Eileen Gu kam in San Francisco als Tochter einer Chinesin und eines US-Amerikaners zur Welt. In Jugendjahren startete sie bei Wettbewerben noch für die USA, ehe sie mit 15 auf Instagram und dem chinesischen Messenger-Dienst Sina Weibo ihre Entscheidung mitteilte, zukünftig für China zu starten. Ihre US-Staatsbürgerschaft bleibt davon unberührt.
„Die Möglichkeit, während der Olympischen Winterspiele 2022 in Peking, dem Geburtsort meiner Mutter, dabei zu helfen, Millionen junger Menschen zu inspirieren, ist eine einmalige Gelegenheit, den Sport zu fördern, den ich liebe“, begründete Gu ihre Entscheidung.
Bei der ersten olympischen Austragung des Big-Air-Wettbewerbs der Frauen triumphierte Gu in Peking. „Das ist der beste Moment meines Lebens. Ich kann nicht glauben, was gerade passiert ist“, sagte Gu nach dem Sieg: „Ich habe alles getan, was ich konnte, und ich habe der Welt eine Botschaft über meinen Charakter, meinen Geist und meine Mission übermittelt, die immer darin bestand, meine eigenen Grenzen zu überschreiten. Ich hoffe, dass mein Einfluss über eine Medaille hinausgeht.“
Ihren endgültigen Durchbruch in die Freeskiing-Weltspitze feierte Eileen Gu bei den X Games in Aspen 2021. Als einzige Frau überhaupt ging sie dort in drei Disziplinen an den Start – und räumte ordentlich ab: Gold in der Superpipe, Gold in der Halfpipe und dazu noch Big-Air-Bronze. Damit wurde Gu zur ersten Chinesin überhaupt, die eine Goldmedaille bei den X Games gewinnen konnte.
Im November 2021 gelang Eileen Gu ein weiteres Novum. Am Stubaigletscher stand sie als erste Frau überhaupt ein Double Cork 1440. Der Sprung aus vier Schrauben und zwei Salti ist ein weiteres Highlight ihres ohnehin schon riesigen Repertoirs: Vor den X Games hat sich Gu mit dem Rightside Double 1260 Weddle Grab und dem Left Double 1080 Japan Grab zwei weitere Trümpfe für den Kampf um Medaillen draufgeschafft.
Bei den Olympischen Spielen 2022 sorgte Gu im Big-Air-Wettbewerb ebenfalls für eine Premiere: Als erste Frau überhaupt stand sie einen „Left Double 1620″ mit einem „Safetygrab“.
Mit ihrer besonderen Biographie ist Eileen Gu bei den Sponsoren gefragt: Sie ist Red-Bull-Athletin, seit 2020 auch Markenbotschafterin des chinesischen Outdoor- und Wintersportriesen Anta Sports Products. Dazu kommen Werbetätigkeiten unter anderem für Therabody, Schmuckhersteller Tiffany, die Modemarke Brunello Cucinelli
Gus Skier kommen von der Schweizer Freeski-Marke Faction, mit der sie Ende 2019 eine Partnerschaft eingegangen ist.
Auf Instagram ist Eileen Gu mit 140.000 Abonnenten schon gut unterwegs. Doch das ist noch nichts gegen ihre Popularität im chinesischen Kurznachrichtendienst Sina Weibo: Dort hat allein ihr Post zum Sieg bei den X Games Anfang 2021 mal eben 23 Millionen Views eingesammelt.
Selbst wenn Eileen Gu die Bretter an den Nagel hängen würde, hätte sie wohl noch genügend zu tun. Denn inzwischen ist Gu auch als Model gefragt. Sie steht bei der Model-Agentur IMG Models Worldwide unter Vertrag und zierte bereits das Cover der Vogue und der chinesischen Elle, war auf der Met Gala und der Paris Fashion Week geladen und probiert sich längst nicht mehr nur vor der Kamera aus. "Im Moment arbeite ich an einem wirklich aufregenden Projekt mit Vogue China, bei dem ich ein bisschen mehr hinter die Kulissen blicken kann, z.B. als Kreativdirektor, und das ist wirklich spannend“, so Gu.
Ach ja: In die vielbeachtete Forbes-Liste der „30 Under 30“ hat sie es natürlich auch schon geschafft – 2020 im Alter von 17 Jahren als jüngste Sportlerin überhaupt.
Ein großes Projekt hat Eileen Gu noch vor sich: Ein Studium an der renommierten Stanford University. Ihren Studienplatz an der Uni, an der schon ihre Mutter einst studiert hat, hat Gu bereits sicher. Den Studienbeginn muss sie aber wegen der Olympischen Spiele 2022 verschieben. Gu gehörte außerdem zum Kandidatenkreis für das elitäre U.S. Presidential Scholars Program – ein hochwertiges Stipendium. Ungewohnt für Gu: Hier klappte es am Ende nicht. Sie gehörte nicht zu den auserwählten Stipendiaten.
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