Athletes for Ukraine e.V. hat als gemeinnütziger Verein rund 300 Mitglieder und über 54 Botschafter*innen. Dazu gehören prominente Unterstützer*innen aus unterschiedlichsten Sportarten und Ländern. Auch Mehrfach-Olympiasieger und -Weltmeister im Rodel-Einsitzer Felix Loch engagiert sich dafür, dass der Protest gegen den Krieg in der Ukraine sichtbar wird und nicht abreißt. Das Ziel: Möglichst viel Hilfe soll die Ukraine erreichen. Natürlich in der Breite, nicht nur für Sportler*innen.
Warum sich Rodler Felix Loch engagiert? Für ihn eine Selbstverständlichkeit: „Ich hab‘ so viele schöne Sachen in meinem Leben schon erleben dürfen, und da ist das selbstverständlich, also zumindest für mich, dass man da was zurückgibt.“ Gemeinsam mit seiner Ehefrau Lisa, ebenfalls Gründungsmitglied bei „Athletes for Ukraine e.V.“, hat Loch schon mehrfach Fahrten an die ukrainische Grenze unternommen. Die Erlebnisse gingen den beiden ziemlich an die Nieren. Dennoch hielt sie das nicht von ihrem Engagement ab.
Lisa erzählt: „Die Erfahrungen waren krass, schlimm, schwierig. Drei Mütter mit vier Kindern, die Hoffnung haben, die alle in Deutschland in Sicherheit sein wollen. Die aber eigentlich lieber zu Hause sein wollen, bei ihren Männern. Die Szenen in der Halle mit den vielen Kindern war herzzerreißend. Menschen schliefen, weinten, fünf kleine Jungs zwischen drei und fünf Jahren spielen mittendrin Fußball. Das geht einem als junge Mutter natürlich auch nochmal ganz anders nahe“, erzählt Lisa Loch unter Tränen, „wenn die eigenen Kinder auch im gleichen Alter sind.“ Auch Felix Loch sagt: „Das war eine der emotionalsten Fahrten.“ Obwohl es schwierig gewesen sei: Nichtstun sei keine Option.
Athletes for Ukraine e.V. will auch darauf aufmerksam machen, was jeder machen könne, egal ob Einzelperson, Sportler*in oder Branche. „Als Sportler haben wir eine laute Stimme und viel Reichweite“, betonen Felix Loch, Biathlon-Trainerlegende Wolfgang Pichler und Pressesprecher Jonah Werner. Wichtig sei jetzt vor allem, dass der Krieg nicht in Vergessenheit gerate und Menschen nicht abstumpfen würden, hilfsbereit blieben, und weiterhin Spendengelder aufgetrieben würden.
Wolfgang Pichler findet zudem deutliche Worte, was ihr Verein jetzt am meisten benötige: „Die kurze Nachricht ist, wir brauchen einfach Geld.“ Alles laufe ehrenamtlich und praxisnah, also komme Hilfe schnell und direkt an, werde von den olympischen Komitees über Ländergrenzen hinweg koordiniert. Dabei kommt die Hilfe vor Ort in der breiten Bevölkerung und nicht nur im Sport an. Auch Hygieneartikel, Windeln, Babynahrung und Konserven würden nach wie vor gebraucht.
„Wir werden weiterhin alles tun, um die Sportler zu unterstützen“, so Pichler. Ein Biathlon- und Langlaufzentrum sei ganz zu Beginn des Krieges Ende Februar komplett zerstört worden, ebenso die Sportausrüstung und die angeschlossene Schule. Über Patenschaften würden die Sportler*innen nach und nach mit Ausrüstung versorgt. Der Bedarf reiße dennoch nicht ab, für Geflohene ebenso wie für alle, die in der Ukraine vor Ort geblieben seien.
Athletes for Ukraine plant in Zukunft neben der direkten Hilfe auch Veranstaltungen und Events, um weiter Aufmerksamkeit zu generieren, aber auch um Spenden einzunehmen. Im Sommer ist eine Multisport-Veranstaltung am Chiemsee geplant, an der jede*r teilnehmen kann, egal ob mit dem Rad, beim Laufen oder einer Wanderrunde. Und auch der Rodel, der am Stand des Vereins auf der OutDoor by ISPO 2022 von Athletes for Ukraine dabei war, wird für den guten Zweck versteigert.
Mehr Infos über den Verein Athletes for Ukraine findest du hier.
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