Wie erstmals schon bei der offiziellen Teamkleidung für die Olympischen Spiele 2016 in Rio kommt die über 50 Teile umfassende Kollektion im Wert von einigen Tausend Euro pro Nase exklusiv von Adidas. Bogner als bislang traditioneller Ausstatter für das Eröffnungsfeier-Outfit ist also raus. Die ersten Athleten erhielten jetzt in München ihre Kleidung. Drei weitere Einkleidungsrunden mit weiteren Sportlern folgen noch.
Nach dem bunten Farbenspektakel für die Olympischen Sommerspiele in Brasilien ist die Kollektion diesmal farblich zumeist eher klassisch gehalten. Mit dem Outfit für den Einmarsch der Nationen – im urbanen Street-Style mit einem Deutschland-Badge aus Leder an der Jacke - wird Deutschland keinen Aufmerksamkeitspreis unter den Nationen gewinnen.
„Ich mag ja bunt und außergewöhnlich. Diese Kleidung passt zu allem – das ist auch Okay“, kommentierte Eiskunstlauf-Goldkandidatin Aljona Savchenko. Nach dem Multi-Layering-Konzept wurden die Athleten mit zahlreichen Schichten ausgestattet. Und unter den vielen Klamotten finden sich auch einige, farbenfrohere Perlen wie der rote Hoodie.
Genau in dem wurden Team-Stars wie Biathletin Laura Dahlmeier, Skispringer Andreas Wellinger oder Kombinierer Eric Frenzel für die Kampagne „Merk Dir mein Gesicht“ abgelichtet, die mit riesigen Plakaten in deutschen Großstädten für das „Team Deutschland“ wirbt.
Genau diesen roten Hoodie mit dem Aufdruck „Germany“ kann man als eines von derzeit vier Produkten ab Mitte Januar auch als Normalsterblicher kaufen.
129 Euro kostet er für Damen und Herren im offiziellen Merchandising-Shop. „Super cool und bequem geschnitten“, findet Biathlet Simon Schempp. Ebenfalls zu kaufen: Ein schwarzes Funktionsshirt für Damen und Herren im Germany-Look für je 44,95 Euro.
Ebenfalls wie die Olympiasieger kleiden kann man sich in Sachen Schuhe. Die Athleten wurden für die Eröffnungsfeier mit wetterfesten Tretern aus der TERREX Serie ausgestattet. Für das Training gab es zum Beispiel die Adidas Laufschuhe Supernova GTX, die man ebenfalls im normalen Handel erwerben kann „Alles ist wie immer superfunktional“, sagt der dreimalige Rodel-Olympiasieger Felix Loch.
Das hat auch damit zu tun, dass wieder Sportler in die Entwicklung der Olympia-Kollektion einbezogen wurden. „Unser Ziel war es, junge und lebendige Styles zu kreieren", sagt Christian Baertels, Senior Director Sportsmarketing bei Adidas. „Mit hochfunktionellen Produkten wollen wir die Kreativität der deutschen Mannschaften bei den Wettkämpfen unterstützen und den Teamgeist inspirieren.“
Die Entwicklung hat den Designern von adidas viele Monate Arbeit und eine Millionensumme gekostet. Der Imagegewinn für das Unternehmen durch den Olympia-Auftritt ist allerdings unbezahlbar.
„Wintersport ist medial die Nummer 2 hinter Fußball und die deutschen Sportler sind sehr erfolgreich. Dazu werden die Athleten durch die neue PR-Kampagne noch mehr in den Mittelpunkt gestellt“, sagt eine Mitarbeiterin des Hauses. Die Agentur Jung von Matt/Sports hat den neuen Auftritt des Team Deutschland gestaltet.
„Das ist der Startschuss für eine neue Präsentation und Vermarktung unserer olympischen Athleten“, so Dirk Schimmelpfennig, deutscher Chef de Mission bei den Olympischen Winterspielen. Nach den beiden Olympia-Nominierungsrunden am 16. und 23. Januar reist sein Vorauskommando bereits am 25. Januar nach Südkorea, um im Olympischen Dorf die letzten Vorbereitungen für die Ankunft der deutschen Athleten zu starten.
„Nur“ 19 deutsche Medaillen gab es bei den Winterspielen vor vier Jahren in Russland, dieses Mal sollen es in Südkorea mehr werden. Verbandschef Alfons Hörmann: „Sotschi plus x ist das Ziel.
Aber mindestens genauso wichtig wie die Zahl der Medaillen ist aber, dass wir im Team von Negativerlebnissen und Manipulationen verschont bleiben.“ Und in ihrer Olympia-Kleidung vor den Augen der Welt eine gute Figur abgeben…
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