe die Durchquerung trotzdem - als Erste überhaupt. Und hat sich seitdem verschrieben, Gebirgsketten auf jeden Kontinent abzulaufen. Ihr Tipp für lange Laufprojekte: „Kleine Probleme sollte man direkt dann lösen, wenn sie aufkommen. Wenn ich merke, ich bekomme eine Blase, kann ich das leicht versuchen zu ändern, bevor ich in zwei Stunden nicht mehr laufen kann."
Egal ob Wettkämpfe, Training oder Projekte in den Bergen, der Fortschritt steht für viele Laufende im Mittelpunkt. Welche Rolle Körpersprache dabei spielt, sollte nicht vernachlässigt werden. Laut VIP-Coach Kirsten Dehmer steuern im Rennen die Gefühle, die Körpersprache, aber auch eine bewusste Umkehr und der Einsatz von sogenannten Power-Posen, etwa vor dem Start, kann zu besserem Feeling und damit Leistungssteigerungen führen. Diese Posen müssten allerdings zwei Minuten gehalten werden und im Idealfall ohne Beobachtung und Einfluss von außen.
Mit Gestik und Verhalten gelingt es nicht nur, sich selbst zu beeinflussen, sondern auch die anderen. „Ich als Coach muss meinem Hochleistungssportler den Teppich so ausrollen, damit ich weiß, jetzt performt er. Macht es ihm schön oder, für euch selbst: macht es euch schön.“ Zum Beispiel können auch besondere Outfits oder Glückssocken zu besseren Wettkampfleistungen führen.
Trail dient außerdem als Innovationstreiber für die Laufbranche. Der Sport ist Keimzelle für technologische Entwicklung, die auch durch Athlet*innen vorangetrieben wird, die nie auf der Straße gestartet sind. Sie sind nicht nur daran beteiligt, Projekte und die Grenzen des Sports voranzutreiben, sondern auch Ideen- und Feedbackgeber*innen in der Produktentwicklung und -verbesserung. Ob Athlet*innen oder Marken, alle treibt nach wie vor das Thema Nachhaltigkeit um. Icebug CEO David Ekelund sieht dabei die Industrie in der Pflicht, im Sinne der Nachhaltigkeit gemeinsam daran zu arbeiten, Schuhe so langlebig wie möglich zu bauen. Laut Umfrage stimmten auch die befragten Runners World Leser*innen zu: 60 Prozent sehen Langlebigkeit als wichtigsten Aspekt bei nachhaltigen Laufschuhen und Bekleidung.
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