Die meisten Produkte in der Sportindustrie sind Textilien und Verpackungen. Während die Verpackungsindustrie schon stark reguliert wurde, werden nur 1% Textilien wieder zu neuer Kleidung recycelt. Das Resultat ist ein weltweiter wirtschaftlicher Verlust von 87 Milliarden Euro. Global werden nur 20% der Kleidungsstücke für Wiederverwendung oder Recycling gesammelt, die verbleibenden 80% deponiert oder verbrannt. Doch die Zeiten scheinen sich zu ändern! Im aktuellen KI-Boom setzt man vermehrt Roboter für Recycling- und Sortieraufgaben ein– keinen Moment zu früh, denn gemäß den EU-Abfallvorschriften sind die Mitgliedstaaten verpflichtet, bis zum 1. Januar 2025 separate Sammelsysteme für Textilien einzurichten. Die Entwicklung von Technologie wird von dieser Dynamik angefeuert. Einige Lösungen stellen wir euch hier vor:
In einer Welt, in der natürliche Ressourcen begrenzt sind, müssen wir kritisch hinterfragen, wie Produkte hergestellt, genutzt und letztendlich entsorgt werden.
Global besteht ein erhebliches Potenzial zur Optimierung nachhaltiger Produktionsprozesse, zur Umsetzung von Recyclingstrategien und zur Förderung der Kreislaufwirtschaft. Durch das branchenübergreifende Konferenzprogramm rückt die Messe IFAT München Lösungsansätze aus verschiedenen Sektoren und Branchen ins Rampenlicht.
So können die wichtigsten Probleme unserer Zeit mit zielführenden Lösungsstrategien angegangen werden, wie den Klimawandel, die Abfallwirtschaft und Umweltverschmutzung.
Interzero steht für „zero waste solutions“. Um Rohstoffe zu sichern, organisiert der Full-Service-Umweltdienstleister innovative Rücknahme- und Recyclingsysteme für gebrauchte Verpackungen, Produkte und Materialien verschiedenster Art wie beispielsweise Textilien. Die effizienten Kreislauflösungen bieten auch für zahlreiche Unternehmen in der Sportartikelbranche individuelle Unterstützung. In der Kategorie „Entsorgungs- und Recyclingwirtschaft“ erhält Interzero den Deutschen Nachhaltigkeitspreis 2024 und zählt damit zu den Vorreitern. Das Ziel: Materialkreisläufe schließen, Abfallproduktion vermeiden und natürliche Ressourcen schonen.
Sympatex produziert Laminate aus Polyester, die für ihre Langlebigkeit und geschlossene Kreislauffähigkeit bekannt sind. Das Unternehmen erweitert sein Laminat-Sortiment auf der Basis von Fiber2Fiber-Recycling-Textilen, da diese den ökologischen Fußabdruck erheblich reduzieren. Neben kollaborativen Pilotprojekten, hilft ihr eigener Eco Design Guide den Markenpartnern, ihre Produkte gemäß den EU-Richtlinien auf Kreislauffähigkeit auszulegen. "Ein Kreislaufwirtschaftssystem ist die effektivste Lösung zur Reduzierung des ökologischen Fußabdrucks, zusammen mit der Langlebigkeit von Produkten, bewusstem Konsum und natürlich der Beseitigung bestimmter Chemikalien wie PFAS", sagt Dr. Rüdiger Fox, CEO von Sympatex.
Mit modernster Technologie und digitaler Steuerung, verwaltet Interatif komplexe Bekleidungsteile, die am Lebensende angekommen sind. Dabei wird gebrauchte Ware wieder zu Rohstoffen. Iteratif entwickelt maßgeschneiderte Lösungen für die Rückführung von Produkten und überwacht den Materialwert und die Verfügbarkeit recycelter Ressourcen. Um den Lebenszyklus der Waren nachzuverfolgen, verwendet Iteratif ein auf RFID-Technologie basierendes System. Das Ergebnis: ursprüngliche Materialien und ihr Wert bleiben im System erhalten und Wirtschaftswachstum wird von der Verwendung endlicher Ressourcen entkoppelt.
Re:Down hat sich auf das Recycling von Daunen und Federn aus gebrauchten Verbraucherprodukten spezialisiert. Diese werden in wiederverwendbare Isolation mit höchsten Qualitätsstandard für Bekleidung, Schlafsäcke und Bettwaren verwandelt. In Zusammenarbeit mit Iteratif bietet Re:Down auch eine vollständige Kreislauf-Lösung für Daunenjacken an. Eine automatisierte Maschine, die eigens von Re:Down entwickelt wurde, extrahiert die Daunen und bereitet sie auf. Weitere Komponenten wie Stoffe, Reißverschlüsse und Knöpfe werden effizient demontiert und recycelt, wobei jeder Werkstoff zur Rückverfolgung mit RFID ausgerüstet wird. Gebrochene Federn und Fasern werden zu organischem Dünger. Das Ziel: Null Abfall!
Minardi Piume ist der Spezialist für Dauen Recycling in Italien. Mit ihrer kürzlich eingeführten Maschine P.U.R.E. ist auch das Recycling von Daunen aus Jacken möglich. Das Ergebnis: zertifizierte und recycelte Daunen – made in Italy. Durch die Kombination von P.U.R.E. Daunen mit Kapokfasern haben sie ein Füllmaterial namens Flower Down entwickelt. Diese Innovation erhielt kürzlich nicht nur den Textrend Award auf der ISPO 2023, sondern ist auch durch ein europäisches Patent geschützt. Bemerkenswert ist die Performance, denn die thermische Leistung des Produktes übertrifft die von reinen Daunen. Da es auch ganz ohne chemische Zusatzstoffe auskommt ist es biologisch abbaubar.
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