Gemeinsame Aktionen am Berg, wöchentliche Community-Runs, Vorträge von Bergabenteuern der Profis – Sportevents verbinden, denn dort treffen sich Menschen mit der gleichen Leidenschaft. Mit einer eigenen Community machen Retailer die eigene Marke erlebbarer, bauen Hemmungen ab und können gleichzeitig für Interessierte Tests mit den neusten Produkten anbieten. Das Sporthaus Schuster hat mit dem SchusterTeam1913 eine Community mit 4 Leads in Leben gerufen, die Running-Workshops leiten oder den Trip in die Berge. Und auch, wenn Biathletin Laura Dahlmeier ihr neues Buch vorstellt, oder Athleten wie Philipp Reiter und Max Kroneck die letzten Bergprojekte ist Fullhouse unterm Dach. Events können auch im Rahmen eines nahen Events wie einer Movie Night im Rahmen des Zugspitz Ultratrails bei Sport Conrad sein, oder der Einbindung im Rahmen des Großglockner Ultratrails zur Startnummernausgabe bei Sport Bründl.
Große Probleme und Herausforderungen löst man nicht allein. Oft vielleicht sogar stattdessen in gemeinsamer Sache mit der Konkurrenz. Das Outdoor Retailer Climate Commitment (ORCC) ist ein freiwilliger Zusammenschluss von europäischen Einzelhändlern, die wissen, dass der Klimawandel eines der entscheidenden Probleme unserer Zeit ist und die Outdoorbranche eine Vorreiterrolle im Kampf dagegen einnehmen sollte. Das Netzwerk wurde 2021 gegründet und umfasst sowohl stationäre Einzelhandelsschwergewichte als auch Online-Marktgrößen, die sich dem Klimaschutz verpflichtet haben, für das Erreichen der Pariser Klimaziele einsetzen und ihre eigenen Schritte offenlegen. Zu den mittlerweile 11 Mitgliedern gehören die deutschen Bergfreunde, Bergzeit, Internetstores mit Campz und Addnature, der Filialist Sportler aus Italien und die belgische Retail-Gruppe Yonderland (ehemals AS Adventure Group), ebenso wie Sporthaus Schuster, Sport Conrad, Sport Pursuit, Engelhorn, Bründl Sports und Ellis Brigham Mountain Sports. Transparenz und Austausch stehen im Mittelpunkt.
Was, wenn man künftig auch den Ökostrom im Sportladen kaufen könnte? Bei Bergzeit ist das keine Zukunftsmusik. Der Bergsportausrüster hat im Zuge der Vergrößerung seines Logistikzentrums eine Fotovoltaikanlage bauen lassen und die Dächer der Hallen auf einer Fläche von rund 6.000 Quadratmetern mit 1370 Solarpanels bestückt. Der Händler braucht aber nur etwa die Hälfte des produzierten Stroms selbst. Neben den Mitarbeitenden können seit Neuestem nun auch Kunden und Nachbarn Bergzeit Ökostrom an der Kasse kaufen.
Der nachhaltigste Artikel ist immer der, den man schon hat. Selbst, wenn er Gebrauchsspuren aufweist. Dennoch wird leider ein großer Teil von Bergbekleidung bis Rucksäcken aussortiert, wenn er einen kleinen Riss hat oder vielleicht nur ein Knopf abgefallen ist.
Kleine Gebrauchsspuren und Schäden lassen sich meistens einfach nähen oder ausbessern, Daunenjacken kleben, Schuhe lassen sich neu besohlen. Bei Globetrotter, Sporthaus Schuster oder Bergzeit zum Beispiel findet dies in einer hauseigenen Werkstatt vor Ort statt. Zudem wird das Wissen durch Repair-Workshops und Educational Content auf den Online-Kanälen geteilt. Workshops sind zugleich auch ein beliebter Community-Treff. Gemeinsam mit Marken bieten sich diese Workshops auch zur speziellen Pflege und Reparatur, etwa von Outdoor-Bekleidung, an. Auf der OutDoor by ISPO veranstaltet die European Outdoor Group einen Workshop für Interessierte.
Beim Kauf von Secondhand-Klamotten steht neben der Kostenersparnis immer häufiger auch Nachhaltigkeitsdenken im Vordergrund. Laut einer Greenpeace-Studie gibt es rund eine Milliarde Kleidungsstücke, die allein in Deutschland ungenutzt im Schrank liegen. Vor allem in jüngeren Generationen ist gebrauchte Kleidung aber auch Wachstumsmarkt. Ein Trend, der auch im Retail künftig eine größere Rolle einnehmen könnte, denn hier steckt der laut Experten noch in den Kinderschuhen. Sowohl komplett stationäre Secondhand-Stores für Outdoor-Mode wie 2nd Peak in der Schweiz, von dem es bereits eine zweite Filiale und diverse Verkaufsaktionen gibt, als auch Online-Plattformen wie etwa von Globetrotter oder Bergzeit, die mit Partnern umgesetzt werden, bieten großes Potenzial.
Nicht nur Nachhaltigkeit im Bereich der Produktwelten zu transportieren, sondern auch, was den Ladenbau angeht: Beim Umzug der Globetrotter-Filiale in Bonn sollte möglichst viel der bereits vorhandenen Einrichtung vom Vormieter und aus anderen Filialen ein zweites Leben gegeben werden. Das Besondere am Konzept: teilweise wurde Vorhandenes zu etwas völlig Neuem umgewandelt – wie etwa eine großen Bären-Skulptur aus Abfall, die im Eingangsbereich ihren Platz gefunden hat oder eine Teststrecke für Wanderschuhe, in welche nach dem Patchwork-Prinzip alte Materialien verbaut wurden. Wie genau verschiedene Teile umgewidmet wurden, wird anhand von Schautafeln und Ausstellungsstücken im Store erläutert.
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